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Die 10 besten Grill-Tipps für mehr Genuss und Spaß

Werden die Grillpartys mit einem neuen Grill automatisch besser? Nein. Hier sind 10 Grilltipps für mehr Genuss und Spaß.

10 Grilltipps für mehr Genuss
© Z Grills Australia / Unsplash

Die Digitalisierung macht auch vor der neuesten Grill-Generation nicht halt. Automatische Regelung oder Überwachung wie bei „Weber connect“ sollen das Grillen smarter und einfacher machen. Trotzdem ist das Grillen selbst mit modernen Gasgrills immer noch eher rustikal – und soll es auch bleiben. Denn selbst ein Grillgerät der oberen Preisklasse ist kein Thermomix, der seinen Nutzer sozusagen zum Befüller degradiert und den Rest selber macht. Daher ist es immer hilfreich, sich vor dem nächsten Barbecue nicht nur mit dem Grill sondern auch mit Grilltipps vertraut zu machen.

Auf die kleinen Grilltipps kommt es an

Damit ist aber auch klar, dass ein guter Grill noch keinen guten Griller macht. Für Rezepte und das grundsätzliche Vorgehen gibt es zahlreiche Bücher, die je nach Vorlieben auch noch auf bestimmte Gerichte wie etwa Burger zielen. Aber diese Bücher geben oft nicht die kleinen, praktischen Grilltipps oder verraten nicht die kleinen Tricks, die man sich mit der Zeit durch Erfahrung und viel Praxis aneignet. Tatsächlich ist Praxis der Schlüssel zum Erfolg. Je besser man seinen Grill kennt und beherrscht, desto besser werden die Ergebnisse.

Dabei ist ein zentraler Aspekt aber ganz wichtig: Modernes Grillen ist Kochen an der frischen Luft. Und es erfordert inklusive Vorbereitung mindestens genauso viel Zeit wie leidenschaftliches Kochen. Besser ist sogar, man plant etwas zusätzlichen Puffer ein. Schließlich käme auch niemand auf die Idee, den Sonntagsbraten um halb eins in den Ofen zu schieben, wenn es um ein Uhr Essen geben soll. Das ist beim Grill vergleichbar, obwohl das früher durchaus anders war.

Vorbereitung und Planung als wichtigste Grilltipps

Die Zeiten, in denen der „Grillmeister“ noch beim Eintreffen der Gäste versuchte, mit Spiritus und mit einer Pappe wedelnd, den Grill anzubekommen, um dann mit eineinhalb Stunden Verspätung die ersten schwarzen Würste zu servieren, sind vorbei. Was witzig klingt, ist aber der wichtigste Aspekt modernen Grillens: Man kann vielleicht „mal eben schnell“ ein paar Würstchen auf den Rost legen, aber bereits so etwas vergleichsweise simples wie Hähnchenunterkeulen erfordert die Planung: Denn trotz ihrer relativ geringen Größe werden sie nicht in fünf Minuten gar werden, wenn sie noch saftig bleiben sollen.

Und es ist dem Ergebnis überhaupt nicht zuträglich, wenn man meint, die Garung mit höherer Hitze zu erzwingen. Gerichte wie Spare Ribs oder Pulled Pork funktionieren nicht bei 250 °C im Grill. Sie leben von einer langen Garzeit bei niedrigen Temperaturen. Genau darum ist es für den Grillerfolg die halbe Miete, sich immer diesen Aspekt des draußen Kochens zu vergegenwärtigen. IMTEST verrät 10 weitere Grilltipps mit denen Grillen zum Genuss wird.

Tipp 1: Viel hilft nicht viel

Ein moderner Holzkohle- oder Gasgrill ist vor allem als Kochgerät konzipiert, nicht als Schmiedeofen. Es ist daher für die meisten Gerichte völlig unnötig, alle Brenner auf Maximum laufen zu lassen oder einen kompletten Sack Kohle auf einmal zu verfeuern. Hohe Hitze benötig man im kompletten Grill eigentlich nur, um den Rost für Steaks vorzuheizen. Ansonsten ist es viel sinnvoller, sich Bereiche mit hoher und geringer oder gar keine Hitze zu schaffen, in denen man Speisen vor- oder nachgaren kann.

