Mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage eigenen Strom durch die Sonne zu erzeugen, ist gerade im Zuge der Energiekrise populär geworden. Allerdings gibt es einen Haken: Die Systeme sehen meistens keine Speicherung des gewonnenen Stroms vor. Optionen für ein Balkonkraftwerk mit Speicher gibt es aber. Diese sind jedoch kostspielig und kommen daher nicht in jedem Fall in Frage. Welche Möglichkeiten der Energiespeicherung es für Balkonkraftwerke gibt und welche Vor- und Nachteile sie mitbringen, erklärt IMTEST.
Balkonkraftwerk mit Speicher als Lösung für Verbrauchs-Problem
Herkömmliche Balkonkraftwerke sehen keine Zwischenspeicherung der gewonnenen Energie vor. Wer tagsüber zu Hause ist, kann den durch ein Balkonkraftwerk erzeugten Strom direkt verbrauchen und benötigt daher auch keinen Speicher. In den vergangenen Jahren war dies aufgrund der pandemiebedingten Lockdowns und Home-Office-Regelungen vielen Menschen problemlos möglich. Dies hat sich jedoch wieder geändert, sodass in vielen Haushalten tagsüber keiner zu Hause ist, der den Strom verbraucht.
Die erzeugte Energie wandert dann automatisch ins Stromnetz. Theoretisch kann die Einspeisung von ungenutzter Solarenergie vergütet werden. Allerdings liegt diese bei nur 6 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Mit der anfallenden Nutzungsgebühr, dem notwendigen Zweirichtungszähler und dem Aufwand der Abrechnung lohnt sich eine Vergütung bei Mini-Photovoltaik-Anlagen nicht. Ein Balkonkraftwerk mit Speicher scheint da eine attraktive Lösung.
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Speicher für Balkonkraftwerke
Noch ist der Markt für Speicher, die speziell für Balkonkraftwerke entwickelt wurden, sehr überschaubar. Die Energiespeicher kommen mit einer Kapazität von rund einem bis zwei kWh. Dabei sind sie in der Regel über Apps steuerbar. Verbraucher können so über das Smartphone festlegen, wann die Batterie Strom speichern und wann wieder abgeben soll. So kann beispielsweise die Energie der Mittagssonne in den Speicher geleitet werden, um sie abends nutzen zu können.
Preislich schlagen die Speicher ordentlich zu Buche:
- SolarFlow von Zendure (960 kWh) ab rund 1.260 Euro
- Minitower von Soleis (ein kWh) ab rund 2.487 Euro
- Solmate Naked von EET (1,44 kWh) ab rund 2.200 Euro
Damit sind die Speicher oft doppelt so teuer wie die steckerfertigen Balkonkraftwerke selbst, die es unter 1.000 Euro zu kaufen gibt. Sparpotential gibt es bei Sets, bei denen eine Speichermöglichkeit zum Umfang gehört. Von GreenAkku beispielsweise gibt es ein 380-W-Balkonkraftwerk mit Speicher ab rund 2.134 Euro. Bei eBay finden sich ebenfalls Angebote in dieser Preisklasse.
Powerstations als Speicherlösung für Solarenergie
Als Alternative zum speziellen Stromspeicher bietet sich eine Powerstation an. Die mobilen Energiespeicher bieten in den meisten Fällen mehr Kapazität zu einem niedrigeren Preis. Powerstations können ganz einfach über eine Steckdose im Haushalt ins System integriert werden.
Ein großer Nachteil ist jedoch, dass sich die Powerstation aus der Steckdose normalen, kostenpflichtigen Strom zieht, sollte gerade keine Überproduktion stattfinden. Eine Möglichkeit dies zu steuern, gibt es nicht. Außerdem müssen Geräte, die mit der gespeicherten Sonnenenergie versorgt werden sollen, direkt an der Powerstation angeschlossen werden, da sie die Energie nicht wieder über die Steckdose ins Stromnetz abgeben kann.
Allerdings ist Eco Flow bestrebt, diese Nachteile auszubügeln. Denn bald bringt der renommierte Hersteller für Powerstations eine eigene Solaranlage für den Balkon auf den Markt, die eine Speicherung mit den markeneigenen Modellen vorsieht. Mit einem Smart Plug soll bei “Powerstream” Überwachung, Steuerung und Energiezuweisung in Echtzeit möglich sein.
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Powerstations sind beim Camping und anderen Outdoor-Aktivitäten beliebt. Sie eignen sich aber auch als Speicher fürs Balkonkraftwerk.
Kosten und Einsparungen durch ein Balkonkraftwerk
Hier ein Beispiel für einen Zwei-Personen-Haushalt
- Jährlicher Energiebedarf von 2.100 kWh
- Balkonkraftwerk mit zwei 300-W-Panels bei idealer Ausrichtung ohne Speicher
- Selbstversorgungsanteil liegt bei etwa 13 Prozent
- Bei einem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 31 Cent pro kWh liegt die Einsparung bei 85 Euro im Jahr
Nach fünf bis zehn Jahren hat der Haushalt die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk ohne Speicher raus (wenn es zwischen etwa 400 bis 859 Euro gekostet hat). Vorausgesetzt, der Strompreis bleibt gleich.
Mit den Kosten für einen Speicher braucht es mehr als doppelt so lang, bis sich das Balkonkraftwerk rechnet. Allerdings geht mit einem Speicher auch keine Energie verloren, sodass der Selbstversorgungsanteil durchaus höher liegen kann, was der Rechnung zugunsten kommt.
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Wann sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher lohnt
Letztlich ist es eine Frage der Verbrauchsgewohnheiten, ob ein Balkonkraftwerk mit Speicher sinnvoll ist. Wer tagsüber nicht zu Hause ist, für den ist ein Zwischenspeicher eine gute Lösung. Gerade auch, da sich eine vergütete Einspeisung ins Stromnetz nicht lohnt. Allerdings braucht es so noch mal länger, damit sich die Kosten amortisieren.
Powerstations sind eine Alternative zum gewöhnlichen Speicher. Vor allem für alle, die auch im Urlaub, wie beim Campen, unabhängig vom Stromnetz sein wollen. Denn damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Wer aber die meiste Zeit zu Hause ist, etwa im Home-Office, und so den erzeugten Strom direkt verbrauchen kann, sollte sich den Kauf eines Speichers gründlich überlegen.
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