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Gaming Notebooks & PCs IMTEST

Mit einem starken PC oder Notebook
macht spielen am Computer
richtig Spaß. IMTEST testet
17 topaktuelle Modelle.

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© IMTEST

Für die meisten von uns ist ein PC vor allem ein Arbeitsgerät: Briefe schreiben, Präsentationen bauen, E-Mails verschicken, Kalkulationen erstellen – das sind PC-Aufgaben. Im besten Fall verarbeitet und sortiert das graue Gerät unterm Schreibtisch auch noch Filme, Fotos und Musik und hilft bei Einkaufs-Touren auf Amazon, Zalando oder Tchibo.de. Und damit hört der Spaß auch auf. Oder? Nein. Mit Spiele-Computern oder -Notebooks geht der Spaß dann erst richtig los: Steigen Sie nach Feierabend ins Cockpit eines Formel-1-­Boliden und liefern sich packende Rennen. Werden Sie zum Bundesliga-Profi und kämpfen um die Meisterschale. Entwerfen Sie in Spielen wie „Minecraft“ oder „Anno“ komplett eigene Welten – die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Der Spiele-Markt erlebt seit Jahren einen Boom, und mit über 134 Milliarden Euro erwirtschaftet dieser Zweig mehr Umsatz als Hollywood und die Musikindustrie zusammen*. Zwar wirkt die Spieler-Szene mit ihrer Fachsprache von „Avatar“ bis „Season Pass“ (siehe Erklärungen auf Seite 9) für Einsteiger bisweilen befremdlich, aber wer erst einmal ein tolles Spiel für sich entdeckt hat, weiß, warum die Begeisterung so groß ist. Auf Seite 12 finden Sie eine Auswahl erstklassiger aktueller Spiele-Titel für die ganze Familie. Allerdings: Sie brauchen dafür einen Spiele-PC, denn dem kleinen Kasten unter Ihrem Schreibtisch fehlt dafür die Kraft. Genau dafür hat IMTEST für Sie 17 Spiele-PCs und -Notebooks getestet. Hier erfahren Sie, wer das Spiel gewonnen hat.

Was ist ein Spiele-Computer?

Gaming-PCs unterscheiden sich vom gewöhnlichen Bürorechner vor allem in zwei Bereichen:
Rechenleistung: In Spiele-PCs und -Notebooks stecken ein leistungsfähiger Prozessor und eine Grafikkarte, die speziell auf die Berechnung von dreidimensionalen Grafiken mit vielen Details in hoher Auslösung ausgelegt sind. Klar: Die enormen Leistungsreserven machen sich auch bei der Arbeit mit Büro-Programmen wie Excel, Powerpoint oder Word bemerkbar. Aufwendige Fotobearbeitung oder Videoschnitt stellen für sie keine Herausforderung dar. Wer sich einen Spiele-PC gönnt, kann damit auch deutlich flotter arbeiten und schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Optik: Gegen Spiele-PCs sehen Standard-Bürocomputer aus wie graue Mäuschen. Grund: Erstere sind oft etwas größer und haben aufgrund ihrer größeren Leistung zum Beispiel oft auch mehr Lüfter – die von den Herstellern auch gern in schwarzen Gehäusen leuchtend in Szene gesetzt werden (siehe Foto oben). Aber keine Angst: Wer es lieber etwas dezenter mag, findet auch unauffälligere Spiele-PCs. Wichtig ist am Ende schließlich, dass kräftige Technik darin steckt.

