Produktdetails-
Preis: 249,99 Euro
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Gewicht: 24 Gramm
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Akkulaufzeit: ca. 3 bis 5 Tage
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Gehäusematerial: Kunststoff (Polmyer)
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Wasserdichtigkeit: 5 ATM
Garmin-Damenuhr: Das ist anders
Die Garmin Lily zählt zu den wenigen Smartwatches, die speziell für Frauen entwickelt wurde. Aber was bedeutet „für Frauen“ konkret? Das betrifft bei der Garmin-Damenuhr vor allem die Optik: Die Lily ist zierlicher, sodass das Gehäuse nur 34,5 Millimeter misst. Mit ihren 24 Gramm ist sie zudem leichter als alle anderen Smartwatches von Garmin. Ein weiterer Unterschied: Es fehlen Lünetten und Knöpfe für die Bedienung.
Stattdessen setzt Garmin auf einen berührungsempfindlichen Bildschirm (Touchscreen) in Kombination mit einer haptischen Taste im unteren Teil des Bildschirms. Das betrifft sowohl die Sport-Edition mit Silikonband und Aluminium-Lünette sowie die getestete Classic-Edition mit Lederband und Edelstahl-Lünette. Funktional weisen beide Modelle keine Unterschiede auf. Sie sind sowohl mit Android als auch mit iOS kompatibel.
Bildschirm der Garmin-Damenuhr im Test
Unabhängig von der eigenwilligen Optik unterscheidet sich die Garmin Lily auch in weiteren Punkten von anderen Garmin-Modellen. Anstatt eines farbigen Bildschirms verfügt die Lily zum Beispiel über eine einfarbige LCD-Anzeige, die über dem gemusterten Hintergrund erscheint. Die Anzeige ist zwar gut ablesbar, weist aber zwei Nachteile auf: Erstens lassen sich keine individuellen Ziffernblätter einrichten und zweitens gibt es nicht Möglichkeit den Bildschirm in einen „Immer-An“-Modus zu versetzen, was nahezu jede andere Smartwatch bietet.
Dadurch ergibt sich ein weiteres Problem: Theoretisch erscheint die Anzeige beim Heben des Handgelenks. Praktisch funktioniert das aber nicht immer zuverlässig. Ein gewisser Vorteil des abgespeckten Bildschirms: Die Akkulaufzeit ist mit rund drei bis vier Tagen in Ordnung. Allerdings auch nicht sensationell gut, offenbar passt ins kleine Gehäuse kein größerer Akku. Ein weiterer Unterschied zu anderen Garmin-Produkten: Statt des typischen Ladekabels kommt ein Clip zum Einsatz. Zudem lässt sich das Armband nur mit einem speziellen Werkzeug wechseln, das im Lieferumfang nicht enthalten ist, und nur beim Kauf eines (teuren) Original-Armbands mitgeliefert wird.
Garmin: Damenuhr mit vielen smarten Funktionen
Abgesehen davon ist vieles dabei, was Käufer einer modernen Smartwatch erwarten dürfen:
- Messung von Blutsauerstoff (SpO2)
- Schlaf-Tracking,
- Sport-Tracking
- 24/7 Herzfrequenz-Überwachung samt Herzfrequenz-Warnungen bei Ausschlägen nach oben und unten
Eine besondere Erwähnung verdient, dass die Lily Atemfrequenz und Blutsauerstoff nicht nur auf Befehl, sondern auch im Schlaf misst. Die Werte sind dazu geeignet, um frühe Symptome von COVID19 und anderen Krankheiten zu erkennen, auch wenn Garmin das nicht explizit bewirbt. Dazu kommen einige Garmin-Extras wie die Body Battery-Anzeige, die die derzeitigen Energiereserven angibt, sowie Stress-Messung. Wer andere Uhren der Marke kennt, wird mit der Garmin-Damenuhr keine großen Überraschungen erleben. Auch was die Wasserdichtigkeit angeht, kommt die Lily mit bei vielen Smartwatches üblichen 5 ATM, was sie bedingt schwimm tauglich macht.
Gamin-Damenuhr mit Zyklus-Tracking
Auch die speziellen Gesundheits-Funktionen fürs weibliche Geschlecht, wie Schwangerschaft- und Zyklus-Tracking, sind nicht Lily-exklusiv. Hinzu kommt: Fürs von Garmin genannte Menstruations-Tracking muss die Trägerin den ersten und letzten Tag der Periode melden und erhält daraufhin im Kalender eine Prognose über fruchtbare Tage und den Zyklus der nächsten sechs Monate. Da wird mit der Garmin-Damenuhr also eher nicht gemessen, sondern nur gezählt. Trotzdem: Wer die unbestreitbar hervorragenden Fitness-Funktionen von Garmin, aber keine klobige Uhr möchte, könnte mit der Garmin-Damenuhr Lily glücklich werden.
Garmin-Damenuhr mit Schwächen
Da sich Garmin bei der Entwicklung auf kompakte Maße und ein leichtes Gewicht konzentriert hat, war aber offenbar kein Platz mehr für einen GPS-Empfänger. Bei einer Smartwatch mit Fokus auf Fitness ist das ein dicker Bock. Denn die meisten Fitnessuhren, auch deutlich günstigere Modelle, ermitteln beim Laufen und Radfahren per Satellitensignal ziemlich genau die zurückgelegte Strecke. In Kombination mit der Zeit errechnen sie interessante Werte wie Maximal- und Durchschnittgeschwindigkeit sowie Routeninformationen.
Um diese Werte ebenfalls zu erhalten, muss bei der Garmin-Damenuhr das Smartphone als GPS-Sender herhalten. Bedeutet: Wer zum Beispiel joggen will, muss stets das Smartphone mitschleppen. Bei Indoor-Aktivitäten wie Yoga, Pilates oder Laufband ist das fehlende GPS indes kein Thema. Auch eine Sturzerkennung, wie sie etwa die Apple Watch, die Galaxy Watch 3 und die Fenix 6 aus gleichem Haus bieten, hat Garmin bei der Lily gestrichen. Immerhin ist „LiveTrack“ an Bord, mit dem sich der Standort im Notfall an hinterlegte Kontakte senden lässt. Das funktioniert aber auch nur dann, wenn das gekoppelte Smartphone dabei ist.
Weitere Smartwatches hat IMTEST in diesem Vergleichstest genau geprüft.
FAZIT
Die Garmin Lily hebt sich vor allem durch ihr Design und ihr zierliches Gehäuse von der Konkurrenz ab. Wem das besonders gut gefällt, macht mit dem Kauf der Garmin-Damenuhr nichts falsch, muss sich aber im Klaren sein, dafür einige Abstriche in Sachen Ausstattung hinnehmen zu müssen. Es fehlen schlicht und ergreifend viele Funktionen, die Käufer einer Uhr in dieser Preisklasse erwarten dürfen.
Allen voran eingebautes GPS, wodurch zum akkuraten Tracken von Läufen, Wanderungen und Radfahrten immer ein Smartphone in der Tasche sein muss, dass die Satellitenortung übernimmt. Zudem sind weder ein Sprachassistent, eine Funktion für kontaktlose Zahlungen, Musikspeicher und die Möglichkeit, Apps von Drittanbietern zu nutzen an Bord.
- PRO
- Sehr leicht und kompakt, gute Fitnessfunktionen.
- KONTRA
- Kein GPS-Empfänger, wenig smarte Funktionen, kein wechselbares Ziffernblatt.
- Etwas wenig Ausstattung für den Preis.
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 3,3