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So geht´s: Mit dem Deutschlandticket ins Ausland

So überquert man mit dem 49-Euro-Ticket Landesgrenzen.

Ein Zug fährt durch einen Wald. Im Hintergrund befinden sich Berge.
Für eine Fernreise ist das 49-Euro-Ticket nicht geeignet. Ein wenig Auslandsluft lässt sich trotzdem an verschiedenen Grenzregionen schnuppern. © Jacques Bopp / Unsplash

Wie viele Ländern grenzen an Deutschland? Diese Frage ist vielen aus den Erdkunde-Unterricht in Erinnerung geblieben. Ob dieses Wissen heute noch ad hoc vorliegt? Viel wichtiger jedoch: Es sind neun an der Zahl und alle sind sie spannende Urlaubsziele. Wer sich ab Mai oder zu einem späteren Zeitpunkt für ein 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket genannt, entscheidet, kann damit vielleicht sogar eines dieser Länder ohne Aufpreis erreichen. IMTEST verrät, ob und wo dies möglich ist.



Grundsätzlich gilt: Nutzungsgebiet des 49-Euro-Tickets ist die Bundesrepublik Deutschland, so trägt es auch den offiziellen Namen “Deutschlandticket”. Außerdem wird das Projekt zur Mobilitätswende auch aus deutschen Bundes- und Ländermitteln finanziert. Einige wenige Bahnbetreiber und Verkehrsverbunde lassen jedoch die Tür ins Ausland offen, denn oftmals ist das Pendeln über die Grenzen hinweg ohnehin üblich.

Mit dem 49-Euro-Ticket nach Österreich

Eine Reise nach Österreich ist an gleich drei Stellen möglich. So fährt von Garmisch-Partenkirchen aus die Regionalbahn 60 über Untergrainau und Griesen direkt zum Bahnhof Ehrwald Zugspitzbahn. Aktuell noch verkehrt diese als Bus im Schienenersatzverkehr. Wie der Name der Endstation verrät, startet man hier umweltfreundlich und komfortabel von der österreichischen Seite aus auf den höchsten Punkt Deutschlands. Nicht verpassen: In Griesen aussteigen und anderthalb Stunden Fußweg zum Eibsee zurücklegen. Dort wird man mit dem schönsten Blick auf die Zugspitze belohnt.

Blick auf die Zugspitze über dem Eibsee.
Mit dem 49-Euro-Ticket kann man den höchsten Berg Deutschlands umrunden und damit nach Österreich fahren. © Mario Dobelmann / Unsplash

Knappe 30 Minuten dauert die Bahnfahrt von Rosenheim nach Kufstein in Österreich. Neben der von traditionellen Tiroler Häusern gesäumten Altstadt und der Festung Kufstein zählt der Stadtberg zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Mit der Bayrischen Regiobahn ist außerdem eine Reise nach Salzburg mit dem 49-Euro-Ticket machbar. Die Verbindung ab München dauert unter zwei Stunden und ermöglicht damit sogar einen Tagesausflug in die viertgrößte Stadt Österreichs. Seit 1920 finden hier jedes Jahr im Juli und August die weltberühmten Festspiele statt. Für Tickets dürfte es zu spät sein, für einen Städtetrip mit dem Deutschlandticket noch lange nicht.



Die Festung Hohensalzburg ist über der Stadt zu sehen.
Nicht nur die Festung Hohensalzburg macht Salzburg besonders. Die österreichische Stadt zeichnet sich auch durch ihre Stadtberge ab. © Patrick Langwallner / Unsplash

Sonne satt: Ankommen an der polnischen Ostsee

Die Usedomer Bäderbahn verläuft parallel zur Küste auf der vorpommerschen Sonneninsel. Nach den klassischen Urlaubszielen Heringsdorf und Ahlbeck ist eine Weiterfahrt bis zur Endhaltestelle Swinemünde/Świnoujście Centrum lohnend. Denn der Ostseestrand ist auf der polnischen Seite nicht weniger schön als vor der Grenze. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war Swinemünde mit seinem 12 Kilometer langem Sandstrand das drittgrößte Ostseebad Deutschlands, heute ist der Ort für Kurreisen und als Wassersportparadies bekannt.

Die Küstenlinie von Swinemünde an der polnischen Ostsee.
Die Verlängerung der Ostseebäder auf Usedom bildet die polnische Stadt Swinemünde. Mit dem 49-Euro-Ticket ist diese einfach erreichbar. © Stefan Pasch / Unsplash

Schweizer Lifestyle: Mit dem 49-Euro-Ticket nach Basel

Ganz im Süden Deutschlands liegt im Dreiländereck die Kreisstadt Lörrach. Auf der knapp vierstündigen Fahrt von Stuttgart aus findet man im Schwarzwald genug Erholung, um sich dann weitere zehn Minuten in die S6 zu setzen und in das quirlige Basel einzutauchen. Die Stadt gilt mit knapp vierzig Museen als Kulturhauptstadt der Schweiz und beherbergt zudem die älteste Universität. Einem 2019 durch die Unternehmensberatung Mercer durchgeführten Ranking zufolge zählt Basel zu den Top Ten der weltweit lebenswertesten Städte. Neben Basel kann mit Nahverkehrszügen auch Schaffhausen am Rheinfall erreicht werden und bietet sich beispielsweise als Zwischenstopp auf einer Fahrt Richtung Bodensee an.

Das Hotel Les Trois Rois in Basel mit einer Schweizer Flagge auf dem Dach.
Die Stadt im Nordwesten der Schweiz gilt als Kulturhauptstadt und ist nur zehn Bahnminuten vom baden-württembergischen Lörrach entfernt. © Chris Boesl / Unsplash

Kurztrip in die Niederlande

Im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket des vergangenen Jahres gestaltet sich die Reise in unser nordwestliches Nachbarland mit dem 49-Euro-Ticket als einfacher. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) gibt auf seiner Website an, dass bestimmte Strecken mit dem Ziel Venlo und Arnhem und dem Deutschlandticket befahrbar sind. Der Aachener Verkehrsverbund will noch an einer Lösung arbeiten, gestattet in der Übergangsphase allerdings die Überfahrt nach Vaals und Kerkrade sowie in das belgische Kelmis. Diese eher überschaubaren Gemeinden lösen auf den ersten Blick vielleicht nicht die größte Reiselust aus, doch für etwa acht Euro erreicht man von Kerkrade die Universitätsstadt Maastricht.

Eine niederländische Windmühle mit Schafen, die auf einer Weide grasen.
Ein kurzer Besuch bei den niederländischen Nachbarn gelingt mit dem 9-Euro-Ticket nur bedingt. Nur Grenzorte wie Kerkrade sind erreichbar. © E Mens / Unsplash
Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.