Desktop oder mobil: die Qual der Wahl

Ob die Wahl beim Spiele-Computer auf ein tragbares Notebook oder einen stationären Desktop-PC fällt, ist nicht nur eine Frage des Geschmacks: Mit den aktuell trendigen Gaming-Notebooks sind Sie flexibler, spielen unterwegs oder setzen sich einfach in ein anderes Zimmer, wenn Freunde und Familie mal nicht mitspielen wollen. Aber Vorsicht: Die getesteten Notebooks sind zwar insgesamt handlicher, bieten aber eine messbar schlechtere Spiele-Leistung bei gleichzeitig höheren Kosten. Beispiel: Der One High End Elite IN17 Gaming-PC hat auf dem Papier ähnliche Komponenten wie das Acer Predator Notebook: Beide getesteten Geräte glänzen mit einem flotten Intel-Prozessor und einer Oberklasse-Grafikkarte („GeForce 2080 Super“). Der große Desktop-PC erreicht so bei neun Spielen einen Durchschnittswert von 98 Bildern pro Sekunde. Das Notebook schafft es nur auf 86. Der Grund für das Leistungsdefizit: Aufgrund der geringeren Baugröße und Leistungsaufnahme sind Spiele-Notebooks mit sparsameren Komponenten ausgerüstet, die etwas langsamer arbeiten und weniger Strom fressen. Wer ohnehin nur am Schreibtisch oder im Wohnzimmer spielt, spart Geld und greift besser zu einem stationären Spiele-PC. Alle Unterschiede zwischen Gaming-PC und -Notebook finden Sie in der Übersichtsgrafik unten.

2019-Red-Dead-Redemption-2

Grafik gestern und heute: Vor 30 Jahren (Foto 1990) waren Klötzchenfiguren und knallige Farben der Standard. Inzwischen (Foto 2019) verwischt der Unterschied zwischen Grafik und Realität immer stärker. 

Die IMTEST-Prüfkriterien

Insgesamt 17 Spielecomputer hat IMTEST unter die Lupe genommen: fünf Notebooks und drei PCs der „Einsteiger-Klasse“ (unter 1500 Euro) und fünf Notebooks und vier PCs der Oberklasse (ab 1500 Euro). Dies sind die wichtigsten Kriterien des Tests:
Arbeitsgeschwindigkeit: Wie eingangs erwähnt, können Sie mit einem Gaming-PC auch besonders zügig arbeiten: Das Schneiden von Videos und Dutzende geöffnete Programme oder Browserfenster meistern sie mühelos und oft viel flotter als Büro-­PCs. Einzig die Notebooks der Unterklasse erreichten nicht immer Spitzenbewertungen, bieten aber dennoch ein stets hohes Niveau. Das Lenovo Legion 5 schafft hier einen seltenen Spagat: Es bietet zwar die im Test niedrigste (aber dennoch ausreichende) Spiele-Leistung, kann es jedoch in Sachen Arbeitsgeschwindigkeit mit den meisten teureren Geräten aufnehmen. Für den Preis von 975 Euro stellt es somit einen guten Kompromiss aus Spiele- und Büro-­Notebook dar. Wer nur selten spielt, fährt mit dem Lenovo gut und günstig. 

Notebook & PC: Die Unterschiede

Bevor Sie losspielen, stellt sich eine grundsätzliche Frage:
Greifen Sie zu einem trendigen Gaming-Notebook oder dem
klassischen PC? Die Vor- und Nachteile:

Laptop-oder-PC

Speicherplatz: Spielecomputer stellen andere Ansprüche an den benötigten Speicherplatz: Für den Bürobetrieb sind 500 Gigabyte (GB) oft vollkommen ausreichend. Damit lassen sich mehrere Millionen Dokumente, Hunderttausende Filme und Fotos speichern – oder fünf bis zehn moderne Spiele, denn die sind meist sehr speicherintensiv. Das bedeutet: Bei einer 500-GB-­Festplatte bleibt maximal Platz für eine Handvoll Spiele – der Rest geht an Windows, andere Programme und Ihre persönlichen Daten. Ist der Speicher zudem komplett belegt, sinkt die Leistung des Computers merklich. Darum bekommen ausschließlich PCs und Notebooks mit 1000 Gigabyte (= ein Terabyte; TB) und mehr Speicherplatz die Note „sehr gut“. In der unteren Preisklasse der Notebooks bietet lediglich Acer eine Hauptfestplatte mit 1 TB. In der Oberklasse gibt es fast durchweg mehr als 1 TB Speicher. Löbliches Beispiel: Medion bietet beim Erazer Hunter X10 PC sowohl eine 1-TB-Festplatte mit pfeilschnellem Flashspeicher (SSD) für Spiele als auch eine 2-TB-Festplatte für ­Daten und Spiele-Sicherungen an. Davon können sich viele Mitbewerber eine Scheibe abschneiden.
Darstellung: Der Spielablauf muss stets flüssig erscheinen. Das ist gerade bei Renn-, Sport- und Actionspielen eine echte He­rausforderung, denn dafür müssen die Computer immer wieder sehr viele Berechnungen in kürzester Zeit durchführen – und dann als Grafik auf den Monitor zaubern. Gerät das Bild ins Stocken, ist der Spielspaß dahin. Darum gilt bei ­IMTEST: Die Kandidaten sollen Spiele bei hohem Detailgrad dauerhaft mit mindestens 60 Bildern pro Sekunde darstellen können – die Abkürzung hierfür lautet „FPS“ („Frames per Second“, siehe auch Infokasten rechts). Erst ab diesem Wert wirken digital berechnete Bilderwelten für das menschliche Auge stabil und flüssig, und die Steuerung gelingt präzise. Noch besser wird es ab 120 Bildern pro Sekunde.

