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Wallbox: Alles über die besten Ladestationen für das E-Auto

Mit einer Wallbox lässt sich ein E-Auto auch zuhause aufladen. Darauf müssen Sie achten.

Eine Ladestation von Wallbox an einer Wand angebracht
© Wallbox

Wallbox: Alles über die E-Auto-Ladestation für Zuhause // IMTEST

Mit einer Wallbox lässt sich ein E-Auto bequem auch zuhause aufladen. Darauf müssen Sie beim Kauf achten.

So funktioniert eine Wallbox

Es gibt Wallboxen für einphasigen oder für dreiphasigen Anschluss. Bei einem einphasigen Anschluss mit 230 Volt Stromspannung ist nur eine Stromstärke von maximal 20 Ampere erlaubt, was einer Ladeleistung von 4,6 kW entspricht. Das ist für moderne Elektroautos mit großen Akkus die schlechtere Lösung, weil das Laden dann sehr lange dauern kann. Je nachdem, auf welche Ladeleistung das Auto ausgelegt ist.

Frau hält die Schaltung für eine dreiphasige Wallbox in der Hand.
Energiezähler für dreiphasige Wallbox. Diese Modell sind die schnellere und vor allem zukunftssicherere Variante. © Wallbox

Sie nutzen einen Drehstromanschluss mit einer Spannung von 400 Volt – also Starkstrom. Beim dreiphasigen Laden mit einer Stromstärke von 16 Ampere lässt sich eine Ladeleistung von 11 kW übertragen, eine Stromstärke von 32 Ampere erlaubt das Laden mit 22 kW – sofern das Elektroauto dafür ausgelegt ist. kW steht für Kilowatt und definiert die Ladeleistung. Ampere ist die Maßeinheit für die elektrische Stromstärke.

Wichtig zu wissen: Durch eine Wallbox fließt Drehstrom beziehungsweise Wechselstrom, weil die Stromversorgung von Haushalten grundsätzlich mit Wechselstrom erfolgt. Elektroautos können aber nur Gleichstrom in ihrer Batterie speichern. Deshalb muss der Wechselstrom aus der Wallbox über das Onboard-Ladegerät im Auto in Gleichstrom umgewandelt werden. Das erklärt die vergleichsweise geringe Ladeleistung von Wallboxen im Vergleich zu den öffentlichen Schnellladestationen. Dort wird direkt mit Gleichstrom geladen, die Ladeleistungen erreichen bis zu 150 kW.



Die Wallbox kommuniziert mit dem E-Auto

Die heutzutage üblichen Elektro-Autos sind darauf angewiesen, dass externe Technik permanent den Stromfluss überwacht und regelt. Deshalb kommuniziert die Wallbox mit der Ladeelektronik im Auto und überwacht gleichzeitig den Stromfluss. Letztlich handelt es sich bei einer Wallbox um ein intelligentes Steuergerät. Ein integrierter Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schutz) in der Wallbox sorgt dafür, dass keine gefährlichen Überspannungen oder Fehlerströme auftreten. So wird einer Überlastung des Hausnetzes vorgebeugt und sichergestellt, dass der Ladevorgang im Fall von Störungen abgebrochen wird, bevor ein Schaden entstehen kann. Außerdem sorgt die Software der Wallbox dafür, dass am Ladeanschluss erst dann Starkstrom anliegt, wenn die Verbindung zwischen Auto und Ladekabel auch wirklich steht – eine wichtige Funktion im Sinne der Sicherheit, denn mit Starkstrom ist nicht zu spaßen.

E-Auto wird über eine Wallbox in einem Carport mit Strom geladen.
© Go-e Shop

Wichtig: Die Wallbox und das zu ladende E-Auto müssen zueinander passen. Das sollte man bei der Auswahl einer Wallbox immer bedenken. Ganz entscheidend ist das im E-Auto integrierte Bordladegerät. Je nach Hersteller und Modell sind die Bordladegeräte entweder einphasig, zwei- oder dreiphasig ausgelegt. Eine dreiphasige Wallbox bringt zwar keinen Vorteil, wenn das Auto aufgrund des Bordladegerätes nur einphasig Strom aufnehmen kann. Sie kostet aber nur geringfügig mehr und ist zukunftsfähig, sollte das nächste E-Auto dreiphasig geladen werden können.

Manche Hersteller von E-Autos bieten gegen Aufpreis Bordladegeräte mit höheren Ladeleistungen an. Allein schon aufgrund des besseren Wiederverkaufswertes ist dieses Extra ebenso zu empfehlen wie ein aufpreispflichtiger Gleichstrom-Schnellladeanschluss, falls nicht serienmäßig vorhanden.

Die Ausstattung der Ladebox

Der Ausstattungsumfang von Wallboxen unterscheidet sich. Nicht alle Modelle haben beispielsweise eine Zugangssicherung wie einen Schlüsselschalter oder einen RFID Kartenleser, der den Zugriff auf die Wallbox nur befugten Personen erlaubt. Außerdem haben einige Wallboxen alle erforderlichen Schutzeinrichtungen integriert, andere nur einen Teil. Bei manchen Wallboxen muss der Elektroinstallateur beispielsweise noch einen separaten FI-B Gleichstromfehlerschutz einbauen, ehe das Gerät in Betrieb genommen werden kann. Das bedeutet unter Umständen Zusatzkosten bei der Installation.

Manche Wallboxen haben ein fest installiertes Ladekabel, dessen anderes Ende ans Auto angeschlossen wird. Das erhöht den Komfort, denn man muss das Kabel dann nicht bei jedem Ladevorgang aus dem Auto holen. Andere Wallboxen haben stattdessen nur eine Buchse, also eine Steckdose. Dann benötigt man ein separates Ladekabel, das man üblicherweise im Auto für das Laden unterwegs ohnehin dabeihat.

Mann nimmt Ladekabel von einer Wallbox.
Nicht alle Wallbox-Modelle sind mit einem Display ausgestattet. Viele Funktionen lassen sich über eine App steuern. © ABL

Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie Sie eine Wallbox per App steuern.

IMTEST- Redakteur Horst Schröder vor Hintergrund (Hamburg)

Als festangestellter Redakteur im Ressort Future Mobiltiy testet Horst Schröder für IMTEST E-Bikes, Gravelbikes, E-Scooter sowie E-Autos. Passend dazu testet er diverse Zubehör-Produkte wie Fahrradträger oder Dachboxen. Neben Tests und Ratgebern rund um Gesundheitsthemen oder Online-Dienste etwa für Daten-Speicherung (Cloud), erstreckt sich die Expertise des ausgebildeten Print- und Online-Redakteurs zudem über das Thema Camping. Dieses begleitet er mit Tests von Reisemobilen, Camper-Vans und Zubehör wie Zelten oder Softshell-Jacken. Vor seiner Tätigkeit bei IMTEST arbeitete er als Inhaber eines Redaktionsbüros (Print und Online) freiberuflich unter anderem als Testredakteur für die Computerbild. Neben Technik-Themen aller Art, ist für den Bulli-Fahrer die weite Outdoor-Welt eine Passion. Sie erreichen ihn via E-Mail.