Veröffentlicht inPflege/Vorsorge

Demenz-Vorsorge, Risiken und Stadieneinteilung

Demenz hat viele Faktoren.

Eine glückliche ältere Dame
Frauen bekommen häufiger Demenz als Männer. © Edu Carvalho/Pexels

Auch die Demenz wird, wie andere chronische Erkrankungen, nach verschiedenen Schweregraden eingeteilt. Ärzte sprechen von einer leichten, einer mittelschweren und einer schweren Demenz.

Anfängliches vs. fortgeschrittenes Demenz-Stadien

Bei einer Demenz im Anfangsstadium spürt der Betroffene selbst geringfügige Veränderungen und Unsicherheiten: beispielsweise Vergesslichkeit, Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Orientierungsprobleme, Passivität und Antriebslosigkeit. Komplizierte Anforderungen des Alltags, zum Beispiel bei Behörden- und Bankangelegenheiten oder der Buchung einer Reise, werden zum Problem und Betroffene brauchen dabei benötigt er Hilfe.

Bei einer fortgeschrittenen demenziellen Erkrankung mittelschwerer Ausprägung sind die Gedächtnisstörungen sehr viel schwerwiegender: Der Patient ist verwirrt, findet sich weder zeitlich oder räumlich noch in der aktuellen Situation zurecht. Verhalten und Reaktion sind dann oft unangemessen, die Fähigkeit, sich in das soziale Leben zu integrieren, lässt rapide nach.



Risikofaktoren für Demenz

In epidemiologischen Studien wurden folgende Risikofaktoren für die Entwicklung einer Demenz gefunden:

  • weibliches Geschlecht: Frauen sind häufiger von Demenz betroffen als Männer, was nur teilweise mit der höheren Lebenserwartung und hormonellen Unterschieden erklärbar ist.
  • Demenz bei Verwandten ersten Grades
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • Leichte kognitive Störung (“Mild Cognitive Impairment”= MCI)
  • Vorliegen bestimmter neurologischer Erkrankungen: zum Beispiel Parkinson-Krankheit, Down-Syndrom, Chorea Huntington
  • Schlaganfall (auch weiter zurückliegend), insbesondere in Kombination mit weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren
  • geringe psychosoziale Betätigung und geringe geistige Aktivität: Menschen mit höherem Bildungsniveau und einem intellektuell anregenden sozialen Netz scheinen weniger zur Entwicklung einer Demenz zu neigen. Dabei ist es vermutlich eher so, dass die Demenz durch die größere “geistige Reserve” erst später zum Vorschein kommt.
  • riskanter Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit
  • vaskuläres Risikoprofil: zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit oder Rauchen
Eine junge Hand berührt eine ältere, die einen Apfel hält.
Wenn die einfachen Dinge schwer fallen, ist menschliche Nähe besonders wichtig. © Matthias Zomer/Pexels

Gegen Demenz vorbeugen

Zur Vorbeugung einer Demenz empfiehlt sich entsprechend gezielte Beeinflussung der Risikofaktoren durch diese Maßnahmen:

  • rege geistige Aktivität
  • regelmäßige körperliche Bewegung
  • ausgewogene Ernährung (zum Beispiel mediterrane Diät)
  • ein aktives soziales Leben
  • Senkung der vaskulären Risikofaktoren

Der vorliegende Text stammt aus dem Ratgeber “Der Pflegekompass” von Jochen Mertens e.K., erstmals erschienen 2021 bei der Funke Mediengruppe.

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Maja-Lina Lauer arbeitet seit Oktober 2022 als Volontärin für IMTEST. Zuvor studierte sie Sozial- und Kulturwissenschaften in Fulda mit Schwerpunkt interkulturelle Beziehungen. Vor ihrem Volontariat engagierte sie sich zudem ehrenamtlich in den Bereichen Bildungsarbeit und Naturschutz. Entsprechend liegen ihr Fairness und Nachhaltigkeit sehr am Herzen. Ob alternative Mobilität, Foodsharing-Apps oder langlebige Recyclingprodukte – sie kann sich für vieles begeistern, Hauptsache es ist sinnvoll, nachhaltig und erschwinglich.