Egal, ob man gerade auf einer Trekking-Tour durch die Berge unterwegs ist, an einem einsamen Strandabschnitt die Seele baumeln lässt oder eine Bike-Packing-Reise in der Natur macht – irgendwann fängt die Blase an zu drücken. Aber was tun, wenn weit und breit keine öffentliche Toilette zu sehen ist? Was muss man beachten, wenn man für das kleine und große Geschäft das Natur-Klo benutzt? IMTEST klärt auf.
Outdoor-Toilette: Die Natur respektieren
Grundsätzlich gilt: Man sollte die Natur wieder so verlassen, wie man sie vorgefunden hat. Das heißt, jegliche Art von Müll, also Tücher, Toilettenpapier, Windeln, Tampons oder Binden müssen in einem Beutel wieder mitgenommen werden und dürfen nicht liegengelassen werden. Je nach Zusammensetzung verrotten diese Dinge nur sehr langsam.
Daher empfiehlt es sich für Outdoor-Fans, stets einen Beutel mit dabei zu haben. Kleiner Tipp: Eine zerstoßene Aspirin-Tablette oder leicht feuchte Teebeutel sollen Gerüche von benutztem Papier neutralisieren. Ein sogenannter Ziplockbeutel lässt sich prima verschließen und im seitlichen Außenfach des Rucksacks transportieren.
Der richtige Platz fürs stille Örtchen
Es versteht sich von selbst, dass man sich fürs große und kleine Geschäft einen Ort sucht, an dem man nicht gesehen wird. In der Natur eignen sich Büsche und Wälder hervorragend. Wichtig ist vor allem, dass man weit genug von Häusern oder Kinderspielplätzen entfernt ist. Gut zu wissen: “Urinieren in der Öffentlichkeit” ist offiziell in Deutschland laut Bussgeldkatalog verboten. In der Rechtssprache wird oft von “Erregung öffentlichen Ärgernisses” gesprochen und wenn es schlecht läuft, kann man eines Verwarn- oder Bußgelds belangt werden.
Wenn es nicht anders geht, sollte man zwingend darauf achten, die Natur-Toilette nicht in der Nähe von Flüssen und Seen zu wählen. So vermeidet der Wanderer eine eventuelle Ausbreitung von Krankheitserregern. Während die Keimbelastung im Urin noch relativ gering ist und eher zu einer Geruchsbelästigung, aber nicht zu Verunreinigung führen kann, muss man beim großen Geschäft noch einmal mehr auf den Ort achten. Denn feste Ausscheidungen von Menschen beinhalten oft eine Vielzahl von Keimen, Bakterien und Viren, die sich nicht in der Umwelt verbreiten sollten.
Und auch auf den Untergrund sollte man einen Blick werfen. Hänge sollte man ebenso meiden wie Felsen, am besten sind ebene und erdige Gegebenheiten. Die Natur-Toilette sollte so liegen, dass sie gut von Regen erreicht werden kann. Um Hautirritationen und allergische Reaktionen zu vermeiden, sollte man auch auf giftige Pflanzen achten und diese meiden. Das Gleiche gilt für Tiere, denn schnell können Ameisen, Zecken oder Mücken zu lästigen Begleitern beim Geschäft werden.
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Besonderheiten beim großen Toiletten-Geschäft
Während man das kleine Geschäft doch recht schnell und unaufgeregt verrichten kann, bedarf es beim großen Geschäft jedoch ein paar Besonderheiten. Denn um keine Spuren zu hinterlassen, sollte man ein etwa 15 Zentimeter tiefes Loch graben. Hier gehören ausschließlich die Ausscheidungen rein, Klopapier oder ähnliches muss eingesammelt und mitgenommen werden. Wer keinen Spaten dabei hat, behilft sich mit einem Stock. Alternativ kann man zum Abwischen ungiftige, große Blätter vom Ahorn oder von der Buche nehmen, die mit vergraben werden dürfen.
Im Wald undenkbar, aber in der Wüste gegebenenfalls möglich ist, dass man das Toilettenpapier mithilfe eines Feuerzeugs verbrennt. Hier sollte man sich aber absolut sicher sein, dass keine Brandgefahr besteht.