So Testet IMTEST

IMTEST prüfte, maß und verglich die Leistungen der Kandidaten in fünf wichtigen Bereichen von Akku bis Temperatur.

Grafikleistung: Die Auflösung zählt

Die Darstellungsleistung der Testkandidaten hängt auch von der gewählten Auflösung des Spiels ab, also von der Spiele-Einstellung und der Auflösung des Monitors selbst. Ist die Auflösung niedrig, läuft das Spiel zwar flüssig, wirkt aber klobig und kantig. Erst bei Full-HD oder noch höheren Auflösungen wirken Computerwelten wirklich echt (siehe Fotovergleich oben links). Im folgenden Abschnitt zeigt ­IMTEST, wie gut sich die Testkandidaten für bestimmte Auflösungen eignen:
Full HD (1920×1080): Die Standardauflösung der meisten Spiele-Notebooks im Testfeld und Fernseher und Monitore der letzten Jahre. Alle getesteten PCs stellen Spiele in dieser Standardauflösung flüssig dar. Nur beim Dell G5 5090 Gaming-­PC und besonders einigen Notebooks ­unter 1500 Euro (Asus TUF A17, Lenovo Legion 5, Acer Nitro 5) kam es bei sehr aufwendigen Spielen zu störenden Rucklern bei weniger als 45 Bildern pro Sekunde.
QHD (2560×1440): Deutlich mehr Details gibt es mit der QHD-Auflösung, doch die verlangt auch mehr Rechenkraft. In der Unterklasse bieten nur der Medion Engineer X10 und das HP Pavilion Gaming eine flüssige Darstellung. Beim Rest des Testfelds gab’s oftmals Ruckler und Einbrüche unter 60 Bildern pro Sekunde. Wer gerne in dieser Auflösung spielt, braucht PCs und Notebooks der Oberklasse. Sie leisten hier oftmals weit mehr als 120 FPS und können so auch moderne Gaming-Monitore (siehe unten) voll ausnutzen. 

One-High-End-Elite-IN17
Testsieger von One High End Elite IN17: Schicke
und schnelle Technik mit Wasserkühlung.
Riese-gegen-Knirps
Riese gegen Knirps: Das Razer Blade Pro (links, 17 Zoll) ist schneller, das Asus G14 (14 Zoll) handlicher.

4K (3840×2160): Wer am Fernseher, Beamer oder Oberklasse-Gaming-Monitor spie­len will, kommt bei modernen Geräten kaum um die 4K-Auflösung herum. Der Rechenaufwand ist allerdings viermal so hoch wie bei Full-HD und bringt selbst schnellste Gaming-PCs ins Schwitzen. Einzig High-End-PCs wie der Medion Hunter X10 und der One High End Elite IN17 sowie das ­Razer Blade Pro 17 Notebook kamen hier auf Durchschnittswerte von über 60 Bildern pro Sekunde. Die günstigeren Geräte kommen hier mit teils unter 30 Bildern pro Sekunde spürbar ins Stocken, Spiele werden dann unspielbar.
Tipp: Entscheiden Sie zunächst, in welcher Auflösung Sie auf welchem Monitor spielen möchten. Die Fähigkeiten der Testkandidaten bei den jeweiligen Auflösungen finden Sie im Detail in der Testtabelle.


