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Mit diesen Energiespartipps wird der Fernseher nicht zum Stromfresser

Energiefressern im Wohzimmer den Saft abdrehen

© Unsplash.com / John Gregory

Der moderne Smart-TV ist für viele Menschen ein alltäglicher Begleiter. Fernseher laufen oft mehrere Stunden am Tag – egal ob für das lineare TV-Programm, die Spielkonsole oder Streaming-Dienste. Das Problem: Jede Stunde verbraucht Energie, auch wenn die Sendung vielleicht nur der Hintergrundbeschallung dient. 

Bei aktuellen Strompreisen kann das schnell ins Geld gehen, was sich möglicherweise in Nachzahlungen oder höheren Abschlägen beim Stromanbieter bemerkbar macht. Bevor man mit Sparen anfängt, sollte man natürlich erstmal den günstigen Anbieter wählen. IMTEST hat getestet, welche Vergleichsportale beim Wechsel besonders gut funktionieren.



Wie viel Stromkosten erzeugt mein Fernseher? 

Zunächst lohnt es sich herauszufinden, wie viel Strom ein TV-Gerät im Betrieb eigentlich wirklich verbraucht und wie sich das ganze auf die Stromkosten auswirkt. Für diesen Zweck muss zunächst die Nennleistung des Gerätes ermittelt werden. Diese steht meist auf einem Aufkleber in der Nähe des Stromanschlusses – oder kann per Langzeit-Messung selbst ermittelt werden. 

IMTEST misst die Leistungsaufnahme bei TV-Tests natürlich selbst, so etwa beim High-End-Gerät LG OLED C4. Hier ergibt sich ein Mittelwert aus HDR (205 Watt) und SDR-Inhalten (77 Watt) von rund 141 Watt. Da viele Streaming-Dienste ihre Inhalte mittlerweile in HDR ausliefern, ist dieser Wert als Durchschnitts-Verbrauch durchaus realistisch. 

So berechne ich die Stromkosten meines TV-Geräts

Stromverbrauch bedeutet eigentlich “Leistung pro Zeit”. Um also die Kosten pro Stunde zu errechnen, wird eine einfache Formel angewendet: Geräteleistung mal Nutzungsdauer. Läuft unser LG OLED C4 fünf Stunden am Tag, landen wir so bei rund 705 Wattstunden (141 Watt multipliziert mit 5 Stunden). Dieser Wert wird jetzt durch 1.000 geteilt, um die gängige Maßeinheit “Kilowattstunde” zu erhalten. Somit verbraucht der TV rund 0,7 kWh am Tag. 

Der durchschnittliche Strompreis in Hamburg (Standort der IMTEST-Redaktion) liegt derzeit bei 25,6 Cent pro kWh. Um die Jahreskosten zu ermitteln, multiplizieren wir 0,7 zunächst mit 365. Die so errechneten 255 kWh multiplizieren wir dann mit den 25,6 Cent. So landen wir bei rund 65 Euro Stromverbrauch im Jahr – nur für den Fernseher! 



So kann ich beim Fernseher Strom sparen! 

Dabei gibt es fünf einfache Möglichkeiten, um beim Fernseher Strom zu sparen.

1. Den Smart-TV nicht durchgehend laufen lassen!

Es klingt einfach, braucht aber eine Anpassung der Gewohnheit: Wenn man nicht aktiv auf den Bildschirm schaut, eine Sendung verfolgt oder eine Serie guckt, sollte man den Fernseher abschalten. Passive Hintergrund-Beschallung kann auch durch Podcasts oder Radio-Sendungen stattfinden, etwa über das Smartphone oder einen Bluetooth-Lautsprecher. Die sind im Verbrauch deutlich sparsamer! 

2. Den Eco-Modus am Fernseher nutzen

Jeder moderne Fernseher besitzt einen Stromspar-Modus. Dabei wird zum Beispiel die Hintergrund-Beleuchtung des TV-Bildes gedimmt oder gegebenenfalls auf HDR-Darstellung verzichtet. Auf diese Weise reduziert sich der Stromverbrauch des Gerätes drastisch, denn die Beleuchtung des Bildes verschlingt beim TV die meiste Energie. 

