Veröffentlicht inRatgeber

Fit und gesund 2024: Darum ist das Laufen in schwierigen Zeiten so wichtig

Was auf der Welt passiert, berührt uns alle. Den einen mehr, den anderen weniger. Fakt ist aber: Wir alle sorgen uns ein Stück weit. Auch unseren Kolumnisten bewegt all das, was um ihn herum geschieht. Das Laufen kann uns helfen, besser mit unseren Sorgen umzugehen.

Ein Mann läuft in einem Wald.
© Pexels.com / Bilray Osram

Ich bin ehrlich, noch immer wirkt die amerikanische Präsidentschaftswahl auf mich, noch immer kann ich nicht so recht fassen, dass Donald Trump erneut gewählt wurde. Was ist das für ein Zeichen für die Welt? Was wollen uns die Amerikaner damit sagen? Was bedeutet das nun für uns? Auch für uns als Gesellschaft in Deutschland. Und obwohl ich viele Nachrichten konsumiere: Ich blicke nicht durch. Ich sehe schräge Fotos von Elon Musk, der zur Trumps Regierung zählt. Ich sehe Trump selbst, mit Botschaften, die mich rennen lassen. Einfach wegrennen möchte ich. Und es macht mir einfach Angst nicht zu wissen, was das alles für uns, für meine Familie und mich, in Wahrheit alles bedeutet. Und ebenso verunsichert mich all das, was in Berlin passiert ist. Der Zusammenbruch der Ampel. Das schnelle Ende unserer Regierung. Das alles zeigt mir, wie fragil alles ist. Eine Wahl, ein einziger Vorschlag für Neuwahlen reicht, um alles aus den Fugen geraten zu lassen. Und das alles hat eine Überschrift: Macht! Und was Macht mit uns macht. Was hat das nun alles mit dem Laufen zutun, werden Sie sich fragen. Erstmal nichts, und hier deshalb schon mal: Sorry, wenn ich Sie bis hierin gelangweilt habe. Aber ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es sehr vielen Deutschen ähnlich wie mir geht.



Laufen Sie los: Weglaufen ist erlaubt

Gerade jetzt bin ich ganz fest davon überzeugt, sind Menschen unter Stress. Ob bewusst oder unbewusst, aber all das wirkt auf uns. Wir sind gereizter, weniger belastbar, unzufrieden, teilweise wohnt ein Stück Angst in uns, und diese wirkt sich unterschiedlich aus. Und dazu ist jetzt auch noch Herbst. Der November ist für viele Menschen die perfekte Zeit für Depressionen. Wenn dann auch noch sowohl die Weltlage als auch die Situation im eigenen Land unüberschaubar ist, ist das keine gute Grundlage für unsere Psyche. Wer jetzt noch nicht losgelaufen ist, sollte es tun. Dabei geht es gar nicht ums Abnehmen, oder um ein Training für den nächsten Halb- oder Marathon. Es geht um die Belüftung unserer Seele. Und genau das kann das Laufen. Nicht nur, dass dieser Sport therapeutisch eingesetzt wird, das Laufen ist die perfekte Verbindung aus körperlichem und seelischem Training. Und ich weiß aus eigener Erfahrung: Man kann sich die Sorgen und die Ängste Stück für Stück aus dem Körper und von der Seele laufen. Ja, es hat sicher auch etwas vom Weglaufen. Aber ist es nicht absolut in Ordnung, manchmal die Augen zu verschließen? Eine Pause von den Problemen zu machen? Damit man den Raum hat, sich neu zu kalibrieren? Ich finde das ist mehr als legitim, und sogar sehr gesund. Natürlich nur dann, wenn man diese Pause auch zur Neuordnung der Gedanken nutzt. Einfach den Kopf in den Sand zu stecken, davor rate ich dringend ab. 

Und wenn es auch nur mit einem Spaziergang beginnt

Wie wäre es, wenn man gerade in diesen Zeiten erst einmal bei sich selbst bleibt? Für sich selbst den ersten Schritt geht, und wenn es auch nur ein kleiner Schritt ist. Je mehr Menschen etwas für sich tun, in Bewegung kommen, zu sich finden, desto besser ist das am Ende eventuell sogar für eine ganze Gesellschaft. Nur wenn wir klar sind, im Kopf und im Herzen, dann geht es uns besser. Wer nicht direkt mit einem richtigen Lauf beginnen will, ein langer Spaziergang kann ebenso ein Anfang sein. Vielleicht der Startschuss in ein zukünftiges Läuferleben, wer weiß. Aber auch ein Spaziergang erfüllt seinen Zweck. Durchatmen, in sich gehen, in sich hineinhören. Diese Mechanik ist nicht anders als beim Laufen, wenn auch die Anstrengung eine andere ist. Vom Spaziergang ausgehend, ist immer eine Steigerung möglich. Zunächst wechselt man eventuell zwischen gehen und laufen, um eines Tages in den Flow zu finden, um die ersten Kilometer durchzulaufen. Sie werden merken, dass Sie schon beim Spazieren mehr Kapazitäten entwickeln, um ihre Gedanken, Sorgen, Ängste besser zu sortieren. Bei einem Lauf schaltet der Körper dann mehr und mehr in eine Art Reinigungsmodus. 

Ein Mann spaziert im Wald
© Pixels.com / Banay Ilram

Me Time in bewegenden Zeiten

Kann man das alles in seinen Alltag integrieren, wird man diese Me-Time sehr schnell nicht mehr missen wollen. Ein Spaziergang oder ein Lauf kann zu einer Art Insel werden, die nur durch uns selbst betreten werden darf. Das ist dann der Ort, der dazu beiträgt, dass wir gesund bleiben. Dass wir die Welt wieder mit anderen Augen sehen. Die Welt da draußen, aber auch unseren eigenen kleinen Kosmos. Egal ob es zunächst 30 Minuten, dann eine Stunde oder mehr am Tag ist, alles zahlt in jedem Fall darauf ein, dass wir ganz bewusst wegschauen, um uns selbst besser zu sehen. Legen Sie los!

Avatar photo

Nach einem Studium der Politikwissenschaft absolvierte Pascal Bartholomäus ein redaktionelles Volontariat bei dem deutschen Technikmagazin Computer Bild. Dort lernte er das journalistische Handwerk und widmete sich allerlei Neuheiten aus der Technikwelt. Als Teil von IMTEST schreibt und testet er nun allerlei Produkte: unter anderem Notebooks.