Das beste Zubehör für Spieler

Ganz gleich ob Sie mit einem PC oder Notebook spielen, das folgende Zubehör darf in keinem Gaming-Zimmer fehlen:

Spezialanforderung an Notebooks

Beim Test der Spiele-Notebooks müssen ein paar Besonderheiten beachtet werden:
Akkulaufzeit: Im Testfeld der Notebooks war besonders wichtig: Wie lange hält der Akku? Denn ein generelles Manko stört den sonst so guten Eindruck beim Arbeiten und Spielen: Die Akkulaufzeit der Gaming-Notebooks ist aufgrund ihrer hohen Leistung eher mäßig. Beim Arbeiten und Filmeschauen halten nur einige Geräte, etwa Razer Blade 15, Lenovo Le­gion 5, das One Clevo PC50DF1 oder das Asus Zephyrus G14, etwas mehr als fünf Stunden durch. Der Rest bewegt sich im Bereich von zwei bis vier Stunden. Beim Spielen wird es noch gravierender: Allen Notebooks geht nach ein bis zwei Stunden Zocken unterwegs der Saft aus. Zudem ist die Spiele-Leistung unterwegs stark eingeschränkt. So erreichte das Asus Zephyrus G14 angestöpselt beim Spiel „Assassin’s Creed: Odyssey“ über 45 Bilder pro Sekunde. Im Akkubetrieb waren es unspielbare 20 Bilder pro Sekunde.
Display: Bei Gaming-Notebooks spielt besonders die Bildqualität des Bildschirms eine entscheidende Rolle. Hier leisten sich die meisten Hersteller Patzer: Häufig verpassen sie ihren Notebooks Bildschirme mit relativ niedriger Auflösung (siehe Kasten links). So bieten acht der zehn getesteten höchstens „Full HD“-Auflösung. Folge: Schriften können etwas körnig wirken, und beim Spielen gehen Details verloren. Das trübt den Spielspaß. Die Bildschirme des Asus Zephyrus G14 und des Razer ­Blade Pro 17 machen dank einer höheren Auflösung sichtbar mehr Spaß. Zudem wirken einige der Bildschirme etwas blass: Es fehlt besonders beim Asus TUF A17 und dem Acer Nitro 5 an Helligkeit, Kontrast und Farbbrillanz. Oft liegt das an den entspiegelten Bildschirmen, die Spiegelungen mit einer speziellen Schicht reduzieren. Als einziges Notebook im Test punktet der spiegelnde Bildschirm des großen 17-Zoll-Notebooks von Razer sogar im Freien mit einem hervorragenden Kontrast und einer beeindruckenden Helligkeit. In Sachen Bildgüte holt sich das Razer ­Blade Pro 17 deshalb den Sieg und schlägt das gesamte Spielfeld um Längen.
Immerhin: Die meisten getesteten Notebooks waren mit Displays ausgestattet, die zumindest theoretisch 120 Bilder pro Sekunde darstellen können (120-Hertz-Monitor; siehe Kasten links). Theoretisch nur deshalb, weil die tatsächliche Zahl der vom Notebook berechneten Bilder eher von der Leistung des Grafikchips begrenzt wird: Kann die „nur“ 60 Bilder berechnen, zaubert auch ein 120-Hertz-Monitor nicht mehr Bilder aufs Display. Bei den Notebooks im Test geben sich nur das Asus Zephyrus G14 und das Medion Defender P10 mit 60-Hertz-Bildschirmen zufrieden.

Die Testgeräte im Überblick: Neben reinen Leistungs-Checks haben die Tester auch ausgiebig mit den Spiele-PCs und -Notebooks gearbeitet – und natürlich intensiv gespielt.