Das Öko-Dashboard eines Sony-TVs
Sony hat beispielsweise ein Dashboard, in dem alle Energiespareinstellungen zusammengefasst werden. © IMTEST

3. Auf die Display-Technologie und das Energielabel des Gerätes achten

Beim Fernseher beginnt das Energiesparen schon vor dem Kauf. Die Display-Technologie des Gerätes hat nämlich deutlichen Einfluss auf die Energieverbräuche. Am stromhungrigsten waren Plasma-TVs, die heutzutage aber kaum noch als Neugeräte angeboten werden. Stattdessen steht seit einigen Jahren die OLED-Technologie hoch im Kurs. Hier besteht die Mattscheibe aus einer hauchdünnen Folie organischer LEDs. Diese Bildpunkte werden einzeln angesteuert und leuchten dann von selbst. Die Bildqualität von OLED-Fernsehern ist dadurch unschlagbar – aber auch besonders energiehungrig.

Wer also beim TV-Kauf auf den Energieverbrauch achten möchte, sollte eher zu LED-Fernseher greifen. Hier wird das Bild durch LED-Streifen am Rand oder hinter dem LCD-Bildschirm beleuchtet. Dadurch wird weniger Energie aufgewendet und der Stromverbrauch sinkt. Erkennbar sind diese Verbräuche auch auf den bei Neugeräten von der EU vorgeschriebenen Energielabels. A+++ ist besonders gut, G eher zu vermeiden.

4. Die Standby-Falle vermeiden

Moderne Elektro-Geräte wollen nicht mehr ausgeschaltet werden. Irgendeine Hintergrund-Aktualisierung läuft nämlich immer – und auch der Software-Start von TV, Laptop oder Receiver geht schneller, wenn man aus dem sogenannten “Standby”-Modus startet. Allerdings verbrauchen die Geräte auf diese Weise auch durchgehend Strom. Zwar sinkt die Leistungsaufnahme auf 0,5 bis 1 Watt ab, dieser Verbrauch ist dann aber ein Dauerzustand. 

Das Gerät saugt also auch nachts oder im Urlaub munter Strom aus der Steckdose. Entsprechend lohnt es sich, den Fernseher abends vollständig vom Strom zu trennen, etwa mit einer schaltbaren Steckerleiste. Aber Vorsicht: Gerade OLED-Geräte führen nach dem Abschalten oft eine unsichtbare “Display-Bereinigung” durch. Dabei wird die gleichmäßige Leuchtkraft aller Bildpunkte sichergestellt. Entsprechend sollte man bei OLED-Geräten zehn bis fünfzehn Minuten abwarten, bevor sie vollständig vom Strom getrennt werden.  

5. Den Schlafmodus am Fernseher aktivieren

Auch wenn Schlafexperten davon abraten: Viele Menschen nutzen ihren Smart-TV im Schlafzimmer als Einschlafhilfe. So wird im Bett schnell noch eine Sendung eingeschaltet, nur um nach wenigen Minuten einzuschlummern. Das Problem: Der Fernseher läuft im Zweifelsfall die ganze Nacht weiter und verbraucht dabei sinnlos Energie. Die Lösung ist der Schlafmodus, der sich in den Einstellungen jedes modernen Fernsehers findet. Hier kann ein Timer eingestellt werden, nach dessen Ablauf sich das Gerät automatisch abschaltet. Nach fünfzehn Minuten ist der Zuschauer im Traumland – und der Fernseher im Standby-Modus. Vor allem auf Dauer kann so jede Menge Strom eingespart werden.

Portraitfoto des IMTEST-Redakteurs Eike Cramer

Eike ist Spiele- und Hardware-Redakteur aus Leidenschaft: Nach seinem abgeschlossenen Studium der Politikwissenschaft zog es ihn direkt zur Spieleredaktion 4players.de in Hamburg, bei der er zwischen 2013 und 2023, mit einem zweijährigen Zwischenstopp beim Musikmagazin Metal Hammer, als Redakteur und Video-Redakteur beschäftigt war. Eike ist dabei ein echter Alleszocker, der, egal ob Indie oder AAA-Blockbuster, auf PC und Konsole zwischen Strategie, Action-Adventure, Rollenspiel und Shooter kaum ein Genre auslässt. Derzeit ist er als freier Autor aktiv.