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Die besten Tipps für den E-Bike-Akku

Pflege und Reichweite: Das ist das Beste für den E-Bike-Akku.

Akku an einem E-Bike befestigt.
© Bosch

Der Fahrrad-Akku ist ein sehr sensibles Bauteil. Ein paar Tipps und Tricks können aber helfen, um den Akku zu schonen und die Lebensdauer zu maximieren. Denn wiederaufladbare Batterie verlieren im Laufe der Zeit an Kapazität. Was es zu beachten gibt und wie man am besten mit dem Akku umgeht, weiß IMTEST.

Ein E-Bike Akku braucht Aufmerksamkeit

Die verschiedenen E-Bike Modelle sind als unterschiedliche Typen und in zahllosen Modellvarianten auf Deutschlands Straßen unterwegs – und es werden täglich mehr. Eines haben die praktischen Fahrräder aber gemeinsam: Sie verfügen über eine wiederaufladbare Batterie. Diese unterstützt beim Fahren und sorgt dafür, dass der Nutzer deutlich weiterkommt und deutlich schneller unterwegs ist, als mit einem herkömmlichen Drahtesel. Neben dem elektrischen Motor ist der Akku zweifelsohne das wichtigste Bauteil eines E-Bikes. Allerdings sind Sie selbst dafür verantwortlich, wie lange so ein Akku hält und wie viele Kilometer Sie damit abreißen können. Denn mit längerer Nutzungs-Zeit wird der Akku Stück für Stück schlechter. Wenn auch in sehr kleinen Schritten. Die meisten Akku-Anbieter sprechen von rund 3000 Ladezyklen, bis die Batterie ausgetauscht werden muss.



Tipp 1: Laden ganz bequem per Zeitschaltuhr

Wenn Sie über eine Zeitschaltuhr für die Steckdose verfügen, dann können Sie sich die nachstehenden Empfehlungen deutlich einfacher machen: Laden Sie den Akku Ihre E-Bikes von rund 10 % bis 90 % auf und stoppen Sie dabei die Zeit, die der Vorgang benötigt. Nun haben Sie einen guten Richtwert, auf welchen Zeitraum Sie die Zeitschaltuhr stellen müssen. Dann geht der Strom ganz von allein aus, wenn die Zeitspanne über geladen wurde. Wird zudem das Ladegerät während des Ladevorgangs sehr heiß, dann können Sie dem Ladevorgang mit der Zeitschaltuhr noch entsprechende Pausen einprogrammieren. Auf diesem Weg schlagen sich zwei Fliegen mit einer Klappe und können sich im besten Fall über ein langes und gesundes Leben Ihres E-Bike-Akkus freuen.



Tipp 2: Achtung beim Auf- und Entladen

Möchten Sie besonders lange auf den Akku Ihres E-Bikes zählen, dann gelten hier die gleichen Regeln, wie bei einem Smartphone: Sie sollten den Akku nach Möglichkeit nicht komplett leeren, eine Restladung von rund 10 % sind hier ideal. Beim Aufladen sollten Sie darauf achten, dass der Akku nicht über die Maßen geladen wird. Bedeutet: Trennen Sie ihn vom Ladegerät, wenn er rund 90 % aufgeladen ist. Hierbei ist besonders wichtig, dass Sie den Akku nicht über Nacht an der Steckdose belassen.

Dann wird weiter Strom in den Akku gepumpt, obwohl dieser bereits vollgeladen ist. Damit verändert sich die chemische Zusammensetzung innerhalb des Akkus, er verliert sehr schnell an Fassungsvermögen und Leistungsfähigkeit. Im schlimmsten Fall geht der Akku davon auf Dauer sogar kaputt. Gelingt es Ihnen ein paar Mal den Akku wie beschrieben zu laden, dann werden Sie merken, dass er viel elastischer ist. Das bedeutet im Umkehrschluss: Sie kommen noch ein paar Kilometer weiter, wenn es mal drauf ankommen sollte.

Achten Sie zusätzlich beim Ladevorgang auf die Umgebungstemperatur: In einer warmen Umgebung lädt der Akku deutlich schneller als in einem kalten Keller.