Der richtige Monitor

Gewöhnliche Bildschirme haben oft niedrige Bildwiederholraten und blasse Farben: Flüssiger und schicker spielt es sich nur mit einem Gaming-Monitor. IMTEST verrät, auf welche Begriffe Sie beim Kauf unbedingt achten sollten:

Auflösung

Beschreibt die Dichte der Bildpunkte (Pixel) auf dem Bildschirm. Je höher diese ist, desto feiner und detailreicher wirkt das Bild. Die gängigsten Auflösungen sind: Full HD, 1920×1080 („1080p“); QHD, 2560×1440 („1440p“); 4K, 3840×2160 („2160“).

Hertz

Beschreibt die vom Monitor maximale Anzahl darstellbarer Bilder pro Sekunde. Je höher, desto flüssiger das Spielgeschehen. 60 Hertz (Hz) sind Standard, doch erst ab 120 Hz macht es richtig Spaß, verlangt aber einen stärkeren Spiele-PC.

G-Sync & Free-Sync

Technologien von Nvidia (G-Sync) und AMD (FreeSync), die die Bildwiederholrate des Bildschirms (Hz) an die Bildwiederholraten des Spiels (FPS) angleichen. Sorgen für flüssiges Spiel ohne Verzögerungen und Bildfehler.

Wichtige Details und ein Desaster

Damit der Spielspaß lange anhält, sollten Spiele-PCs und -Notebooks gut verarbeitet, sauber aufgebaut und gut ausgestattet sein. Der Test offenbart Stärken und Schwächen:
Verarbeitung: Die Gaming-PCs zeigen sich sogar in der unteren Klasse mit hochwertigen Metallgehäusen und sauberer Ka­belführung. Die Oberklasse beeindruckt zusätzlich durch coole Designs wie etwa beim Alienware Aurora oder dem Omen von HP.
Bei Notebooks ist das nicht immer der Fall: Besonders in der unteren Preisklasse wirken die Kunststoffgehäuse häufig eher minderwertig. Oft geben die Komponenten schon bei leichtem Druck sichtbar nach, so etwa beim Asus TUF A17 oder dem 17 Zoll One Clevo Notebook. Einzige Ausnahme bildet das Lenovo Legion 5, da knirscht und knarzt nichts.

Fassungslos: Wärme sorgte beim One-Notebook für eine Ablösung der Bildschirmverkleidung.
Glück: Der Bildschirm fiel aus der Fassung und landete kopfüber auf der Tastatur – kaputt ging nichts.

Großes Manko fast aller Note­books unter 1500 Euro: Die Tastaturen und Touchpads sind nicht sonderlich hochwertig. Bei fast allen getesteten Geräten dieser Preisklasse gibt die Tastatur bei kleinstem Druck nach. Tippen lässt sich mit allen getesteten Tastaturen gut. Eine Schwäche zeigte sich beim Asus TUF A17: Hier setzte das Touchpad unter Belastung, etwa wenn eine App oder ein Spiel gestartet wird, oftmals für ein bis zwei Sekunden aus. Erst bei den teuren Notebooks sind hochwertigere Tastaturen und Touchpads verbaut.
Den größten Patzer in Sachen Verarbeitung leistet sich im Test eines der ansonsten starken Notebooks von One: Hier löste sich bei längeren Testdurchläufen der komplette Bildschirm vom Gehäuse (siehe Bilder oben rechts). Dem Hersteller One sei das Problem zwar prinzipiell bekannt und man hoffe auf schnelle Besserung in der Herstellung, das IMTEST-Urteil kann das aber nicht mehr ändern: Das Clevo von One musste wegen dieser erheblichen Mängel auf „mangelhaft“ abgewertet werten. Dass diese Schwäche aber kein Standard bei One ist, zeigt das Testfeld der High-End-Desktop-PCs: Hier holte sich One souverän den Testsieg. Die Besten der Notebook-Oberklasse sind Asus mit dem Zephyrus G14 und ganz besonders das Razer. ­Razers Notebooks sind aus einem Aluminium-Block gefräst, wirken so ganz besonders wertig – und sind es auch.
Größe und Gewicht: Bei PCs weniger von Bedeutung, bei Notebooks entscheidend: Leider ist keines der getesteten Geräte wirklich „leicht“. Einige Notebooks erreichen über zweieinhalb Kilo und machen sich spürbar im Rucksack oder beim Umhertragen bemerkbar. Ausnahme Asus: Deren kleiner Kraftprotz Zephyrus kommt auf nur 1,7 Kilo. Auch wenn er Spiele nicht ganz so flüssig wie die Oberklasse-­ Notebooks von Razer oder Acer darstellen kann, profitiert er von seiner kompakten Größe – denn besonders 17-Zoll-Note-
books sind aufgrund ihrer Dimension nicht immer leicht zu handhaben.

