Ursprünglich sollte die Grundsteuererklärung 2022 bereits im Oktober abgegeben werden. Diese Frist wurde dann aber auf den 31. Januar 2023 verlängert. Heißt, Grundbesitzern bleibt jetzt nicht mehr viel Zeit für die Steuererklärung, die im Rahmen der Grundsteuerreform fällig wird.
Auf welchem Wege muss die Grundsteuererklärung abgegeben werden? Welche Möglichkeiten gibt es, und ist damit eine fristgerechte Abgabe noch möglich? Und was passiert, wenn die Steuererklärung nicht rechtzeitig beim Finanzamt landet? IMTEST stellt Abgabewege vor und hat die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Grundsteuererklärung 2022 erstellen und abgeben: Diese Möglichkeiten gibt es
Für Immobilien- und anderen Grundbesitzern wird es jetzt eng: Bis zum 31. Januar 2023 müssen sie die Grundsteuererklärung 2022 abgeben. Ist das überhaupt noch machbar? Es kommt ganz darauf an, welche Möglichkeit Sie nutzen und natürlich auch, wie viele Grundstücke Sie besitzen. Je mehr Grundstücke, desto aufwendiger wird die Steuererklärung.
Auf jeden Fall muss die Steuererklärung elektronisch an das Finanzamt übermittelt werden. Papierform per Post ist nicht zulässig. Im Folgenden ein Überblick der Möglichkeiten für Ihre Grundsteuererklärung.
Mit Steuersoftware Erklärung rechtzeitig abgeben
Wer seine jährliche Einkommensteuererklärung macht, wird Steuersoftware von Buhl, Lexware und Co. kennen. Solche Software gibt es auch für die Grundsteuererklärung 2022. Etwa die WISO-Version von Buhl. Diese gibt es für rund 30 Euro zu kaufen. Es handelt sich dabei aber weder um eine CD noch um einen Software-Download. Käufer erhalten einen Aktivierungscode per E-Mail und nutzen ein Online-Programm im Web-Browser ihres Computers.
Vorteil: Mit dieser Möglichkeit kann die Frist dank integrierter ELSTER-Schnittstelle noch eingehalten werden. Außerdem soll das Programm wesentlich übersichtlicher sein als mit ELSTER vom Finanzamt.
Nachteil: Eine Lizenz gilt für drei Grundstücke. Wer mehr besitzt, muss entsprechend mehr Lizenzen kaufen, was teuer werden kann.
ELSTER als direkter Weg zum Finanzamt
Mit elster.de bietet das Finanzamt ein eigenes Portal für Steuererklärungen an. Für die Grundsteuererklärung 2022 steht seit Juli ein Online-Formular bereit. Wer bereits ein kostenloses Profil bei ELSTER hat, kann direkt loslegen. Bei erstmaliger Registrierung schickt das Finanzamt ein ELSTER-Zertifikat per Post zu, das zur Authentifizierung nötig ist. Dies kann bis zu drei Wochen dauern.
Vorteil: Kostenlos und ohne Drittanbieter landet die Grundsteuererklärung direkt beim Finanzamt.
Nachteil: Wer noch keinen ELSTER-Zugang beziehungsweise kein Zertifikat hat, wird es zur Abgabefrist eventuell nicht schaffen, da das Zertifikat per Post zugeschickt wird. Außerdem gilt es als sehr komplexes Tool, das von vielen Nutzern als schwierig wahrgenommen wird.
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Einfacher mit Grundsteuererklärung für Privateigentum
Das Finanzamt stellt Eigentümern für die Grundsteuererklärung 2022 mit „Grundsteuererklärung für Privateigentum“ noch ein weiteres Portal zur Verfügung. Dieses richtet sich speziell an Privateigentümer unbebauter Grundstücke, Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen. Es soll einfacher funktionieren und erfordert kein ELSTER-Zertifikat. Stattdessen wird ein Freischalt-Code benötigt, der innerhalb von ein bis zwei Wochen den Grundbesitzer erreicht.
Vorteil: Kostenlos, ohne Drittanbieter und ELSTER-Zertifikat ist die Steuererklärung direkt beim Finanzamt. Das Portal soll einfacher sein als ELSTER.
Nachteil: Der notwendige Freischalt-Code wird per Post versendet, was eine Einhaltung der Frist jetzt noch schwierig macht.
Zu kompliziert? Steuerberater beauftragen
Wem es zu kompliziert ist, seine Grundsteuererklärung 2022 mit den vorgestellten Programmen und Portalen selbst zu erledigen, der kann auch die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch nehmen. Dies ist auch ein sicherer Weg für alle, die viele Grundstücke besitzen. Je nach Aufwand für den Steuerberater kann es aber teuer werden. Mehrere hundert bis tausend Euro werden fällig.
Vorteil: Am Ende steht eine fehlerfreie Steuererklärung ohne eigenen Aufwand.
Nachteil: Die Dienste eines Steuerberaters kosten viel Geld. Außerdem kann es schwierig werden, einen Steuerberater zu finden, der für die Grundsteuererklärung kurzfristig Zeit hat. Die wichtigsten Fragen zur Grundsteuer geklärt
Die wichtigsten Fragen zur Grundsteuer geklärt
Tipp: Weitere Fragen beantwortet das Bundesfinanzministerium hier.