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Digitale Identität: So kann man sie erfolgreich schützen

Das sollten Internet-Nutzer wissen.

Ein Mensch tippt auf einer Tastatur.
© Unsplash / Glenn Carstens-Peters

How to: Digitale Identität schützen // IMTEST

Das sollten Internet-Nutzer wissen.

Die digitale Identität umfasst eine ganze Spur von Datenpunkten, die man im Internet hinterlässt. Sie ist der digitale Fußabdruck der Internet-Nutzer und beinhaltet alle verfügbaren Online-Informationen, die bis zur realen Person zurückverfolgt werden können. Im Rahmen des Cyber Awareness Month präsentiert IMTEST in Zusammenarbeit mit dem Cybersicherheits-Spezialisten Bitdefender deshalb nützliche Tipps und Tricks, um die digitale Identität erfolgreich zu schützen.



Die digitale Identität enthält viele statische Elemente wie Name, Geburtsdatum und biometrische Daten. Darüber hinaus erweitern die Nutzer ihre digitalen Personas allerdings mit jedem Klick, jeder Kontoerstellung oder jedem Kauf im Internet.

Im Folgenden sind deshalb einige Beispiele aufgelistet für die Art von Informationen, die die digitale Identität enthalten kann:

  • Online-Shopping-Informationen: E-Mail-Adresse, Postanschrift, Telefonnummer, Kreditkartendaten, Kauflisten und Produktsuchverlauf
  • Social-Media-Informationen: alle Beiträge, Mediendateien (einschließlich gelöschter Videos und Fotos), gesendete / empfangene Nachrichten, Dateien, die geteilt / empfangen wurden, Telefonkontakte, E-Mail-Adressen, “Gefällt mir”-Angaben und Interessen
  • Informationen zur Staatsbürgerschaft: Pass- und Personalausweisnummern, Privatadresse, Telefonnummer, Alter und ethnische Zugehörigkeit, Krankenakten, Steuerunterlagen, Bankkonten, Haushaltsinformationen und familiäre Beziehungen, Strafregister und Fingerabdrücke
  • Smartphone-Informationen: alle Mediendateien (Fotos und Videos), Kontaktlisten, biometrische Daten (Fingerabdrücke und Gesichtsmerkmale), Standortdaten und -verlauf, Anruf- und SMS-Verlauf, Anwendungen und heruntergeladene Dateien
Eine Frau hält ein Smartphone.
Ob mit dem Smartphone oder Laptop: Wer im Internet surft, hinterlässt einen digitalen Fußabdruck. © Pexels / SHVETS production

Digitale Identität: Deshalb ist sie so wichtig

In einer vernetzten Welt sind die kombinierten Daten, aus denen sich die digitale Identität zusammensetzt, für viele Dritte zu einem hochprofitablen Gut geworden. Dazu zählen:

  • Marketingunternehmen und Big-Data-Unternehmen, die darauf abzielen, die Online-Ausgaben der Verbraucher zu steigern
  • Regierungsorganisationen, die Bürger missbräuchlich überwachen und kontrollieren
  • Politische Organisationen, die Wahlpräferenzen beeinflussen wollen
  • Online-Stalker oder Ex-Partner, die Informationen sammeln, um ihre Opfer zu belästigen
  • Betrüger und cyberkriminelle Gruppen

Insbesondere Cyberkriminelle durchforsten kontinuierlich das Internet nach persönlichen Daten, um ihre Opfer mit Social-Engineering-Schemata besser anzusprechen, deren Identität zu stehlen, sie zu betrügen oder ihren Online-Ruf zu ruinieren.

Die Cyberkriminellen können dabei leicht an die Daten gelangen. Dies geschieht zum Beispiel durch eine Datenschutzverletzung, ein Phishing-Schema oder speziell entwickelte Tools, die die öffentlich zugänglichen Daten der Benutzer auf Online-Plattformen auslesen. Wenn die Kriminellen gestohlene Daten nicht verwenden, um ihre Opfer direkt ins Visier zu nehmen, richten sie spezialisierte Darknet-Marktplätze ein. Auf denen verkaufen sie die Daten dann an andere digitale Kriminelle.



So kann man sich schützen

Mit diesen Tipps gelingt der Schutz der eigenen digitalen Identität:

  • Internet-Nutzer können die Menge an Informationen, die man online über sie findet, reduzieren. So können zum Beispiel alle sensiblen Daten gelöscht und Online-Profile auf “privat” gestellt werden. Außerdem ist es ratsam, es sich gut zu überlegen, bevor man in den sozialen Medien etwas postet, damit nicht zu viele unnötige Informationen geteilt werden.
  • Bei Phishing und bösartigen Anhängen ist Vorsicht geboten. Nutzer sollten niemals auf Links von nicht verifizierten Quellen zugreifen oder Dateien herunterladen, die sie nicht angefordert haben.
  • Für die Online-Konten ist es außerdem empfehlenswert, sichere und einzigartige Passwörter zu nutzen, um die Finanzen, die Identität und den eigenen Ruf zu schützen.
  • Geräte und Software sollte man stets auf dem neuesten Stand halten, um die Geräte weniger anfällig für Angriffe zu machen.
  • Zudem sollte die digitale Identität auf Lecks überwacht werden, um sofort auf potenzielle Bedrohungen und Datenschutzrisiken reagieren können.
  • Benachrichtigung oder Briefe über Datenschutzverletzungen sollte man nicht ignorieren.
  • Eine Sicherheitslösung hilft, böswillige Angriffe, Phishing und Betrug zu verhindern.
  • Mit einem Identitätsschutz-Tool kann der Umfang der digitalen Identität herausgefunden, auf Lecks überwacht und die Online-Privatsphäre und -Sicherheit verbessert werden.
Hände in Handschuhen tippen auf einer Tastatur.
Cyberkriminelle durchforsten das Internet kontinuierlich nach persönlichen Daten. © Unsplash / Towfiqu barbhuiya

Der Digital Identity Protection-Dienst von Bitdefender

Mit dem Digital Identity Protection-Dienst von Bitdefender kann man seinen digitalen Fußabdruck ermitteln und verwalten. Außerdem ist es möglich, datenschutzrelevante Entscheidungen zu treffen, um die eigene Online-Präsenz und Reputation zu schützen. Das Tool durchkämmt dafür das Internet nach alten und neuen Konten und hilft unter anderem dabei, den digitalen Fußabdruck zu reduzieren und herauszufinden, ob die personenbezogenen Daten Teil einer Datenschutzverletzung sind.

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.