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Waschmittel-Allergie? Daran erkennen Sie verträgliche Produkte

Worauf es bei Waschmittel für Allergiker ankommt.

Frau riecht an gestreiftem Stoff
© Rodnae Productions / Pexels

So frisch, so wohlduftend, dass man sein Gesicht in einem gewaschenen Hemd vergräbt. Was in vielen Werbespots gang und gäbe ist, kommt für Menschen mit Waschmittel-Allergie nicht infrage. Zumindest nicht, wenn herkömmliches, stark parfümiertes und mit diversen Konservierungsstoffen haltbar gemachtes Waschmittel genutzt wurde. Welche Produkte sich für Allergiker eignen und was es für Alternativen gibt, erfahren Sie hier.

Waschmittel-Allergie nicht einfach zu erkennen

Hautrötungen, Ausschlag, Juckreiz, Schwellungen und trockene Haut gehören zu den Symptomen einer Waschmittel-Allergie. Im Gegensatz zu Allergien wie Heuschnupfen tritt eine Allergie gegen Waschmittel nicht unmittelbar, sondern verzögert auf. Denn sie zählt zu den Kontaktallergien. Diese machen sich erst bemerkbar, wenn die Haut direkten und längeren Kontakt mit dem Auslöser hat. In diesem Fall beim Tragen von Kleidung, die mit Waschmittel gewaschen wurde. Daher ist erst oft unklar oder nicht eindeutig, wodurch die Allergie ausgelöst wird. Denn auch Textilien mit Farbstoffen oder antibakterielle Stoffen selbst können allergische Reaktionen hervorrufen.

Es empfiehlt sich, einen Test beim Arzt zu machen. Dieser gibt zudem Aufschluss darüber, gegen welche Inhaltsstoffe man konkret allergisch ist. Das vereinfacht gegebenenfalls die Suche nach einem neuen Waschmittel deutlich. Denn nicht alle Produkte die als „sensitiv“ beworben werden, eignen sich wirklich für Allergiker beziehungsweise für jeden.

Waschmittel ohne alles – aber mit Siegel

Das moderne Waschmittel war zunächst eine reine Chemiebombe. Daher gab es schon in den 60er-Jahren die Einschränkung, dass 80 Prozent der für Waschmittel verwendeten Stoffe, sogenannte Tenside, biologisch leicht abbaubar sein müssen. Diese wurden mit der Zeit ausgeweitet und verschärft. Dennoch ist auch heutzutage in den meisten Waschmitteln allerhand drin, was letztlich allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Weißer Karton von der Seite mit aufgelisteten Inhaltsstoffen zu Klar-Vollwaschmittel
Unter den Inhaltsstoffen vom Klar-Sensitive-Vollwaschmittel finden sich auch Stichworte wie “Tenside” und “Bleichmittel”. Letztlich kommt es auf den genauen Stoff und die Person an, ob ein Waschmittel die Kontaktallergie auslöst. Dieses Waschmittel von Klar ist vom DAAB als besonders allergenarm geprüft worden. © Klar

Gesundheitsschädlich sind die Inhaltsstoffe per se nicht. Eine Allergie ist vielmehr eine übertriebene Reaktion des Immunsystems auf Stoffe, die es falsch als Gefahr einstuft. Hier ein paar Inhaltsstoffe, die eine Waschmittel-Allergie auslösen können und bei Produkten für Allergiker kaum bis gar nicht verwendet werden:

  • Duftstoffe wie Hexylzimtaldehyd, aber auch natürliche wie Zitrone
  • Tenside
  • Bleichmittel
  • Konservierungsstoffe

Letztere sind vor allem in flüssigem Waschmittel vorhanden. Allerdings gibt es auch Flüssigwaschmittel, das für Allergiker oder zumindest als „sensitiv“ deklariert ist. Es kommt eben auch darauf an, auf welche der Inhaltsstoffe man überhaupt allergisch reagiert.

Anhaltspunkte darüber, ob ein Waschmittel allergikerfreundlich ist, geben auch bestimmte Siegel beziehungsweise Label.

ECARF-Siegel von europäischer Ebene

Mit dem ECARF-Siegel zeichnet die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) Produkte aus, die besonders allergikerfreundlich sind. Seit 2006 vergibt die Stiftung das Siegel hauptsächlich an Haushaltswaren, die festgelegten Testkriterien entsprechen. Diese Kriterien prüft ein wissenschaftlicher Beirat laufend auf Forschungsstand und Aktualität.

Quadratischer blau weißer Kasten mit grünem Haken ECARF Schriftzug und fünf gelben Sternen oben
Das ECARF-Siegel gibt es seit 2006 und kennzeichnet über Tausend Produkte als besonders verträglich. © ECARF

Bei Waschmitteln sind eindeutig ausgeschlossene Inhaltsstoffe sogenannte einzeldeklarationspflichtige Duftstoffe und Typ-I-Allergene wie Weizen- oder Nussproteine. Alle Kriterien, die ein Waschmittel mit ECARF-Siegel erfüllen muss, legt die Stiftung auf ihrer Homepage komplett offen.

