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Ski und Snowboard: Die besten Tipps für einen sicheren Urlaub

So wird der Wintersport-Urlaub zum Erlebnis.

Personen auf Skiern auf Schnee.
© Banff Sunshine Village / Unsplash

Wer will denn direkt den Teufel in den Schnee malen? Beim Winterurlaub denkt man nicht zuerst daran, was beim Skifahren und Snowboarden alles Schlimmes passieren kann. Wenn es aber doch einmal passieren sollte, ist es besser, man hat sich einmal früher Gedanken gemacht – vor allem, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Unfälle, aber auch Lawinen oder Verschüttungen können in weiten Schneelandschaften sehr schnell lebensgefährlich werden. Der Verband Deutscher Berg- und Skiführer e.V. (VDBS) weist daher auf einige Sicherheitsmaßnahmen hin, die man vor der ersten Ski-Abfahrt beachten sollte.



1. Ski-Equipment überprüfen

Egal, ob man mit eigenem oder geliehenem Equipment auf die Piste kommt: Ein Sicherheitscheck vor der ersten Abfahrt gehört zu einem sicheren Ski-Erlebnis dazu. Worauf achtet man dabei? Zuerst einmal kann man damit beginnen, zu überprüfen, ob alle Schnallen der Skischuhe zuverlässig schließen. Gibt es Beschädigungen oder gebrochene Teile? Das Gleiche gilt für die Skibrille und den Helm.

Ein Blick wert ist außerdem die Skibindung. Dabei handelt es sich um die Verbindungsstelle zwischen Skischuh und Ski. Besonders im Fall eines Sturzes ist es wichtig, dass diese korrekt eingestellt ist, damit sich der Skier beim Fallen löst und die Knochen vor Brüchen bewahrt werden. Auf der anderen Seite darf die Bindung nicht zu locker sein, damit die Skier nicht bei jeder Bewegung abfallen und davon zischen. Vor allem bei Kindern verändert sich die Größe und das Gewicht von Jahr zu Jahr schnell. Das wirkt sich auf die optimale Skibindung aus. Daher sollte sie jedes Jahr überprüft und bei Bedarf neu eingestellt werden.

Skifahrer auf einer freien Piste im Sonnenschein
Die Skibindung muss passend eingestellt sein, damit sich die Skier nur im richtigen Moment von den Skischuhen lösen. © Maarten Duineveld / Unsplash

Ski-Felle sind an der Unterseite von Skiern befestigt. Sie sollen ein Gleiten nach vorne ermöglichen und ein Abrutschen nach hinten verhindern. Die Skifelle sollten sauber sein, um eine gute Klebewirkung sicherzustellen. Gras oder andere Rückstände kann man einfach mit einem Lappen abwischen.

2. Notfallausrüstung verstehen und bedienen können

Allein in Österreich gab es 2021 laut Statista 130 Lawinenunglücken. 18 Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Wenn es um Notfallausrüstung für Ski-Fahrer geht, rät Martin Schmidt vom Verband Deutscher Berg-und Skiführer e.V. (VDBS) in erster Linie zu einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS-Gerät). Dieses ermöglicht es dem Träger, von anderen Personen, die mit einem LVS-Gerät unterwegs sind, geortet werden zu können. Bevor man auf den Skiern oder dem Snowboard die erste Piste herunterjagt, sollte man sich das Gerät einmal angeschaut haben. Sind die Batterien voll? Funktioniert das Umschalten von “Senden” auf “Suchen” problemlos? Ob alle nötigen Updates installiert sind, verrät im Zweifelsfall ein Anruf beim Händler oder die Website des Herstellers. Zur Notfallausrüstung zählen außerdem eine Sonde und eine Schaufel. Diese sollten problemlos zusammensetzbar sein.

Skifahrer prüft LSV-Gerät einer Frau
Ein LSV-Gerät gehört zur Standard-Notfallausrüstung für Skifahrer. © VDBS

Im Ernstfall leistet ein Erste-Hilfe-Set große Dienste und kann Leben retten. Vor allen die Rettungsdecke ist bei Gefahrensituationen im Schnee sehr wichtig. Die reflektierende goldene Seite macht es dem Notdienst leichter, Betroffene im Schnee zu finden. Außerdem schützt sie vor Unterkühlung, indem sie die Wärmestrahlung des Körpers reflektiert. Die Materialien im Erste-Hilfe-Set sollten ihr Mindesthaltbarkeitsdatum nicht überschritten haben und vollständig sein. Daher lohnt ein kurzer Blick in das Set, bevor es losgehen kann.