Ohne-RTX
Mit-RTX

Raytracing (RTX): Die neue Technologie von Nvidia sorgt für realistische Licht- und Schattenreflexionen. Zu sehen rechts im Bild das Spiel „Minecraft“ mit RTX-Effekten und links ohne.

Bei Spiele-PCs gilt (besonders unter „Gamern“): je größer, desto besser. Besonders in der Oberklasse gibt es so reichlich Platz etwa für Wasserkühlsysteme. Ganz nebenbei bieten sie natürlich auch mehr Platz zum Nachrüsten: Genügt die Spiele-­Leistung später nicht, können Sie eine neue, leistungsfähigere Grafikkarte nachkaufen und müssen sich nicht um Platz sorgen. Bei den kleinen PCs von Dell und HP wird’s im Gehäuse dafür sehr eng.
Lautstärke: Noch vor wenigen Jahren waren Gaming-PCs und Notebooks berühmt-berüchtigt für brüllend laute Lüfter, die die kochend heißen Grafikchips vor Überhitzung schützten sollten. Ohne gute Kopfhörer oder eine aufgedrehte Surroundanlage war da an Spielspaß gar nicht zu denken. Die Faustregel in Sachen Lärm lautet: je größer, desto leiser. Grund: In großen Gehäusen kommen Wasserkühlung und oft mehr als ein halbes Dutzend großer Lüfter mit ausreichend Abstand voneinander zum Einsatz, die bei ausgiebigen Spielesitzungen die Mikrochips kühl halten. Das sorgt für mehr Leistung bei geringerer Temperatur und Geräuschentwicklung. Das Ergebnis: Alle getesteten Spiele-PCs sind im Normalbetrieb dank guter Dämmung und der bereits erwähnten Wasserkühlung kaum hörbar. Auch im Spielbetrieb erreichen die PCs höchstens in Ausnahmefällen Lautstärken um die 50 Dezibel (Alienware Aurora), was nur ohne Gaming-Geräuschkulisse im stillen Raum wahrnehmbar ist. Da PCs zudem meist unter dem Schreibtisch stehen und Spieler gern ein Headset auf­setzen, fällt das Surren der großen Lautsprecher in der Praxis ohnehin kaum unangenehm auf.
Bei Notebooks sieht es anders aus: Sie müssen leistungsstarke Prozessoren und Grafikchips auf kleinstem Raum und mit möglichst kleinen Lüftern unterbringen und diese auch noch kühl halten. So mancher Hersteller scheitert an dieser Aufgaben. Allen voran die Gaming-Notebooks One Clevo PC50DF1 (15 Zoll) und der 17-Zoll-Bruder. Sie überschritten in Tests oft die 55-Dezibel-Marke mit sehr starkem Rauschen der Lüfter. Zudem heulen sie auch im Normalbetrieb in unregelmäßigen Abständen auf. Auszuhalten ist das auf Dauer nur mit geräuschunterdrückenden Kopfhörern. Der „Aus“-Schalter nach einer Spielsitzung war oft eine Erlösung. Besonders gut macht das – erneut – Spitzenreiter Razer: Zwar sind die beiden Razer 15- und 17-Notebooks immer noch hörbar, bewegen sich beim Spielen im Bereich von 40 bis maximalen Spitzenwerten von 51 Dezibel. Das wird leicht von leiser Spiele-Kulisse und Musik übertönt.


