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Weltbett: 18-Zentimeter-Matratze im Test – Dicker ist besser

Ende 2020 testete IMTEST zum ersten Mal zehn Kaltschaummatratzen. Überraschung für viele: Der Außenseiter von Weltbett holte den Testsieg. Auf vielfache Nachfrage hat IMTEST nun eine dünnere Version des Testsiegers ins Labor geschickt. Hier sind die Resultate.

Produktdetails

  • 198 Euro
  • Hybridschaum (90 x 18 x 200 cm)
  • 111 Tage Probezeitraum
  • wendbar, zwei Härtegrade

Weltbett: Mit 24 Zentimetern zum Testsieg

Die Wahl einer neuen Matratze ist gar nicht so einfach. Wer sich auf seine Intuition verlässt und sich nach einem spontanen Probeliegen für eine neue Schlafunterlage entscheidet, erlebt oft – im wahrsten Sinne des Wortes – ein böses Erwachen. Denn oft stellt sich erst nach einiger Zeit heraus, ob die Matratze wirklich zu einem passt. Wenn nicht, kommt es oft zu Verspannungen, Schmerzen und schlechtem Schlaf. Kein Wunder also, dass Matratzentests, wenn sie denn umfassend durchgeführt werden, ziemlich aufwendig sind.

IMTEST beauftragt für Matratzentests ein Speziallabor, das die Testkandidaten mit vier weit verbreiteten Körpertypen, nach Dauerbelastungen und unter dem Einfluss von Feuchtigkeit und höheren Temperaturen auf ihre Liegeeigenschaften prüft. Ende 2020 mussten sich zehn Testkandidaten diesem Prozedere unterwerfen, und am Ende zeigte sich: Es gibt im Spitzenfeld bei Schaummatratzen nur geringfügige Unterschiede – aber es gibt sie. Im Matratzen-Test gewann seinerzeit knapp die 24 Zentimeter dicke Schaummatratze von Weltbett – für viele eine kleine Überraschung, weil der Hersteller bei Privatverbrauchern eher unbekannt war.

Was ist mit der dünneren Weltbett-Matratze?

Kein Wunder also, dass viele Leser:innen und Interessierte anfragten, wie es den beim Testsieger um die etwas dünnere, nur 18 Zentimeter dicke Variante bestellt sei. Aufgrund der vielen Nachfragen hat IMTEST nun die dünne Schwester vom Testsieger ins Labor geschickt. Die Ergebnisse sind grob gesagt so ausgefallen, wie man es intuitiv erwarten würde: Dicker ist besser. Zwar schnitt die 18-cm-Variante von „Die Matratze“ insgesamt nur unwesentlich schlechter ab, aber ein Blick auf die Detailergebnisse zeigt typische Unterschiede:

So kam etwa bei der Simulierung des gefühlten Härtegrades heraus, dass die dünne Weltbett-Matratze im neuen Zustand einen deutlich härteren Eindruck machte als die dickere. Erst nach der Dauerprüfung erreicht sie Werte, die zur Angabe „H3“ (Mittel) passt. Anders gesagt: Die dünnere Variante muss man vermutlich etwas „einliegen“. Zudem – ebenfalls erwartbar – fielen die Ergonomie-Ergebnisse („Liegekomfort“) insbesondere für die etwas kräftigeren Körpertypen C und D zum Teil geringfügig schlechter aus, insbesondere bei Rückenschläfern.

Weltbett Matratze mit Griff
Laborergebnis: Ob es um die dickere oder dünnere Matratzen-Variante geht, macht in der Handhabung keinen großen Unterschied.

Weltbett: Dünnere Matratze für leichtere Menschen

In den Prüfpunkten wie Verarbeitung, Konfektionierung oder Waschbarkeit sind beide Matratzen wiederum identisch. Selbst bei der Handhabung waren keine markanten Unterschiede feststellbar, obwohl die dicke Variante knapp drei Kilo schwerer ist. Insgesamt bestätigt der Test, was intuitive zu erwarten ist: Die dickere Matratze ist minimal besser für kräftige Menschen, die dünnere für leichtere. Ausprobieren sollte man sie vorher aber trotzdem. Das geht bei Weltbett aber risikolos 111 Tage lang.

FAZIT

  • PRO
    • Hohe Verarbeitungsqualität, gute Konfektionierung
    • Gute Stabilisierungwerte, niedriger Lageänderungswiderstand
  • KONTRA
    • Hoher Federungsverlust nach Dauerprüfung, teil etwas schlechtere Liegekomfort-Werte für kräftige Personen als die dickere Variante

IMTEST ERGEBNIS:

gut 2,1

Fotos: IMTEST, Hersteller

Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.