PV-Anlagen mit Energiemanagement
Gegen ein computergesteuertes Energiemanagement kommt der Mensch aber in den meisten Fällen nicht an. Hier misst eine Software den aktuell eingespeisten Strom und reagiert blitzschnell und vollautomatisch auf jede Veränderung. Das Energiemanagement-System weiß zu jeder Zeit, wie viel Strom von der PV-Anlage noch übrig ist, und lädt diesen umgehend über die Wallbox in das angeschlossene Elektroauto. Ist viel Solarleistung übrig, wird die Ladegeschwindigkeit erhöht. Bei wenig Sonne wird sie automatisch verringert. Auf diese Weise können E-Auto-Besitzer sicher sein, dass immer das Maximum des zur Verfügung stehenden Solarstroms in ihr Auto geladen wird. Das ist besonders effektiv, wenn das Auto tagsüber zu Hause bleibt und nur wenig andere Verbraucher eingeschaltet sind.
Voraussetzung dafür ist neben dem Energiemanagement-System selbst, also der Computersteuerung mit ihren Zusatzgeräten wie dem Energiezähler für den Stromfluss, eine dazu passende, intelligente Wallbox. Diese gibt es beispielsweise von Mennekes, Heidelberg, Pulsar, ABL oder Smartfox. Der Mehrpreis gegenüber einfachen Wallboxen und Photovoltaikanlagen ohne Energiemanagement kann, je nach Anlage, mehrere tausend Euro betragen.
PV-Anlagen mit Energiemanagement und Speicher
Noch einmal deutlich teurer wird die Kombination aus Photovoltaikanlage fürs Hausdach, Energiemanagement mit intelligenter Wallbox und einem Batteriespeicher. Hier sollte man für ein Einfamilienhaus mit einem Vier-Personen-Haushalt etwa 25.000 Euro bis 35.000 Euro Investitionskosten veranschlagen. Das ist zwar viel Geld und amortisiert sich auch langfristig kaum, weil selbst mit dieser optimalen Kombination nicht genügend eigener Solarstrom produziert und gespeichert werden kann, um das ganze Jahr über das E-Auto unabhängig vom Netzstrom aufladen zu können. Dafür scheint in Deutschland die Sonne einfach nicht oft genug.
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Doch wem es weniger um die Kostenersparnis mit einer solchen Anlage, sondern eher ums Prinzip der größtmöglichen Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz geht und um das gute Gefühl des praktizierten Umweltschutzes, der sollte sich zur PV-Anlage mit Energiemanagement noch den Batteriespeicher gönnen.
Ist dieser Stromspeicher im Haus groß genug ausgelegt, lädt er das E-Auto auch über Nacht oder tagsüber bei Regen. Allerdings ist das Laden und Entladen eines Stromspeichers nicht verlustfrei. So arbeiten Lithium-Ionen-Speicher in der Regel mit einem Wirkungsgrad von 90 Prozent. Das heißt, um einen 10 kWh großen Stromspeicher vollständig zu laden, sind knapp 11 kWh notwendig. Effizienter ist es, das Auto direkt zu laden, ohne den Strom zwischenzuspeichern.
Anbieter von Komplettsystemen mit aufeinander abgestimmten PV-Anlagen, Wallboxen, Energiemanagementsystemen und Batteriespeichern sind beispielsweise Sveasolar, LEW, Wegatech , Enpal oder Energieversum.
Das E-Auto als Stromspeicher
Jedes gängige Elektroauto hat eine Batterie, die viel größer ist als der Stromspeicher der heimischen PV-Anlage. Da liegt der Gedanke nahe, diese Batterie nicht nur zum Fahren, sondern auch zum Speichern des Stroms aus der Solaranlage auf dem Hausdach zu nutzen. Das könnte E-Auto-Besitzern den häuslichen Stromspeicher erübrigen und viel Geld sparen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Systeme, die ein E-Auto als Stromspeicher für eine Photovoltaikanlage berücksichtigen, sind in der Praxis noch nicht verfügbar. In den nächsten Jahren ist jedoch durchaus damit zu rechnen. Die Autohersteller sind darauf vorbereitet.
Die besten Lösung für jeden Zweck
Wer sein Elektroauto auch häufig tagsüber an die heimische Wallbox anschließen kann und Spaß am eigenhändigen Steuern der Photovoltaikanlage hat, braucht weder ein Energiemanagementsystem noch einen Batteriespeicher. Hier reicht eine kostengünstige PV-Lösung, um das E-Auto aufzuladen. Kann das Auto unter der Woche immer nur über Nacht geladen werden, weil es tagsüber unterwegs ist, empfiehlt sich eine PV-Anlage mit Energiemanagementsystem, um möglichst viel vom produzierten Solarstrom ins Auto zu leiten. Die optimale, aber auch teuerste Lösung ist eine Anlage mit Batteriespeicher. Sie lädt das E-Auto auch dann, wenn die Sonne nicht scheint.