“Für ein gutes PC-Spiel lass ich auch mal das Kino ausfallen. Aber ohne starke Technik hört der Spaß auf.”

Jan_Bruns
Jan Bruns IMTEST-Experte © IMTEST


5 neue Spiele für die ganze Familie

IMTEST gibt Hintergrundinformationen zu fünf neuen online Spielen: Cyberpunk 2027, Minecraft Dungeons, Assassin’s Creed Valhalla, Lego Skywalker Saga und FIFA 21

Lieber Leistung statt Zubehör

Bei Desktop-PCs werden oft Maus und Tastatur mitgeliefert – allerdings ist das meist günstige, kabelgebu ndene Standardware. Für mehr Leistung könnte man darauf verzichten – leidenschaftliche Computerspieler greifen ohnehin zu spezieller Gaming-Hardware (siehe Seite 11). Das Motto lautet hier also stets: Wenn Sie mit Ihrem Desktop-PC oder Notebook in Zukunft nicht mehr nur arbeiten, sondern ab und zu auch mal richtig genüsslich und profimäßig spielen wollen, brauchen Sie vor allem eines: Leistung. Und davon bekommen Sie in der folgenden Übersicht eine ganze Menge.

FAZIT

Ganz klar: Mit allen Geräten im Test lassen sich Spiele in hohem Detailgrad erleben. PCs und Notebooks im oberen Preissegment sind sehr gut geeignet fürs Spielen in Full-HD-Auflösung. Weniger Spaß machten uns im Test viele Notebooks in der Klasse unter 1500 Euro. Da gab es oft recht viel Plastik, nachgebende Tastaturen, sich lösende Bildschirme, klackernde Touchpads und etwas blasse Bildschirme – und eben oft auch nicht immer Leistung bis an die Schmerzgrenze. Wer bei höheren Auflösungen dauerhaft flüssig spielen will und rundum mehr Qualität möchte, muss zur Oberklasse greifen. Zwar kamen auch viele der teuren Kandidaten bei 4K-Auflösungen ins Schwitzen, sind aber durch die Bank stärker. Eindeutiger Testsieger im oberen Notebook-Bereich ist das Razer Blade Pro 17. Der gewaltige 4K-OLED-Bildschirm, die makellose Verarbeitung und der verbaute Super-­Grafikchip stellen zurzeit die Spitze dar. Allerdings ist es mit 4299 Euro auch gleichzeitig das mit Abstand teuerste Notebook. Für weniger als die Hälfte bekommen Sie dafür bereits den Gaming-PC-Testsieger, das High End Elite von One.


“Ich konfiguriere meinen Spiele-PC immer selbst: Aber die Testsieger von One und Razer beeindrucken sogar mich.”

Sandro Villinger
IMTEST-Experte

Als einziger Hersteller im Test schafft es One, einen schnellen Prozessor und eine der momentan schnellsten Grafikchips für unter 2000 Euro anzubieten. In Sachen Leistung fast ebenbürtig ist der ebenso hervorragend verarbeitete Medion Hunter X10. Schade: Auch wenn die beiden Gaming-PCs von Alienware und HP (Omen) schick aussehen, bieten Sie vergleichsweise wenig Leistung.

Fotos: Getty Images, Hersteller; *Quellen: Statista, www.forbes.com, www.newzoo.com

Sandro Villinger

Als freiberuflicher Redakteur testet Sandro Villinger für IMTEST Hardware, insbesondere Projektoren, Dashcams, IP-Kameras, Laptops oder Spiele-PCs. In diesem Bereich liegt auch seine persönliche Leidenschaft. Seit 12 Jahren ist Sandro Villinger für Softwarefirmen als Manager von Produktentwicklung, Innovation und Marketing tätig. Währenddessen schrieb er viele Jahre für Publikationen wie PC-Praxis, Computerbild und auch Medien wie PCWorld in den USA. Er wurde für seine Arbeit von Microsoft mehrfach ausgezeichnet, schrieb Bücher für Microsoft Press und arbeitete viele Jahre für die Hauptniederlassung des Softwareriesen in Seattle. Sie erreichen ihn via E-Mail.