3. Ahnung haben, was man bei einer Lawinenrettung tun sollte

Wissen ist Macht. Das trifft auch auf heikle Situationen in Schneelandschaften zu. Wer weiß, wie er sich in einer Gefahren- oder Unfallsituation verhält, ist ausgerüstet für den Fall der Fälle. Relevantes Wissen zum Thema “Lawinen” kann man sich in einem Kurs des VDBS oder bequem von zu Hause aus in einem Onlinekurs aneignen. Es gibt aber auch anschauliche, kurze Informationsvideos auf YouTube, die Rettungsszenarien zeigen. Beispielsweise vom Österreichischen Alpenverein. Das Safety Academy Lab Snow bietet einen kostenlosen Online-Kurs an, in dem man sehr viel Nützliches über Schneelawinen lernen kann. Dabei lernt man unter anderem, Faktoren zu erkennen, die Lawinen begünstigen, sodass man potenzielle Gefahrenstellen erkennen kann. Außerdem vermittelt der Kurs, wie man Verschüttete sucht, birgt und versorgt.

Mehrere Wintersportler unterhalten sich
Je schneller eine Gruppe oder Einzelpersonen im Ernstfall reagieren können, desto besser sind die Überlebenschancen für Lawinenopfer. © VDBS

In Kürze: Wie geht man vor, wenn eine Lawine Menschen begräbt?

Wenn eine Person von einer Lawine verschüttet wird, ist vor allem Schnelligkeit ein elementarer Faktor. Denn: je länger die Person unter einer eisigen Schneedecke ohne normale Luftzufuhr gefangen ist, desto geringer werden die Überlebenschancen. Nachdem man über ein LSV-Gerät eine verschüttete Person geortet hat, kommt die Sonde zum Einsatz. Diese kann zur Markierung an der Stelle in den Schnee gesteckt werden, an der der Verschüttete liegt. Die Schaufel hilft bei der Bergung.

  • Frau ortet Lawinen-Opfer mit einem LSV-Gerät.
  • Ortung eines Lawinen-Opfers durch ein LSV-Gerät
  • Helfer stecken Sonden zur Notrettung in die Schneedecke
  • Helfer bergen Offer einer Lawine

Erstickung ist die häufigste Todesursache, wenn eine Person von einer Lawine begraben wird. Daher muss zuerst der Kopf und die Atemwege aus dem Schnee befreit werden. Am Körper angelangt, wird mit den Händen weitergearbeitet. Die Atmung sollte möglichst innerhalb der ersten Viertelstunde wiederhergestellt werden. Dann ist es wichtig, festzustellen, ob der Verschüttete bei Bewusstsein ist und atmet. Ist dies der Fall, wird die Person komplett ausgegraben. Das LSV-Gerät des Betroffenen schaltet man dann schnell aus, um die Ortung weiterer Verschütteter zu erleichtern. Im Folgenden wird Erste Hilfe geleistet.



Apple-Geräte schlagen fälschlich bei Ski-Abfahrt Alarm

Wer eine Apple Watch Ultra oder ein iPhone 14 bei sich hat, könnte bei einer Abfahrt auf Ski oder Snowboard unschöne Überraschungen erleben. Wie IMTEST berichtete, tut sich die Unfallerkennung der Geräte offenbar noch schwer damit, zwischen einem Autounfall und einer Skifahrt zu unterscheiden. Es ist bereits mehrfach vorgekommen, dass die Apple Watch Ultra oder ein iPhone 14 den Notdienst alarmiert haben, obwohl ihre Besitzer nur einem schönen Wintersport nachgingen.


Katja Widmann hat an der Universität Mannheim einen Bachelor und Master of Arts für Kultur- und Wirtschaftswissenschaft gemacht. Daneben hat sie Praktika im Social Media Bereich, in Print- und Radio-Redaktionen absolviert und ist so auf den Geschmack für die Medienwelt gekommen. Als Volontärin bei Imtest schreibt sie Artikel und testet unterschiedlichste Produkte.