Beim Gasgrill geht das durch Zu- oder Abschalten der Brenner beziehungsweise Hoch- oder Runterregeln. Beim Holzkohlegrill erreicht man den Effekt durch nur teilweises Befüllen des Kohlerostes. Übrigens: Bei fast allen Gasgrills ist die Hitzeverteilung über die Rostfläche ungleichmäßig. Belegt man den kalten Rost mit Toast und dreht dann alle Brenner auf Vollgas, findet man nach wenigen Minuten heraus, wo es heiß und weniger heiß ist.

Grilltipps große Flammen vermeiden
Feuer und Flamme: Zu große Hitze ist unkontrollierbar und für gutes Grillen völlig ungeeignet. © IMTEST

Tipp 2: Röstaromen sind nicht schwarz

Marinaden können Fleisch zusätzliche Aromen verleihen und es geschmacklich aufpeppen. Das gilt auch für Trockengewürze und Gewürzmischungen („Rubs“). Trocken gewürztes Fleisch eignet sich eher für indirektes Grillen. In öligen Marinaden eingelegte Steaks kann man direkt grillen. Vorher sollte man allerdings mit einem Küchenkrepp die Marinade abtupfen.

Entgegen mancher Behauptungen ziehen Marinaden keineswegs tiefer ein, je länger man Fleisch darin liegen lässt. Wenige Stunden genügen bereits, um das Grillgut zu aromatisieren. Würde man es dann aus der Marinade direkt auf die Flamme legen, gäbe es erst einen Fettbrand, und dann würde die hohe Hitze Kräuter, Gewürze, Zucker und Pfeffer aus der Marinade verbrennen. Das Ergebnis: Das Fleisch wird schwarz und bitter.

Fleisch vor dem Grillen abtupfen
Gutes Fleisch hat genügend Eigengeschmack und kommt mit wenig Marinade aus. © IMTEST

Tipp 3: Ruhe bewahren

Nahezu alle Fleischstücke kleben zunächst an einem heißen Grillrost fest. Wer jetzt auf das Grillbuch hört, das Wenden nach zwei Minuten empfiehlt, reißt mit etwas Pech sein Steak noch mit Gewalt los und Teile bleiben am Rost kleben. Das muss aber gar nicht sein. Denn solange das Fleisch nicht zu mager ist (etwa Geflügel oder Filet), brät es irgendwann Flüssigkeit aus, die die Klebung von selbst löst. Dann lassen sich Steaks & Co. ganz leicht anheben und wenden. Magere Stücke lässt man erst indirekt vorgaren und verpasst ihnen zum Schluss noch auf hoher Hitze Röstaromen. Das nennt man Rückwärtsgrillen. Übrigens funktioniert das mit jedem anderen Stück Fleisch auch.

Röstkruste am Fleisch
Die Röstkruste (Maillard-Reaktion) muss sich bilden, damit das Fleisch nicht mehr am Rost kleben bleibt. © IMTEST

Tipp 4: Der Deckel ist kein Regenschutz

Egal ob beim Kohle- oder Gasgrill: Der Deckel ist ein wichtiges Element des Garprozesses. Sowohl beim indirekten Grillen als auch beim Nachgaren sorgt er dafür, dass überhaupt Umlufthitze entstehen kann. Häufiges Öffnen und Schließen sorgt immer wieder für Temperaturverlust und verzögert den Zeitpunkt der Fertigstellung. Wenn Fleisch im indirekten Bereich liegt und man im Idealfall sogar noch ein Thermometer verwendet, kann nichts passieren. Weglaufen wird der Braten nicht, weshalb es völlig unnötig ist, nachzuschauen, ob er noch da ist.

Deckel vom Grill richtig benutzen
Der Deckel ist nicht als Regenschutz während des Nichtgebrauchs geeignet. © IMTEST

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Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.