Das Ladegerät für das Van Moof S3
Das Ladegerät vomVan Moof S3 erreicht beim Ladevorgang Temperaturen von über 50 Grad. Sie sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen. © Van Moof

Tipp 3: Vorsicht bei heißen Ladegeräten

Bei einigen Herstellern wird das Ladegerät beim Ladevorgang des Akkus extrem heiß. Als Fallbespiel soll uns hier das Ladegerät des Hersteller VanMoof für das hauseigene E-Bike Van Moof S3 dienen. Laden Sie damit länger als 2 Stunden auf, dann erreicht die äußere Hülle des Ladegeräts Temperaturen von rund 50 Grad Celsius und mehr. Dann sollte das Ladegerät nicht auf empfindlichem Material wie etwa Dielen oder einem feinen Teppich lagern. Und die Kabel sollten mit dem Ladegerät bei dieser Temperatur keinesfalls in Kontakt kommen.

Legen Sie die während des Ladens die Einheit einfach auf einen Porzellan-Teller. Dieser speichert die Hitze des Akkus und gibt sie kaum wieder ab – und Sie sind auf der sicheren Seite. Lassen Sie das Ladegerät nach dem Ladevorgang zusätzlich noch etwas abkühlen, bevor die Kabel das Gehäuse beim Verstauen wieder berühren können.



Tipp 4: Akku-Reichweite erhöhen

Die Reichweite eines E-Bike-Akkus hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Hauptsächlich hängt aber die Leistung des Akkus von seiner Größe ab. Diese wird in Wattstunden (Wh) angeben. Ein gängiger Akku mit 500 Wh reicht durchschnittlich für eine Strecke von 80 – 120 Kilometer. Bei einem kleineren Akku sind es entsprechend weniger. Bietet der Akku eine höhere Kapazität (etwa 750 Wh) sind Strecken bis 150 Kilometer, teils auch etwas mehr möglich. Werden zusätzlich die richtigen Tipps beachtet, lässt sich die Reichweite einer Akku-Ladung zudem noch erhöhen. Dazu zählt etwa das zulässige Gesamtgewicht des Rades so leicht wie möglich zu halten. Etwa durch Reduzieren von mitgeführtem Gepäck. Auch wer in der energiesparenden Unterstützungstufe (oft als “Eco” bezeichnet) fährt, kommt auf eine längere Reichweite. Dazu tragen auch optimal aufgepumpte Reifen bei und das Vermeiden von häufigen Halts und Beschleunigungen.



Tipp 5: Wettereinflüsse bei Fahrten mit dem E-Bike beachten

Auf große Temperaturschwankungen reagieren Akkus – ganz gleich ob bei E-Bikes, E-Autos oder Smartphones – empfindlich. Die beste Leistung kann ein E-Bike-Akku bei Temperaturen zwischen 5 °C und 25 °C bringen. Ist er, etwa im Sommer, für längere Zeit Temperaturen von über 30 °C oder gar direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kann seine Ausdauer, aber auch seine Lebenserwartung, teils stark darunter leiden. Bei kalten Temperaturen (ab 0 °C) entlädt sich der Akku schneller. Die Folge ist eine teils deutliche spürbare Leistungsminderung. Wird das E-Bike nicht nur im Winter – etwa über Nacht – nicht genutzt (und der Akku ist entnehmbar), sollte der Akku stets bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Für eine höhere Reichweite bei Fahrten im Winter, sollte der Akku dafür so spät wie möglich ins E-Bike eingesetzt werden. Und bevor er nach einer Fahrt wieder an das Ladegerät angeschlossen wird, sollte er erst zunächst vorher aufgewärmt werden. Werden diese Tipps beachtet, kann es helfen die Lebenszeit des Akkus zu verlängern. So dass Sie so spät wie möglich für Ersatz sorgen müssen.

E-MTB während der Fahrt im Gelände
Der Performance Line CX-Motor von Bosch eBike Systems wird oft für Trekking-E-Bikes eingesetzt. © Bosch eBike Systems

Tipp 6: Akku-Ausdauer durch Update verlängern

Alle Fahrer eines E-Bikes mit Bosch Performance Line CX-Motor können sich bei ihrem Fachhändler ein nützliches Software-Update für den Motor aufspielen lassen. Darüber erhält das Rad dann den neuen “Tour+”-Modus, der etwas unter dem E-MTB-Fahrmodus liegt. Mit Tour+ wird die Tretunterstützung während Fahrten in der Ebene leicht gedrosselt – was wiederum die Akku-Ausdauer etwas verlängert. Die so verbesserte Reichweite für Touren, sorgt gleichzeitig an Passagen mit stärkerer Steigung oder beim Auf- und Ab im Gelände für mehr Unterstützung. Ist das Update aufgespielt, brauchen Fahrerin oder Fahrer fortan nicht zwischen dem Eco- und dem Turbo-Modus umschalten, da der Tour+ Modus die Leistungsanforderung automatisch regelt.



