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Aktien oder Fonds: Welcher Anlagetyp sind Sie?

Aktien oder Fonds? Beantworten Sie vier Fragen, um herauszufinden, welcher Anlagetyp in Ihnen steckt.

Dollars wachsen im Blumenbeet
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Geld an der Börse anzulegen, stellt eine der besten Möglichkeiten dar, um ein Vermögen aufzubauen, für den Ruhestand zu sparen oder langfristig für ein Ziel zu sparen. Dabei spielt es aber eine große Rolle, wie Sie Ihr Geld anlegen. Dabei gibt es grob gesehen zwei Möglichkeiten: Entweder Sie kaufen einzelne Aktien oder setzen auf breit aufgestellte Fonds oder ETFs. Beide Anlagestrategien sind erfolgversprechend, aber sie eignen sich jeweils für einen bestimmten Anlegertyp. Sind Sie unsicher, was besser zu ihrem Anlagetyp passt, sollten Sie für sich die folgenden Fragen beantworten.

Wie viel Zeit haben Sie für die Aktienanalyse?

Die Investition in Einzelaktien erfordert deutlich mehr Recherche, da Sie für die Auswahl jedes einzelnen Unternehmens selbst verantwortlich sind. Bei Fonds und ETFs müssen Sie sich dagegen nur maximal zwei bis drei aussuchen und Sie investieren automatisch in alle Aktien, die darin enthalten sind. Das soll nicht bedeuten, dass Investitionen in Fonds gar keine Zeit beanspruchen. Aber entsprechende Angebote zu finden, ist viel einfacher.



Wie viel Zeit haben Sie für die Depotpflege?

Wie viel Aufwand sind Sie bereit in die Pflege Ihres Depots zu stecken. Bei gut laufenden Fonds müssen Sie sich im Idealfall um nichts kümmern. Alles, was Sie tun sollten, ist regelmäßig zu einzuzahlen und Ihre Anlage in Ruhe zu lassen. Einzelaktien verlangen dagegen nicht nur im Vorfeld mehr Aufwand, sondern auch bei der Pflege. Schließlich sollten Sie die Entwicklungen rund um die Unternehmen im Auge behalten. Denn nur so können Sie beurteilen, ob sie sich positiv weiterentwickeln oder eben nicht.

Wie gut sind Ihre Nerven?

Wenn Sie auf Einzelaktien setzen, benötigen Sie Nerven aus Stahl. Was passiert zum Beispiel, wenn die Strategie nicht aufgeht und „Ihre“ Aktien durch die Bank schlecht laufen?  Handelt es sich um eine normale Flaute, die selbst die Besten erleben, oder ist vielleicht Ihr kompletter Ansatz falsch? Sicher geht es auch bei breit gestreuten ETFs und Aktienfonds auf- und ab. In diesem Fall bleibt Ihnen aber stets die Gewissheit, dass es irgendwann wieder nach oben geht. Selbst absolute Börsenbeben wie die Finanzkrise von 2008 waren nach wenigen Jahren wieder vergessen. Bei einzelnen Aktien kann Ihnen keiner garantieren, dass sie sich irgendwann wieder berappeln.

Das Risiko mit einzelnen Aktien ist auch aus anderen Gründen höher. Denn wenn Sie beispielsweise ein Dutzend verschiedener Titel im Depot haben, sollten Sie sicherstellen, dass jeder einzelne Titel gut läuft. Dabei handelt es sich um eine komplexe Aufgabe. Es gelingt kaum jemanden, besser als der Markt abzuschneiden – nicht einmal ausgebufften Profis.

Wenn Sie dagegen in einen Fonds investieren, verteilen Sie das Risiko auf Hunderte oder sogar Tausende verschiedener Wertpapiere. Falls einige dieser Unternehmen nicht gut performen, hat das keine großen Auswirkungen auf die generelle Entwicklung des Fonds.

Wie individuell möchten Sie Ihr Depot gestalten?

Ein Nachteil von Fonds ist, dass Sie keine Kontrolle über die Wertpapiere haben, die darin enthalten sind. Es kann sein, dass darin Unternehmen vertreten sind, die Ihnen überhaupt nicht schmecken. Obendrein treffen alle Entscheidungen rund um den Kauf und Verkauf einzelner Positionen der Fondsmanager und sein Team. Sie haben keinen Einfluss, welche Papiere er kauft und welche er abstößt. Ähnlich sieht es bei ETFs aus, die meist stur einen Index abbilden. Unterm Strich haben Sie also eine geringe Kontrolle über Ihre Wertpapiere. Falls Sie das nicht stört, dann sind Fonds genau das Richtige für Sie. Wenn Sie dagegen die volle Kontrolle behalten wollen, sind Einzelaktien die bessere Wahl.

Fazit Anlagetyp

Unabhängig vom Anlagetyp sind ETFs und Fonds der unkompliziertere, meist aber auch der sicherere und erfolgsversprechende Ansatz mittel- bis langfristig hohe Renditen zu erwirtschaften. Einzelne Aktien bieten auf der anderen Seite höhere Gewinnmöglichkeiten, aber auch mehr Risiko. Die Wahl liegt bei Ihnen. Oder Sie entscheiden sich für eine Mischform aus beiden Welten.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.