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Einfach Heizkosten sparen: Was kann Reflexionsfolie?

Reflexionsfolien kann man selbst schnell, einfach und kostengünstig hinter Heizkörpern anbringen. Das soll beim Energiesparen helfen und die Heizkosten senken. IMTEST kennt die Details.

Ein Wohnungseingang mit Heizkörper auf der linken Seite. Dieser ist schematisch angeschnitten und eine reflektierende, silberne Folie ist dahinter zu sehen. Rote Pfeile weißen von der Folie in den Raum.
© Radflek/Amazon

Schon seit Monaten und Jahren ist das Thema Heizkosten immer wieder in den Medien. Mal geht es um nachhaltige Heizformen und es werden etwa Fragen und Antworten zu Wärmepumpen diskutiert. Oder aber Dauerbrenner kommen zur Sprache, etwa dass die Preise stetig steigen. Doch nicht zu heizen, ist auch keine Option. Daher sind viele auf der Suche nach schnellen, einfachen und/oder kostengünstigen Methoden, um die Heizkosten-Rechnung etwas zu senken.

Genau das versprechen sogenannte Reflexionsfolien, die sich fix und vergleichsweise unkompliziert hinter den bestehenden Heizkörpern installieren lassen. Sie sollen verhindern, dass ein Großteil der teuer erzeugten Wärme einfach an der Außenseite der Hausmauer verpufft. Denn aus optischen Gründen finden Heizkörper oft in Nischen Platz, an der die Hauswand eh ein Stückchen dünner ist. Ist dieser Part zudem schlecht gedämmt, kann hier schnell Energie entweichen. Zudem sind viele Heizkörper unter Fenstern angebracht, wo ebenso viel Wärme verloren gehen kann. Die Reflexionsfolie soll also die Wärme im Haus halten und zudem Kälte von außen abhalten.

Wann die Folien helfen können und was zu beachten ist, hat IMTEST zusammengefasst.



Um Energieverlusten bestmöglich entgegenzuwirken, ergibt es Sinn, sich Unterstützung von einem Energieberater zu holen. Denn ein ordentlich gedämmtes Haus mit einer gut eingestellten Heizung ist oft die halbe Miete. Zudem werden Sanierungen zum Teil bezuschusst. Wer allerdings schnelle Hilfe braucht und/oder in einer Mietwohnung lebt, kann sich mit der Reflexionsfolie gut helfen.

Reflexionsfolie: schnelle, kostengünstige Hilfe?

Reflexionsfolien sind mit Aluminium beschichtet und werden einfach hinter die Heizung geklebt. Die benötigte Menge wird mit einer Schere oder einem Cuttermesser zurechtgeschnitten. Je nach Hersteller gibt es selbstklebende Folien oder welche, für die noch Klebestreifen angebracht werden müssen. Wie effektiv die Folien tatsächlich sind, hängt von vielen Faktoren ab: Laut Experten kann ein schlecht gedämmtes Haus so bis zu vier Prozent an Energie sparen. Ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer vierköpfigen Familie verbraucht pro Jahr etwa 1.500 Liter Heizöl, was derzeit Heizkosten von rund 1470 Euro entspricht. Eine Einsparung von vier Prozent wären somit immerhin knapp 60 Euro, die man weniger bezahlen muss.

Je nach Wohnfläche und Anzahl der auszustattenden Heizkörper kann sich die Reflexionsfolie also schon nach dem ersten Jahr lohnen. Denn preislich liegen die meisten Varianten etwa zwischen fünf bis 15 Euro pro Quadratmeter. Dabei gibt es verschiedene Ausführungen und Dicke-Grade etwa im Baumarkt oder auch im Internet zu kaufen. Faustregel: Je dicker die Folie ist, desto besser ist auch die zu erwartende Dämmung.

Richtige Wunder darf man von solche einer Folie allerdings nicht erwarten, denn wenn das Haus an sich schlecht gedämmt ist, kann dies die Folie allein nicht ausgleichen. Gegebenenfalls kann man sich dann zusätzliche Gadgets zulegen, die beim Energiesparen helfen. Wie etwa ein Heizkörperventilator funktioniert, verrät der folgende Artikel.

Anleitung zum Einsatz

Vor dem Anbringen sollte man auf jeden Fall Staub und Spinnweben hinter der Heizung entfernen. Es empfiehlt sich, die Folie zu zweit anzubringen, da es mitunter etwas kniffelig sein kann, sie hinter den Heizköpern auszurichten. Besonders schwierig ist die Aufgabe, wenn die Folie selbstklebend ist. Außerdem sollte man darauf achten, dass beim Ankleben keine Luftblasen entstehen, denn dann besteht die Gefahr, dass sich dort Feuchtigkeit sammelt und Schimmel bildet.

Weitere Spartipps für Energie, Heizkosten und Co.

Zudem fasst der Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima folgende Energiespartipps auf seiner Homepage zusammen:

  1. Raumtemperatur um einen Grad senken – das soll bis zu sechs Prozent Heizenergie sparen
  2. Durchflussbegrenzer nutzen, um den Warmwasserverbrauch zu minimieren – sogenannte Sparduschköpfe hat IMTEST hier schon getestet
  3. Auf neue LED-Lampen und energieeffiziente Elektrogeräte setzen
  4. Heizkörper entlüften
  5. Stoßlüftung statt Dauerlüften
  6. Gebäude auf undichte Fenster prüfen
  7. Nachts Rollläden schließen
  8. Falls nicht vorhanden: Rohrleitungen und Armaturen dämmen
  9. Elektronische und programmierbare Heizkörperthermostate verwenden – smarte Heizkörperthermostate hat IMTEST hier getestet
  10. Smarthome-Lösungen bezüglich Mess-, Steuer- und Regelungstechnik installieren

Im Zweifelsfall kann man sich auch eine professionelle, Individuelle Beratung durch einen Experten oder eine Expertin einholen. Außerdem bietet auch die Verbraucherzentrale beim Thema Energieberatung Unterstützung.

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Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.