Tipp 7: Lebensdauer des Akkus erhöhen

Einige einfache Tipps helfen, um die Lebensdauer eines E-Bike-Akkus zu erhöhen. Üblicherweise wird davon ausgegangen, dass ein E-Bike-Akku rund fünf Jahren durchhält.  Was einer Fahrleistung zwischen 25.000 und 100.000 Kilometern entspricht. Die Lebensdauer des Akkus lässt sich jedoch mit einigen Tipps deutlich erhöhen. Dazu zählt den Akku nie komplett zu entladen und ihn nach jeder Fahrt wieder aufzuladen. Dafür sollte stets ein Original-Ladegerät genutzt werden. Für die weit verbreiteten Akkus von Bosch gibt es sogar verschiedene Ladegeräte, je nach Bedarf zum Langsam-, Normal- und Schnellladen. Ist der Akku über längere Zeit nicht in Verwendung sollte darauf geachtet werden, dass das Ladevolumen des Akkus zwischen 30 % und 90 % beträgt. Sollte die Ladung des Akkus unter 30 % fallen, sollte er nachgeladen werden.



Tipp 8: Die richtige Akku-Pflege

Damit der E-Bike-Akku klaglos seinen Dienst tut, sollte er regelmäßig gereinigt werden. Zudem sollten die Kontakte sauber und blank sind. Kontrollieren kann das jeder selbst, das Reinigen der Kontakte sollte aber ein Fachmann übernehmen. Dieser kann auch helfen, wenn der Akku keinen optimalen Kontakt mehr zu den Anschlüssen im oder am E-Bike besitzt. Dafür empfiehlt es sich, ihn mit einem feuchten Lappen abzuwischen. Komplettes Eintauchen in Wasser, waschen mit fließendem Wasser oder gar absprühen mit einem Dampfstrahler sollten hingegen unbedingt vermieden werden.



Tipp 9: Ein neuer Akku sollte eingefahren werden

Sind E-Bike und Akku neu, oder wurde ein neuer Akku für ein älteres E-Bike angeschafft, sollte dieser in jedem Fall eingefahren werden. Dafür empfiehlt es sich den Akku bis vier Mal komplett leerzufahren und dann jeweils wieder voll aufzuladen. Danach sollte er – wie in Tipp 7 beschrieben – aber künftig nicht mehr völlig entleert werden.

Ausgebauter E-Bike-Akku
Die Kontakte eines E-Bike-Akkus sollten stets frei von Schmutz sein. Eine fachgerechte Reinigung sollte aber beim Fachhändler erfolgen. © IMTEST

Tipp 10: Irgendwann muss ein neuer Akku her

Dass das Lebensende eines E-Bike Akkus nahe ist, erkennt man unter anderem daran, dass der Akku immer häufiger geladen werden muss, da er sich schneller entlädt und dass der Motor nicht mehr richtig funktioniert. Ist der Akku am Gehäuse und an Kontaktstellen beschädigt, ist es Zeit sich nach einer Ersatz-Batterie fürs E-Bike umzusehen. Im Schlimmsten Fall kann sich ein beschädigter Akku nämlich entzünden. Dann hilft nur noch rechtzeitig den Akku beim Fachhändler zur fachgerechten Entsorgung abzugeben.



Boris Connemann

Nach seiner Ausbildung bei der DATEV eG hatte Boris Connemann die Möglichkeit sein Hobby zum Beruf zu machen: Als Redakteur bei einer großen deutschen Zeitschrift für Tests von Computer- und Videospielen war er in der Hauptsache für den Bereich der Spielekonsolen und deren aktuell verfügbarer Software verantwortlich. Nach 12 Jahren zog es Boris dann in die Welt der Werbung mit der Aufgabe der Erstellung von Corporate Content und der digitalen Transformation großer Marken, unter anderem für Telefónica und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sein ganzes Herz schlug und schlägt allerdings nach wie vor für die bunte Welt der Videospiele und der dazugehörigen Hardware. Als erste Anlaufstelle für seinen Freundes- und Bekanntenkreis hat Boris immer besten Rat auf Lager, wenn es um die Anschaffung neuer Spiele, Konsolen und digitaler Gadgets geht. Dabei hat er stets ein Auge auf die großen Versprechen der Hersteller und zieht die rote Karte, wenn unnötige Mikrotransaktionen bei einem Vollpreistitel, ärgerliche Bugs oder mangelnde Qualität den Spielspaß behindern. Sie erreichen ihn via E-Mail.