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Läufer brauchen kein Tinder – wie ein Run Club zum “heissen Scheiss” wird

Manche Ideen können so einfach sein. Warum umständlich via App jemanden kennenlernen, wenn es auch während des Laufens geht? Unser Kolumnist feiert eine Idee aus New York.

In großen Städten wird es in Sachen Liebe immer wilder. Die Anzahl an Singles steigt ständig, nicht nur in Berlin, Hamburg, München oder Köln. Auch im Ausland ist das so. Augenscheinlich wird überall derart viel gearbeitet, dass kaum Raum für das Kennenlernen eines Partners ist. Eventuell sind auch die Dating-Apps viel einfacher, denn schließlich ist die Frau oder der Mann des Lebens nur einen Klick entfernt. Warum also vor die Türe gehen? Wenn man doch schon vorab eine digitale Auswahl treffen kann. Für einige scheint es zu umständlich und zu aufwändig zu sein, für andere ist es zu Oldschool, einen Menschen „live“ kennenzulernen. Ich sage immer: Wir sind am Ende Menschen. Und eigentlich sind wir nicht digital, sondern aus Fleisch und Blut. Deshalb erscheint es mir nachhaltiger, Oldschool zu sein. Mit einem zukünftigen Partner direkt zu kommunizieren, um zu schauen ob man sich riechen kann. Denn die Chemie geht nur über die Luft, und über die reale Begegnung, das weiß unter anderem die Wissenschaft. 


Fit und Gesund 2024: Was das Laufen mit Manuel macht

Immer mehr Menschen in Deutschland laufen. Sie laufen viel und weit. Und sie laufen auch gegen ihre inneren Dämonen. Dabei gehen sie gefühlt auch offener mit einem Tabuthema um: Depressionen! Die Geschichte eines Freundes berührt unseren Kolumnisten besonders.


Sich riechen können. Über den Schweiß Sympathie feststellen

New York gilt als Hochburg der Singles, und zwar weltweit. Diese Stadt ist besonders, und zwar auf so vielen Ebenen. Sie pulsiert, sie ist spannend, aber sie ist auch anonym. Ähnlich wie Berlin kann man in dieser Stadt abtauchen, und einfach nicht gesehen werden. Das kann ein Genuß sein, es kann aber auch schmerzen. Will man gerne mit einem Partner durch diese Stadt toben, muss man vor allen eines: Raus aus der Anonymität. Das Laufen ist per se in nahezu allen Großstädten auf der Welt sehr beliebt. Wer viel arbeitet, wer dennoch fit und gesund sein will, der läuft. So ist das auch in New York. Es gibt zahlreiche Laufclubs, bei denen sich Menschen treffen. Etwas zusammen erleben, beim gemeinsamen Laufen, raus aus der Anonymität, viele New Yorker schließen sich den Run Clubs an. Auch in Deutschland boomen diese Communities. Rachel Lansing und Steve Cole hatten im Mai diesen Jahres eine kluge Idee: Wie wäre es, einen Run Club extra für Singles zu gründen? Bei dem man direkt sehen kann, ob man sich im wahrsten Sinne des Wortes riechen kann. Ob also die Chemie stimmt. Laufen mit Ansage quasi, und so kam es zum Lunge Run Club NYC

Auch ein Modell für Deutschland?

Laut Statistik sind wir Deutschen nahezu Single-Europameister. Im Vergleich sind wir im oberen Bereich, nur noch die skandinavischen Länder zählen pronzentual mehr Alleinlebende. Jeder fünfte Mensch ist Single. Das bedeutet, dass ca. 17 Mio Menschen ohne Partner sind. Übrigens gibt es auch ca. 17 Mio Läuferinnen und Läufer. Das bedeutet einfach, dass das Modell Lunge Run Club in Deutschland längst überfällig ist. Was gibt es Schöneres, als über den gemeinsamen Sport andere Menschen kennenzulernen? Und wenn es dann auch noch „matcht“, macht das Laufen noch viel mehr Sinn und auch Spaß! 

Porträt des IMTEST-Lauf-Experten Mike Kleiß

Mike Kleiß ist leidenschaftlicher Läufer, besonders Ultra-Marathons haben es ihm angetan. Er ist Experte für Fitness, Gesundheit, Ernährung und Mental Health. Täglich ist er mit seinen Hunden in der Natur, er ist Gründer und CEO der Kommunikationsagentur GOODWILLRUN, und erfolgreicher Podcaster. Zusammen mit IMTEST-Chefredakteur Axel Telzerow ist er Host des beliebten Podcasts „Echte Vaddis“, bei IMTEST.de schreibt er jede Woche seine Kolumne „Gesünder Leben – endlich richtig fit!“