Tipp 5: Echtes Raucharoma
Bei Gasgrills wird häufig behauptet, es fehle das Rauch- oder Grillaroma. Allerdings verbrennt auch eine hochwertige Holzkohle nahezu geruchlos. Das, was viele für Grillaroma halten, sind leider allzu häufig in die Glut tropfende oder verbrennende Marinaden. Echtes Raucharoma ist kein Problem, weder bei Gas noch bei Kohle. Dazu verwendet man Räucherchips in einer Räucherbox. Die wird an der Glut beziehungsweise auf einem Brenner platziert, sodass das Holz in der Box verschwelt. Dabei entsteht Rauch. Der aromatisiert das Grillgut. Wichtig: Der Deckel muss geschlossen sein. Das Holz gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Für den Anfang eignet sich Buche, weil sie eigentlich zu allem passt.
Tipp 6: Edelstahl statt Alufolie
Gemüsepäckchen sind ein Beilagen-Klassiker. Dafür werden verschiedene Gemüsewürfel eventuell auch noch mit Feta, Olivenöl, Kräutern und Salz in ein Alufoliepäckchen gewickelt und mitgegart. Leider bewirken das Salz und die Säuren aus dem Gemüse zusammen mit der Hitze im Grill eine chemische Reaktion mit der Alufolie. Das lässt sich verhindern, wenn anstatt der Alufolien-Päckchen kleine Edelstahlschalen zum Einsatz kommen. Die wiederum kann man mit der Alufolie dicht verschließen, denn die Folie hat so keinen Kontakt zum Inhalt.
Tipp 7: Thermometer verwenden
Ein Grill steht draußen. Die Temperatur kann, anders als in der Küche, durch Regen, Wind und abhängig von der Jahreszeit schwanken. Deshalb lassen sich Garzeiten nie exakt vorhersagen. Beim Grill misst man daher Kerntemperaturen, also die Temperaturen, die ein Stück Fleisch im Innern hat. Daher ist gerade für indirektes Grillen ein Thermometer extrem hilfreich. Es gibt Auskunft darüber, wann das Fleisch fertig ist. Die wichtigsten Kerntemperaturen auf einen Blick:
Fleisch | Kerntemperatur |
---|---|
Steak, Filet (Rind) | 52 – ca. 62 °C |
Steak, Filet (Schwein) | 60 – 65 °C |
Braten (Rind) | ca. 63 °C |
Braten (Schwein) | ca. 70 – 72 °C |
Geflügel | ca. 80 °C |
Fisch, Garnelen | 45 °C (glasig) 54 °C (durch) |
Pulled Pork, Brisket | 90 – 95 °C |
Tipp 8: Der Warmhalterost
Hersteller von Gasgrills bezeichnen den kleineren Rost, der oberhalb des Hauptgrillrostes liegt, gerne als Warmhalterost. Das ist höchst irreführend. Denn tatsächlich handelt es sich hier eher um eine zweite Grillebene. Denn über einem mit Vollgas laufenden Brenner herrschen auf dem oberen Rost Temperaturen von 200 °C oder mehr. Um aber beispielsweise ein Steak warmzuhalten, dürfte die Temperatur kaum über 60 °C betragen. Das Steak wird also unweigerlich übergaren. Dagegen lassen sich dort oben ganz hervorragende gefüllte Champignons platzieren, um sie mit Käse zu überbacken.
Tipp 9: Kochen auf dem Grill
Ein Seitenkocher ist nicht zwingend notwendig, um mit einem Grill mehr zu machen, als nur Fleisch zu bräunen. Eine simple Stahlpfanne über einem der Brenner taugt genauso gut für etwa Bratkartoffeln. In einer Pfanne mit hohem Rand lassen sich wunderbar Gemüse anbraten oder Zwiebeln karamellisieren. Dabei ist weniger mehr.
Neben Gusseisen eignet sich vor allem Kochgeschirr aus Stahl für den Grill. Idealerweise ohne Holzgriffe oder Kunststoffteile. Auch ganz einfacher Wok aus dem Asia-Supermarkt erweitert die Möglichkeiten. Und das ergibt durchaus Sinn, denn so ein Gasgrill mit drei oder vier Brennern hat eben auch die Kapazität eines Herdes. Das erspart viel Rennerei.
Tipp 10: Reinlichkeit ist eine Zier
Die wenigsten möchten ihren Grill häufiger und länger putzen, als sie darauf grillen. Das ist auch nicht nötig. Aber hygienisch sauber sollte das Gerät schon sein. Dazu genügt es, den Grill nach jedem Gebrauch ordentlich durchzuheizen, bis nichts mehr qualmt und alles weggebrannt ist. Mit einer Bürste lässt sich der Rost einfach säubern. Ganz wichtig bei Gasgrills: Die Fettwanne unter den Brennern muss regelmäßig gereinigt werden, zum Beispiel mit einem Spachtel. Sonst besteht die Gefahr eines Fettbrandes.