Ein Häcksler ist oft die Lösung des Problems. Zumindest wenn es um Gartenabfälle geht. Denn spätestens nachdem die Hecke geschnitten, die Obstbäume ausgelichtet und die Ziersträucher gestutzt haben, kommt er zum Einsatz. Genau dann, wenn sich viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer fragen „wohin nur mit all diesen Zweigen und Ästen?“ Ein Häcksler zerkleinert das Schnittgut radikal und reduziert sein Volumen auf einen Bruchteil. So passt auch ein großer Haufen abgeschnittener Zweige in die Biotonne oder kann als Kompost oder Mulch zum Düngen im eigenen Garten weiter verwertet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Häcksler, die praktischen Gartenhelfer
- Was darf mit einem Häcksler alles zerkleinert werden?
- So arbeitet ein Messerhäcksler
- Die Nachteile eines Messerhäckslers
- Walzenhäcksler sind “Leisehäcksler”
- Die Mechanik muss ab und an nachgestellt werden
- Benzinmotorhäcksler: Die Profis unter den Häckslern
- Der richtige Häcksler für jeden Zweck
Häcksler, die praktischen Gartenhelfer
Ein großer Garten ist ein großes Privileg, aber er verursacht auch großen Arbeitsaufwand. Je mehr Bäume regelmäßig beschnitten und je mehr Sträucher gestutzt werden müssen, desto mehr Schnittgut in Form von Zweigen und dünnen Ästen bleibt übrig. Auch eine üppige Hecke hinterlässt nach dem Schneiden eine furchterregende Menge Grünzeug. Das muss alles irgendwie entsorgt werden. Oder weiterverarbeitet.
Häcksler nehmen dieser Aufgabe ihren Schrecken. Diese Maschinen zerschneiden, zerquetschen, zermalmen und zerschreddern die Gartenabfälle in winzige Stückchen, die sich anschließend leicht abtransportieren und entsorgen oder als natürlicher Gratis-Dünger weiter nutzen lassen.
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Was darf mit einem Häcksler alles zerkleinert werden?
In den Häcksler dürfen Zweige und Äste bis zu einem Durchmesser von 40 oder 45 Millimetern, je nach Modell. Außerdem Stauden- und Ziergrasreste, zum Beispiel Schilfgras, sowie der Heckenschnitt. Auch trockenes Laub lässt sich häckseln. Je trockener das Schnittgut ist, desto leichter kann es der Häcksler verarbeiten. Falls es die Wetterlage und die Platzverhältnisse hergeben, lohnt es sich deshalb, das Schnittgut vor dem Häckseln ein paar Tage austrocknen zu lassen.
Nicht in den Häckslern dürfen: Feuchtes Herbstlaub, faserige Brombeer-, Efeu- oder Wildrosenranken, Staudenknöterich, feuchte Küchenabfälle, weiche Obst- und Gemüsereste, wasserhaltige Stängel, Pflanzen mit milchigem Saft wie Wolfsmilchgewächse und kranke Pflanzen. Feuchte Materialien verstopfen den Häcksler und setzen ihn außer Gefecht. Dann muss er geöffnet und mühsam gereinigt werden, bevor er wieder funktioniert.
Wie gut ein Häcksler mit dem zu verarbeitenden Material zurecht kommt, hängt neben der Leistung der Maschine auch von ihrem Funktionsprinzip ab. Häcksler lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: Messerhäcksler und Walzenhäcksler. Beide Systeme haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
So arbeitet ein Messerhäcksler
Ein Messerhäcksler zerkleinert das Schnittgut mit scharfen Messerklingen, die auf einer schweren, rotierenden Schwungscheibe angebracht sind. Diese Klingen zerstückeln die eingeführten Äste und Zweige schnell und problemlos. Aus dem Auswurf am unteren Ende der Maschine fallen kleinere Stücke als bei Walzenhäckslern.
Für überwiegend holziges Schnittgut, also Zweige und dünne Äste, sind Messerhäcksler eine gute Wahl. Diese Maschinen verwandeln die eingeführten Zweige und Äste in dünne, flache Holzstückchen, die sich nur sehr langsam zersetzen. Diese hölzernen Chips eignen sich perfekt zum Mulchen – dem klein- oder großflächigen Abdecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien.
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Die Nachteile eines Messerhäckslers
Durch ihr Funktionsprinzip mit der schnell rotierenden Schwungscheibe arbeiten sie lauter als Walzenhäcksler. Außerdem erfordern sie mehr Aufwand bei der Bedienung. In den Messerhäcksler muss das Schnittgut nach und nach von oben durch die trichterförmige Öffnung hineingedrückt werden, während ein Walzenhäcksler es von selbst in die Maschine einzieht. Zudem ist beim Umgang mit einem Messerhäcksler volle Konzentration gefragt: Ein langer Ast, der in den Einfülltrichter geschoben und von den schnell rotierenden Messern erfasst wird, kann schnell einmal peitschenartig zurückschlagen.
Die Hersteller empfehlen deshalb, beim Bedienen eines Messerhäckslers immer einen Gehörschutz, Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille zu tragen.
Da sich die Messerklingen mit der Zeit abnutzen, müssen sie immer wieder nachgeschärft und dazu aus- und eingebaut werden. Die Intervalle dafür hängen von der Zahl der Betriebsstunden und dem gehäckselten Material ab. Grundsätzlich erfordern Messerhäcksler mehr Wartungsaufwand als Walzenhäcksler.
Die Preisspanne für Messerhäcksler reicht von knapp unter 100 bis über 1.000 Euro. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Bosch, Makita, Einhell, Stihl, Atika und Scheppach.
Walzenhäcksler sind “Leisehäcksler”
Walzenhäcksler, aufgrund ihrer geringeren Betriebslautstärke oft auch als Leisehäcksler bezeichnet, zerstückeln das Schnittgut mit einer Schneidwalze, die mit scharfen Zähnen bestückt ist. Parallel dazu werden die Äste, Zweige und alles andere zusätzlich zwischen dieser rotierenden Walze und einer Gegenplatte zerquetscht. Die Walze dreht sich vergleichsweise langsam, mit etwa 40 Umdrehungen pro Minute, um ihre eigene Achse. Durch diesen langsamen Drehvorgang wird das Schnittgut selbsttätig in den Häcksler eingezogen.
Walzenhäcksler produzieren das perfekte Kompostmaterial. Die Quetschtechnik bewirkt, dass sich die entstehenden Holzspäne unter dem Druck der Walze zusätzlich aufspalten. Das vergrößert ihre Oberfläche und fördert damit den Verrottungsprozess, weil Mikroorganismen leichter in die aufgebrochenen Fasern eindringen können.
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