Schnäppchen sind Mangelware: Der Gebrauchtmarkt für Campingbusse
Überdurchschnittlich teuer werden gebrauchte Wohnmobile der VW-Bus-Klasse gehandelt, was an der extrem hohen Nachfrage liegt. Zehn Jahre und mindestens 150.000 Kilometer alte VW California stehen für stolze 35.000 Euro und mehr beim Händler, 15 Jahre alte VW T5 California mit 200.000 oder gar 300.000 Kilometern Laufleistung kosten immer noch rund 25.000 Euro. Dazu kommen unkalkulierbare Folgekosten durch notwendige Reparaturen und den Austausch von Verschleißteilen. Die aktuelle Generation des Mercedes-Benz Marco Polo liegt auf dem Preisniveau des VW California, die Vorgängergenerationen sind preiswerter als die entsprechenden VW-Modelle.
Günstiger als VW-Busse sind die vergleichbaren Camper der anderen Marken zu haben, analog zu ihren Neupreisen. Abseits von VW und Mercedes ist das Angebot jedoch recht dünn. Und auch Schnäppchen sollte auch hier niemand erwarten. Dazu kommt das Problem der Internetsuche in den einschlägigen Gebrauchtwagenportalen. Wer den Namen des Ausbauers nicht in die Suchmaske eingeben kann, bekommt keine brauchbaren Ergebnisse angezeigt. Aber wer weiß schon, welche Ausbauer vor ein paar Jahren welche Kastenwagen welcher Marken zu Wohnmobilen umgebaut haben. Über das Ausschlussverfahren kommt man ebenfalls kaum weiter. Weil nämlich die beiden größten deutschen Gebrauchtwagenportale beispielsweise den Begriff „Aufstelldach“ in ihren Suchmasken schlicht vergessen haben.
Auf dasselbe Problem stoßen auch Interessenten bei ihrer Suche nach einem gebrauchten Kleinlieferwagen mit Campingausbau. Denn hier gilt das Gleiche wie für die größere Klassen. Das tatsächliche Fahrzeug-Angebot ist umfangreicher als es die Gebrauchtwagenbörsen im Internet anzeigen. Ganz einfach, weil deren Suchmasken nicht für solche Autos programmiert sind.
Do-it-yourself: Vom Kastenwagen zum Wohnmobil
Wer den Ausbau eines Kastenwagens in der VW-Bus-Klasse selbst in die Hand nimmt, kann viel Geld sparen. Und sich einen Camper nach eigenen Wünschen und Vorstellungen bauen. Neben handwerklichem Geschick und sehr viel Zeit erfordert so ein Vorhaben auch eine Menge Mut. Wer der Seitenwand seines neu erworbenen Kastenwagens mit der Blechschere zu Leibe rückt, sollte zuvor genau Maß genommen haben und sich nicht verschneiden. Etwa wenn es darum geht anschließend ein Fenster einzubauen,
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Das für den Ausbau benötigte Material wie Isolierschaum, Holz, Elektrik, Fenster, Matratzen, Polster, Fußbodenbelag etc. summiert sich insgesamt auf wenige tausend Euro. Richtig ins Geld geht ein Aufstelldach zum Nachrüsten, für das knapp 5000 Euro fällig werden. Einen ausführlichen Überblick zum Ausbau von Bussen und Kleinlieferwagen liefern etwa Seiten wie reimo.com.
Für rund 10.000 Euro Materialkosten lässt sich ein simpler Kastenwagen in ein hübsches, isoliertes Zwei-Personen-Wohnmobil mit Aufstelldach verwandeln. Dieses hat dann alles an Bord, was die fertig gekauften Modelle vom Hersteller oder Ausbauer auch bieten. Selbst wenn die dafür notwendige Arbeitsleistung teilweise an Fachfirmen ausgelagert wird. Etwa um das Aufstelldach einzubauen, hat sich der Do-it-yourself-Ausbauer eine Menge Geld gespart. Und fährt fortan mit seinem Traumauto in den Urlaub.
Fazit
Für den Kaufpreis eines VW California und seiner Wettbewerber bekommt man auch deutlich größere und geräumigere Wohnmobile. Ganz gleich ob die Modelle neu oder gebraucht gekauft werden. Doch die sind im Alltag kaum zu gebrauchen, während die Modelle der VW-Bus-Klasse den Erst- oder Zweitwagen ersetzen können. Der größte Nachteil von Bulli & Co. ist die praktisch nicht vorhandene Bewegungsfreiheit im engen Wohnabteil.