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So testet IMTEST Smartphones

Smartphones sind für viele Nutzer das wichtigste elektronische Gerät überhaupt. Wie umfangreich IMTEST sie testet, erklärt der Artikel.

Acht Smartphones liegen auf einem verwitterten Holztisch.
© IMTEST / Arnel Mickley

Um zu bewerten, wie gut ein Smartphone wirklich ist, reicht der Blick aufs Datenblatt nicht aus. Denn Zahlen allein, wie etwa die Akku-Kapazität oder die Kamera-Pixel, sagen wenig über die Qualität eines Smartphones aus. Ein cleveres Betriebssystem weiß auch mit einem kleinen Akku lange auszukommen. Die künstliche Intelligenz der Fotobearbeitung kann auch aus einer moderaten Auflösung ein scharfes Bild generieren.

Wie schlagen sich die Smartphones jenseits der Herstellerversprechen von Apple, Samsung und Co? Um das herauszufinden, müssen sich Smartphones im Testlabor von IMTEST einer ganzen Reihe von technischem Messungen stellen und sich zusätzlich auch im Praxistest bewähren. Dabei gelten für alle Kandidaten die gleichen Regeln, egal ob 2.000-Euro-Premium-Smartphone oder das günstige 200-Euro-Angebot. So sind die Testergebnisse auch abseits von Preiseinteilungen immer miteinander vergleichbar.

Welche Smartphones testet IMTEST?

Das Angebot an aktuellen Smartphones ist riesig und man könnte den Eindruck bekommen, dass wöchentlich mehr Geräte auf den Markt kommen. Aus dieser Vielzahl an Geräten wählt IMTEST die Testkandidaten gezielt aus. Neben den neuesten Geräten der großen Hersteller wie Apple, Google oder Samsung gehören dazu immer auch Smartphones mit besonders interessanten Eigenschaften wie einer herausragenden Kamera oder einer besonders langen Akkulaufzeit.


Was passiert vor dem Test?

Zunächst wird das Smartphone ausgepackt und das Zubehör gesichtet. Letzeres fließt zwar nicht direkt in die Testnote ein, wenn allerdings etwas besonders Nützliches dabei ist (wie hier das Schnellladenetzteil beim Poco F6) ist das durchaus eine Erwähnung im späteren Artikel wert.

Ein Smartphone liegt samt Zubehör vor seiner Verpackung auf einem Holztisch.
Der Lieferumfang ist für die Note nicht entscheidend, für den Artikel ist besonderes Zubehör aber interessant © IMTEST / Arnel Mickley

Allerdings spielen Verpackungsmenge und -material für die Benotung eine Rolle: Je umweltfreundlicher die Verpackung gestaltet ist, desto besser. Dann erfolgt die Ersteinrichtung des Smartphones und das Updaten des Geräts auf den aktuellen Stand. Auch die vorinstallierten Apps erhalten bei Bedarf Updates.

Abmessungen und Gewicht: So schlank sind die Smartphones wirklich

Anschließend werden die Abmessungen und das Gewicht ermittelt. Gerade bei der Dicke des Smartphones kann es hier zu deutlichen Abweichungen zu den Herstellerangaben kommen. Häufig wird die Dicke des Gehäuses angegeben, IMTEST misst an der dicksten Stelle – in den meisten Fällen ist das das Kameramodul.

Mit einem Messschieber wird die Dicke eines Smartphones gemessen.
In den Herstellerangaben findet sich oft nicht dickste Stelle des Smartphones © IMTEST / Arnel Mickley

So testet IMTEST die Geschwindigkeit von Smartphones

Wie schnell das Smartphone ist, ermittelt IMTEST mit speziellen Apps, so genannten Benchmarks. Diese führen unterschiedliche Berechnungen und andere Aufgaben aus und errechnen so einen vergleichbaren Score. Geekbench dient zu Messung der Arbeitsleistung. Zusätzlich wird mit 3DMark auch die Spieleleistung in unterschiedlichen Szenarien ermittelt.

Auf einem Smartphone wird eine Benchmark ausgeführt.
Benchmarks sorgen für vergleichbare Messwerte für die Leistung eines Smartphones © IMTEST / Arnel Mickley

Den Bildschirm im Blick

Besonderen Augenmerk legt IMTEST auf die Messungen des Bildschirms. Immerhin ist das Smartphone mittlerweile in vielen Fällen das Gerät der Wahl, wenn es darum geht, Videos und Fotos anzuschauen, Social Media zu konsumieren oder im Internet zu surfen. Und damit die Inhalte auch so aussehen, wie sie aussehen sollen, ist ein gutes Display nötig.

Der Bildschirm eines Smartphones wird mit einem Farbsensor, der auf dem Display steht, vermessen.
Farbsensor und Mess-Software kommen bei der Displaybewertung zum Einsatz © IMTEST / Arnel Mickley

Für die Messungen kommt ein Farbsensor von X-Rite samt Spezial-Software zum Einsatz. IMTEST misst und bewertet die maximale Helligkeit, den Kontrast und die Farbtreue des Displays. Außerdem fließen noch technische Details wie die Auflösung und die maximale Bildwiederholrate mit in die Note ein.