Wenn man fertig ist, sollte das Loch wieder gut verschlossen und mit Ästen und Blättern bedeckt werden, damit neugierige Tiere hier nicht anfangen zu buddeln. Zur Warnung anderer kann man die Stelle mit einem Ast markieren, den man senkrecht in die Erde steckt. Und um Keime an den Händen nicht an andere Menschen weiterzugeben, nutzt man am besten Desinfektionsmittel.
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Tipps und Tricks für die richtige Stellung beim großen Geschäft
Wer zum ersten Mal bei einem längeren Outdoor-Tipp unterwegs ist und noch nie draußen das große Geschäft verrichtet hat, fragt sich sicher, wie er oder sie sich hocken, stellen, setzen muss, damit das problemlos gelingt. Bei allen Möglichkeiten gilt: Ausprobieren und für sich die beste Stellung finden.
- Tiefe Hocke: So tief hinhocken wie möglich und darauf achten, dass die Kleidung unterhalb der Knie ist. So kann nichts beschmutzt werden.
- Tiefe Hocke mit Anlehnen: Ist das Hocken auf Dauer zu anstrengend, kann man sich auch einen Platz mit einem Stein oder Baum suchen, an dem man sich anlehnen kann.
- Kauerstelleung: In der sogenannten Kauerstellung hockt man sich mit leicht geöffneten Beinen nur halb hin, die Hände werden auf den Oberschenkel gelegt, um das Gleichgewicht zu halten. Diese Position ist mitunter etwas anstrengender, eignet sich aber, wenn man sich aus welchen Gründen auch immer nicht direkt über dem Boden hocken möchte.
- Am Baum festhalten: Hier geht man mit den Knien in eine 90 Grad-Position und hält sich zur Entlastung der Muskeln am Baum fest. Wenn man sich dabei weit genug zurücklehnt, bleibt die Kleidung sauber.
- Einbeinig: Diese Stellung sieht ein bisschen so aus wie bei einer Hündin, die uriniert, nur, dass man das angehobene Bein zur Haltung des Gleichgewichts auf einem Stein oder einem Baumstumpf abstützt.
- Donnerbalken: Wer im Wald unterwegs ist und einen umgestützten Baum findet, kann sich glücklich schätzen und sich auf diesen setzen. Dabei muss das Gesäß weit genug hinten rüberschauen.
Die 3 besten Spaten für die Outdoor-Tour
Wer für seine Trekking-Tour perfekt ausgerüstet sein möchte, nimmt für das Loch, welches für das große Geschäft gebuddelt wird, direkt einen Spaten mit. Für unterwegs gibt es besonders handliche Modelle, die zum Teil auch noch praktische Zusatzfunktionen aufweisen. Hier ein kleiner Überblick.
- Bellota 5526: Kleine Mehrzweckschaufel mit Ringgriff, die sich perfekt fürs Camping, aber auch den Garten eignet. Laut Hersteller hat sie Maße von etwa 14,5 x 5 x 68 Zentimeter und soll weniger als einen Kilogramm wiegen. Das spitze Schneideblatt soll den Einstich in den Boden erleichtern, der wärmebehandelte Bellota-Stahl soll dabei besonders robust sein. Kosten: 13,52 Euro.
- Fiskars Solid: Fast dreimal so teuer (37,95 Euro) wie die Bellota-Merkzweckschaufel ist dieser kleine Spaten von Fiskars. Laut Hersteller ist er 80 Zentimeter lang, wiegt 1,4 Kilogramm und soll unterschiedliche Aufgaben in allen Jahreszeiten erfüllen können. Für eine Rucksacktour vielleicht etwas zu sperrig, aber ein hilfreicher Begleiter, wenn man mit dem Camper unterwegs ist.
- Bundeswehr-Dreifachspaten: Dieser praktische Spaten ist dreifach zusammenklappbar und damit sehr platzsparend, wenn man beispielsweise mit dem E-Bike oder nur mit dem Rucksack unterwegs ist. Eine Zusatzfunktion bietet die Sägekante, die sich mitunter bei Outdoor-Touren bezahlt macht. Das Packmaß soll 25 x 17 Zentimeter betragen, aufgeklappt sind es 62 x 17 Zentimeter. Im Bundeswehr-Online-Shop wird der Spaten gebraucht für 24,99 Euro angeboten.