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Passt auf Eure Hunde auf! Wer joggen will, läuft jetzt alleine!

Unser Kolumnist läuft inzwischen seit 12 Jahren regelmäßig. Und quasi immer sind seine Hunde dabei. Manchmal verzichtet er aber auch bewusst darauf.

Läufer mit Hund auf einem Waldweg.
© prostooleh / Freepik

Um es klar zu sagen: Ohne meine Hunde wäre ich im Januar 2012 nicht auf die Laufstrecke gegangen. Sie waren der Grund, warum ich durchgehalten habe, sie waren meine tägliche Motivation, durch sie habe ich den Schweinehund damals endlich überwinden können. Sehr sehr schnell gewöhnte ich mich an das Laufen mit meinen Gefährten. Schnell verliebte ich mich in den Moment, wenn wir alle – völlig erledigt aber glücklich – durchgepustet Zuhause ankamen. Wir hatten Spaß, wir wurden immer fitter, wir waren immer öfter mit positiver Energie aufgeladen. Wir unterstützen uns auf der Strecke. Konnte ich nicht mehr, fühlte ich mich angestachelt und motiviert, wenn sie übers Feld schossen. Gab es Tage, an denen sie nicht so recht Lust hatten, nahm ich sie trotzdem mit. Und nach wenigen Minuten konnte ich ihnen ansehen, dass sie es plötzlich genossen. Es war, und so ist es bis heute, eine Win-Win-Situation.



Der Tag, als die Hitze kam

Die gemeinsamen Lauftage wurden zum Highlight des Tages, und mir wäre damals nichts eingefallen, was diese Tage hätte stoppen können. Bis zu dem Tag, an dem es schon um 9 Uhr am Morgen knapp 20 Grad im Schatten hatte. Für mich war immer klar, dass alles über der 20 Grad Marke nicht gut für die Hunde sein würde, und dass ich sie dann definitiv nicht mitnehmen konnte. Da die Temperatur aber an der Grenze war, ich auch nur einen kurzen Lauf absolvieren wollte, nahm ich sie mit. Es lief auch zunächst, doch auf dem Rückweg legte sich Dante, mein damaliger Herdenschutzhund-Mix aus dem Tierschutz, immer wieder in den Schatten. Obwohl ich extra eine Strecke ausgewählt hatte, auf der es kaum direkte Sonne gab, verschaffte sich Dante Luft und Kühlung. Er selbst legte sich hin, hechelte nicht mehr als sonst, aber das Zeichen war trotzdem ganz klar: Stop! Langsam zurück, keinen Meter mehr wird gelaufen, nur noch gegangen. Dante war per se ein unfassbar sensibler Hund. Er gab so oft klare Zeichen, die man gut deuten konnte. Egal ob bei Gefahr, oder bei Freude. Dante kommunizierte bis zu seinem viel zu frühen Tod, sehr klar und sehr direkt. So brach ich den Lauf sofort ab, wartete einige Minuten, bis Dante von selbst aufstand. Bis er mir das Zeichen gab: Okay, ich bin wieder startklar, lass uns gehen.

Die Pfoten sind der beste Gratmesser

Als wir langsam losgingen, und Dante den Schatten des Baumes verlassen konnte, machte ich einen kurzen Pfoten-Test. Seine Füsse waren unglaublich aufgeheizt. Da Hunde Kühlung vorwiegend durch das Hecheln und ein wenig über ihre Pfoten herstellen können, war mir die Bedeutung bewusst: Dante war zu lange auf zu heißem Asphalt gelaufen. Auch diesen testete ich. Die flache Hand konnte ich kaum länger als einige Sekunden auf der Straße lassen, so sehr hatte sich der Boden schon bei knapp 20 Grad aufgeheizt. Es musste ihn richtig geschmerzt haben, wenn wir zum Beispiel an der Ampel warten mussten. Ich hatte die Temperatur-Situation komplett unterschätzt. An einem Kiosk kaufte ich etwas Wasser,

verlangte nach einer kleinen Schüssel, so dass die Hunde zunächst einmal einen kräftigen Schluck trinken konnten. Dieser kurze Lauf musste sich für sie wie ein Marathon angefühlt haben. Die Frühsommer-Sonne hätte, wäre Dante nicht seinem Instinkt gefolgt, schnell zu einer großen Gefahr werden können. Noch heute bin ich froh, dass wir an diesem Tag alle gesund Zuhause angekommen sind.

Achtsam mit den Hunden sei

An dieser Stelle sei nochmals klar gesagt: Bis heute gibt es nichts Schöneres, als mit Hunden zu laufen, jedenfalls für mich. Und doch ist klar: Die Parameter müssen im Frühjahr und im Sommer komplett immer wieder überprüft werden. Der Asphalt-Test mit der flachen Hand ist für mich das absolute Muss. Kann ich es nicht länger als 10 Sekunden aushalten, bleiben alle Hunde Zuhause. Ist die Temperatur über 18 Grad, ebenfalls. Zusätzlich habe ich inzwischen im Sommer immer etwas Wasser dabei, und einen kleinen, portablen Wassernapf zum Zusammenklappen. Dazu kommt, dass die Laufstrecke meist durch den Wald führt, und ein Gewässer in der Nähe ist, in dem sich die Hunde abkühlen können. Ich habe das Glück, dass alle meiner Fellnasen das Wasser lieben, und die Abkühlung immer genießen. Damit das Laufen mit dem besten Freund des Menschen im Sommer klappt, sollten wir unbedingt achtsam mit ihnen sein, und vor allen Dingen ihre Zeichen lesen können, und entsprechend handeln.