Viel Aufwand für die Kamera

Ein weiterer Testpunkt, der mit aufwendigen Messungen verbunden ist, ist die Qualität der Kamera. Auf dem Fotomessstand werden zunächst einmal Aufnahmen mit der Hauptkamera und der Selfiekamera gemacht. Dazu kommen noch Aufnahmen mit vierfachem Zoom.Danach erfolgt die Analyse der Aufnahmen mit spezieller Software. Bewertet werden die Detailauflösung, die Stärke des Bildrauschens, die Qualität der Farbwiedergabe und die Dynamik der Aufnahmen.

Ein Smartphone macht mit der Kamera-App ein Bild von einem Test-Chart.
Auf dem Fotomessstand muss die Smartphone-Kamera zeigen, was sie kann © IMTEST / Arnel Mickley

Auf ganz ähnliche Weise wird auch die Qualität der Videoaufnahmen ermittelt. Zu guter Letzt kommt die Bildstabilisierung bei Videos auf den Prüfstand. Hierzu nutzt IMTEST Handschuhe, die mittels leichter Stromschläge ein Zittern simulieren. Die mit diesen Handschuhen frei Hand aufgenommenen Aufnahmen werden ebenfalls per Software analysiert. Die auf dem Fotostand ermittelten Messwerte ergeben zusammen mit einem Sichttest die Note für die Kamera.

So testet IMTEST Akkulaufzeit und Ladedauer

Die Akkulaufzeit ermittelt IMTEST per Videoaufnahme. Zunächst wird die Helligkeit jedes Smartphones auf 300 Candela pro Quadratmeter eingestellt. So sind die Ergebnisse von verschiedenen Testkandidaten untereinander vergleichbar. Für de Test spielt das Smartphone ein 4k-Video per Stream ab, bis der Akku ist. Eine Kamera nimmt das Smartphone währenddessen auf.

Ein Smartphone liegt vor einem geöffneten Laptop und wird mit einer Kamera gefilmt.
Für den Akkutest spielt das Smartphone ein 4k-Video so lange ab, bis der Akku leer ist © IMTEST / Arnel Mickley

Auf dem so entstandenen Video kann dann genau abgelesen werden, wann sich das Gerät abschaltet. Die Videoaufnahme zeigt auch, ob es Probleme beim Streaming gab oder sich das Gerät aus anderen Gründen zwischenzeitlich abschaltet.

Ein Smartphone wird mit einer Messsteckdose aufgeladen.
Mit dem passenden Netzteil ist der Akku schnell wieder voll © IMTEST / Arnel Mickley

Die Ladedauer misst IMTEST mit Hilfe einer Messsteckdose. Sinkt die Leistung, die das Netzteil aufnimmt auf Null, ist der Akku voll. Geladen wird mit dem mitgelieferten Netzteil. Sollte kein Netzteil beiliegen, nutzt IMTEST ein Standardnetzteil, das auch schnellladefähig ist.

Welche Punkte werden noch bewertet?

Neben den technischen Messungen im Labor gibt es noch zusätzliche Testpunkte und Funktionsabfragen. Hierzu gehören zu Beispiel:

  • Funkstandards für WLAN und mobiles Internet
  • IP-Zertifizierung für Schutz vor Wasser und Staub
  • kabelloses Laden
  • Größe des verbauten Speichers und Erweiterungsmöglichkeiten
  • Fingerabdrucksensor und Gesichtserkennung
  • Garantie

Außerdem gehören zu den Tests, die IMTEST durchführt, auch Praxistests. Hauptaugenmerk liegt hier auf der Kamera. Aber auch das Display und die Bedienbarkeit des Smartphones werden berücksichtigt. Gerade störende Ruckler oder ähnliches fallen beim normalen Nutzen schnell auf. Diese praxisnahen Erfahrungen helfen IMTEST dabei, die doch recht trockenen Messwerte für den Leser einzuordnen.

Ein Mann fotografiert mit einem Smartphone.
Für einen aussagekräftigen Test ist auch der Eindruck in der Praxis wichtig © IMTEST / Arnel Mickley

Von den Testergebnissen zum fertigen Artikel

Zu guter Letzt werden mit Hilfe der komplettierten Tabelle die Zwischennoten und auch die Endnote ermittelt. Aus dieser Tabelle, den einzelnen Messungen und den Erfahrungen in der Praxis entsteht am Ende ein lesenswerter und fundierter Artikel.

Ein Mann sitzt vor einem Monitor.
Aus der Umfangreichen Tabelle und den Praxiseindrücken entsteht der Artikel für imtest.de © IMTEST / Arnel Mickley

Wer noch mehr über unsere Testverfahren und journalistischen Leitlinien erfahren möchte, kann hier weiter lesen.

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Arnel Mickley verstärkt seit Oktober 2022 als Produkttester die IMTEST-Redaktion. Vor dieser Tätigkeit arbeitete er als selbstständiger Hard- und Softwaretester unter anderem für das Technikmagazin Computer Bild. Auch wenn sein Schwerpunkt auf Consumer und Gaming-Hardware liegt, ist er aufgrund dieser langjährigen Erfahrung in der Lage, ein weites Feld an unterschiedlichsten Produkten abzudecken. Für IMTEST testet er vor allem Unterhaltungselektronik. Vom Smartphone über Laptops bis hin zum Beamer, alle Geräte müssen sich technischen Messungen, aber auch Praxistests stellen.