Wenn immer wieder die Sicherungen herausspringen, muss das Problem ein Elektriker richten. Ähnlich verhält es sich mit Steuerberatern, die Ihnen die schwierige Papierarbeit rund um die Steuererklärung abnehmen. Aber ab wann lohnt sich das und reicht nicht auch ein Steuerprogramm? IMTEST hat die Antworten.
Müssen Sie eine Steuerklärung abgeben?
Nein. Eine Einkommensteuererklärung lohnt sich nur dann wenn a) wenn Sie überhaupt Lohn- oder Einkommenssteuer gezahlt haben und b) bei Ihnen absetzbare Kosten in Höhe von mehr als 1.000 Euro angefallen sind. Nur in diesem Fall können Sie sich zu viel gezahlte Steuern wiederholen. Dazu müssen Sie wissen: Geben Sie keine Steuererklärung ab, zieht Ihnen das Finanzamt automatisch eine Pauschale von 1.000 Euro als sogenannte Werbungskosten ab, die bereits bei der Einbehaltung der Lohnsteuer durch den Arbeitgeber berücksichtigt würden. Müssen Sie dann immer noch Steuern zahlen, können Sie bestimmte Posten angeben, die Ihre Steuerlast mindern.
Was macht ein Steuerberater?
Wenn Ihnen das Thema „Steuererklärung“ Unbehagen bereitet, kann es sinnvoll sein, einen Steuerberaten zu engagieren, also einen Experten in Sachen Steuerrecht, Planung und Rechtstreue. Idealerweise arbeiten diese das ganze Jahr eng mit ihren Mandanten zusammen, und stellen so sicher, dass diese möglichst wenig Steuern zahlen und dabei aber keine Fehler begehen. Seine Dienste sind aber nicht nur für Unternehmen, Selbständige und Gutverdiener interessant. Gute Steuerberater kennen sich bestens mit den rechtlichen Vorschriften aus, die Unternehmen und Privatpersonen bei der Einreichung ihrer Steuererklärung beachten müssen. Und das sind in Deutschland eine ganze Menge. Er hilft Ihnen zudem bei
- der Erfassung, Organisation und Vorbereitung von Steuerunterlagen und -erklärungen.
- der Bewertung Ihrer finanziellen Lage, um künftige Steuerverbindlichkeiten besser planen zu können.
- dringenden Steuerfragen in bestimmten Situationen wie Hochzeit, Scheidung, Geburt eines Kindes, Tot und Erbschaft.
- dem Ausfüllen komplexer Steuerformulare und Zeitpläne, die viele überfordern.
- bei der Kommunikation mit dem Finanzamt bei Rückfragen oder Prüfungen.
Drei gute Gründe für einen Steuerberater
- Geld sparen: Ein qualifizierter und erfahrener Steuerberater kann Ihnen wirksame Möglichkeiten aufzeigen, um Steuern zu sparen, ohne mit dem Finanzamt in Schwierigkeiten zu geraten. Dadurch besteht die Möglichkeit, jede Menge Geld zu sparen. Was viele Steuerberater aber entgegen der Berufsbezeichnung allerdings nicht machen, ist Sie aktiv zu beraten. Sie beurteilen vielmehr die Faktenlage, anstatt Ihnen proaktiv hilfreiche Tipps und Tricks vorzuschlagen, um die Steuerlast zu mindern.
- Zeit sparen: Eine Steuererklärung bedeutet viel Papierkram und kostet viel Zeit. Ein Steuerberater nimmt Ihnen diese lästige Arbeit ab.
- Beratung: Sie benötigen Hilfe bei finanziellen Themen? Rufen Sie einfach Ihren Steuerberater an.
Was kostet ein Steuerberater?
Die Gebühren sind abhängig von Ihrem Einkommen und der Komplexität Ihrer finanziellen Situation. Für eine einfache Einkommenssteuerklärung sollten Sie aber mindestens 200 Euro einkalkulieren. Sind Sie selbstständig und verdienen gut kann es auch in die Tausende gehen. Steuerberater genießen einen gewissen Spielraum beim Honorar, weshalb es sich lohnen kann, verschiedene Angebote einzuholen.
Steuerberater oder Steuersoftware?
Steuerprogramme sind ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Infolgedessen machen immer mehr Deutsche ihre Steuererklärung am Computer. Das ist in den meisten Fällen auch vollkommen ausreichend. Wenn Sie zum Beispiel angestellt, Single und keine außergewöhnlichen Ein- oder Ausgaben haben, reicht eine Steuersoftware vollkommen aus. Denn in so einem Fall gibt es keinen großen Gestaltungsspielraum und Sie können sich das Geld für einen Steuerberater sparen. Empfehlenswerte Steuerprogramme wie das WISO Steuer-Sparbuch, gibt es im Angebot bereits ab 15 Euro.
5 Steuerprogramme im Test: Welche Software hilft am besten?
Steuerrückzahlung auf Knopfdruck? IMTEST hat geprüft, wie gut Programme beim Erstellen der Steuererklärung helfen.
Wer haftet bei Unstimmigkeiten?
Bei Problemen mit dem Finanzamt aufgrund falsche Steuerunterlagen sind erst einmal Sie der erste Ansprechpartner. Schließlich sind Sie es, der die Steuererklärung unterschreibt, nicht der Steuerberater. Im Fall der Fälle müssten Sie ihn also einen Fehler nachweisen, um ihn in die Haftung nehmen zu können. Das ist aber meist alles andere als einfach.
Fazit
Je weniger Lust und Zeit Sie haben, sich mit dem Thema Steuern zu befassen, desto eher lohnt es sich einen Steuerberater anzuheuern. Bei übersichtlichen Einkommensverhältnissen reicht aber oft auch ein Steuerprogramm.