Von der ECARF zertifizierte Waschmittel sind auf dieser Seite der Stiftung aufgelistet. Darunter finden sich viele Waschmittel geläufiger Marken wie Lenor, Persil und Ariel. Hier eine Auswahl zertifizierter Produkte:

DAAB-Logo aus Deutschland

Der Deutsch Allergie- und Asthmabund (DAAB) bietet seit über 20 Jahren ihr Logo für allergenarme Pflege- und Reinigungsmittel an, um Allergikern eine sichere Orientierung bei der Produktauswahl zu ermöglichen. Dabei müssen die Produkte wie Waschmittel

  • Prüfkriterien der Inhaltsstoffe erfüllen,
  • einen unabhängigen Nachweis für gute Verträglichkeit vorweisen,
  • einer Sicherheitsbewertung des DAAB standhalten
  • und sich einem Praxistest mit Probanden unterziehen.
Grünes eckiges Logo mit DAAB und Internetadresse drauf
Das Logo des DAAB tragen seit 20 Jahren Produkte, die allergenarm und so besonders geeignet für empfindliche Personen sind. © DAAB

Sämtliche Duftstoffe, Aroma-, Konservierungs- und Farbstoffe sowie Kontaktallergene sind von den Rezepturen der Waschmittel ausgeschlossen. Den Kriterienkatalog zum DAAB-Logo stellt der Bund auf seiner Webseite hier vor.

Die Liste der Waschmittel, die das DAAB-Logo tragen, ist deutlich übersichtlicher als die des ECARF-Siegels. So finden sich Produkte von Klar und vom Allergiker-Geheimtipp Domol auf der Liste sowie einige Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten. Hier eine Auswahl der Waschmittel mit DAAB-Logo:

Alternativen für Waschmittel

Ist nicht das passende Waschmittel in Sicht, gibt es auch alternative Produkte, die die Wäsche allergenarm reinigen.

Waschball

Eckiger Karton schräg von vorne mit grünem geschwungenem Plastikball mit Löchern umgeben von Wasserspritzern auf weißem Hintergrund
Im Ball sind kleine Kügelchen, die in diesem Fall (Heldengrün) eine allergikerfreundliche Reinigungswirkung haben sollen. © Heldengrün

Ein Waschball ist aus Kunststoff, von der Marke Heldengrün BPA-frei und recyclebar. Innen befinden sich Kügelchen, die antibakteriell und geruchsneutralisierend auf die Wäsche wirken. Gleichzeitig enthalten sie keine Duftstoffe, Tenside oder andere chemische Zusatzstoffe, die eine Waschmittel-Allergie hervorrufen. Ein Waschball soll mehrere Jahre halten. Im Falle von Heldengrün drei Jahre. Das macht ihn auch zu einer nachhaltigen Waschmittel-Alternative.

Hinweis: Hartnäckige Flecken gehen ohne Vorbehandlung nicht raus. Auch können die Plastikkanten bei feinen Kleidungsstücken Löcher einreißen.

Waschnüsse

Weißes Säckchen mit dunklen Nüssen und Schalen drauf auf Holzboden.
Waschnüsse werden im Beutel zur Wäsche gegeben und sollen über mehrere Wäschen ihre Reinigungswirkung entfalten. © Alexandra Tran/Unsplash

Hierzulande werden Waschnüsse als Alternative zum herkömmlichen Waschmittel immer beliebter. In tropischen und subtropischen Regionen Asiens nutzen die Menschen Waschnüsse schon seit Langem zum Reinigen der Kleidung. Die Waschnüsse wachsen am Waschnussbaum, auch Seifenbaum, und werden in Säckchen einfach zur Wäsche gegeben. Sie können für bis zu vier Wäschen verwendet werden.

Hinweis: Waschnüsse sind ökologisch und sozial umstritten, da sie aus fernen Ländern importiert werden, ein Baum erst im Alter von zehn Jahren Früchte trägt und die Preise durch die wachsende Nachfrage in Europa im Herkunftsland steigen. Und auch ihre Reinigungskraft reicht bei starker Verschmutzung nicht aus.

Abschließende Tipps bei Waschmittel-Allergie

Wer empfindlich auf Waschmittel reagiert, dem hilft neben der passenden Produktwahl auch eine bestimmte Vorgehensweise beim Waschen. Diese Tipps können bei einer Waschmittel-Allergie hilfreich sein:

  • Waschtrommel nicht überladen
  • Waschmittel wohl dosieren, nach Herstellerangaben oder weniger
  • Zusätzlichen Spülgang einstellen, um Rückstände auszuwaschen
  • Keinen Weichspüler verwenden
  • Waschmaschine regelmäßig reinigen
  • Bei Handwäsche Handschuhe tragen
  • Textilien draußen trocknen und lüften lassen
  • Essig in das Weichspülerfach geben, der Waschmittelreste entfernt und für weiche Textilien sorgt

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Annika Waginzik

Seit Annika Waginzik während eines Praxis-Studiums und journalistischen Praktika das Handwerkszeug fürs Online-Publishing erlernt hat, fokussiert sie sich auf das Schreiben redaktioneller Artikel. Ihr Portfolio erstreckt sich von verschiedenen Unternehmen im Einrichtungssegment über Kultur bis hin zum Immobilienmarkt. In ihren Artikeln für IMTEST informiert sie die Leser und Leserinnen über tagesaktuelle Top-Deals und liefert ihnen wertvolle Tipps für Neuanschaffungen und Antworten auf Anwendungsfragen.