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Xiaomi 12T Pro vorgestellt: Ersteindruck vom Foto-Flaggschiff

Das neue Xiaomi 12T Pro: Alle Infos & Ersteindruck.

Xiaomi 12T Pro in Schwarz schwebt vor einem Sonnenuntergang
Gut in Szene gesetzt: Das Xiaomi 12T Pro möchte die Smartphone-Fotografie in das beste Licht rücken. © XIAOMI

Hersteller Xiaomi ist in China eine große Nummer, doch auch in Europa und Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Neben günstigen Geräten zählen auch große Kaliber wie das Xiaomi Mi 11 Ultra zum Portfolio. Die überzeugten in vergangenen Tests mit Top-Displays und leistungsstarken Kameras, die auch die Modelle von Big Playern wie Samsung übertreffen.  Und um Flaggschiffe soll es auch 4.10.22 in München gehen, wenn Xiaomi das Xiaomi 12T Pro vorstellt. IMTEST war vor Ort und durfte es anfassen, anmachen und ausprobieren. Alle Infos und einen Ersteindruck gibt es hier.

Technische Daten im Überblick

Das sind die technischen Daten zum neuen Flaggschiff Xiaomi 12T Pro im Überblick.

  • Edles Design mit matter Glasrückseite in Schwarz, Blau oder Silber
  • Bildschirm mit 6,67 Zoll Diagonale, AMOLED-Technik, 1220p Auflösung und adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz
  • Hauptkamera: 200 Megapixel großer Kamerasensor
  • Prozessor: Snapdragon 8+ Gen. 1
  • Speicher: 256 Gigabyte
Xiaomi 12T Pro Rückseite in Blau
Das schicke Design setzt auf einen abgerundeten Gehäuserahmen und mattes Glas für die Rückseite. © XIAOMI

Xiaomi 12T Pro: Kamera im Fokus

Die Präsentation der Xiaomi 12T Serie rückte vor allem die Kamera in den Fokus. In den Händen von Fotograf Christof Wolf stellte sich das Xiaomi 12T Pro in der Praxis unter Beweis, hielt Momente der Verheerung, aber auch der Hoffnung fest in der von der Hochwasserkatastrophe gezeichneten Weinbauregion Ahrtal. Die Aufnahmen wirkten selbst bei der Präsentation auf der großen Leinwand beeindruckend.

Hauptakteur: Die Hauptkamera mit ihrem großen Sensor. Mit 200 Megapixeln verdoppelt sich fast die Anzahl der Pixel zum Vorgänger (108 MP) und bricht im Bereich der Smartphone-Fotografie neue Rekorde. Die Technik stammt dabei von Samsung (ISOCELL HP1 lautet die genaue Bezeichnung). Die hohe Pixelanzahl nutzt Xiaomi für zwei Szenarios.

Zum einen ist verschmelzen 16 Sensorpixel zu einem Fotopixel, wodurch sich die Lichtausbeute deutlich verbessern soll. Eine ähnliche Technik verwendet auch Apple bei seinem iPhone 14 Pro, mit vier zu einem Pixel. Eine lichtstarke Blende von f/1,69 soll gemeinsam mit dem großen Sensor auch in dunklen Settings für eine gute Lichtausbeute sorgen.

Das zweite Szenario ist das Vergrößern von Bildausschnitten. Beim Zoomen ist keine Telelinse nötig, Xiaomi nennt es „in-sensor-zoom“. Die Vergrößerung findet digital statt. Was bei Smartphones gewöhnlich zu Detailverlusten führt, sollte bei derart vielen Pixeln noch für eine hohe Bildschärfe sorgen. Gewissheit wird aber erst ein Test des Xiaomi 12T Pro bringen.

Neben der Hauptkamera sind rückseitig noch eine Ultraweitwinkel-Kamera (8 MP) und eine Makrokamera (2 MP) verbaut. Die Selfiekamera löst mit 20 Megapixeln auf bei einem Sichtwinkel von 78 Grad.

Videoaufnahmen sind in 8k-Auflösung möglich und werden um Extras wie ProCut und Ultra Burst erweitert.

Xiaomi 12T Pro Nahaufnahme Kameras Rückseite
Die rückseitigen Kameras ragen nicht zu weit aus dem Gehäuse hervor. Protagonist: Die pixelstarke Hauptkamera. © XIAOMI
Zwei gedruckte Gemälde zeigen die Arbeit am Weingut
Wenn der Profi das Xiaomi 12T Pro bedient, entstehen tolle Aufnahmen wie hier von einem Weingut in Ahrtal. © XIAOMI / IMTEST
Xiaomi 12T Pro in der Hand beim Zoomen per Kamera App
Beim ersten Ausprobieren der zweifachen Vergrößerung erschien die Aufnahme detailliert. © XIAOMI / IMTEST

OLED-Bildschirm mit 120 Hertz 

Auch der Bildschirm scheint auf dem Niveau aktueller Oberklasse-Modelle zu sein. Er löst mit 446 Pixeln pro Zoll sehr scharf auf und soll laut Hersteller eine sehr hohe Helligkeit von maximal 900 Nits erreichen. Bewegtbild zeigt er mit 120 Bilder pro Sekunde an, die das System je nach Inhalt drosselt, um Strom zu sparen. Das ist ein Extra, dass für lange Laufzeit entscheidend ist, wie zuletzt auch der Test des Galaxy S21 FE zeigte.

Dank OLED-Technologie ist von ausgezeichneten Kontrasten auszugehen. Die Abweichung bei der Farbwiedergabe beträgt laut Xiaomi 0,38 (DeltaE). Das ist ein hervorragender Wert, der in Anbetracht der sehr hohen Farbtreue der Vorgänger-Modelle nicht unplausibel erscheint. 

Xiaomi 12T Pro Display frontal
Nahezu randlos zeigt sich der große Bildschirm, der beim Ersteindruck farbkräftig, scharf und hell wirkt. © XIAOMI
Farbenfrohes Video auf dem Xiaomi 12T Pro in der Hand des Redakteurs
Die Farben wirken beim Ersteindruck auf der Präsentation in München kräftig, das Bild dank hoher Auflösung gestochen scharf. © XIAOMI / IMTEST
Xiaomi 12T Pro in der Hand Startbildschirm mit Apps
Der Homescreen des Xiaomi 12T Pro. © XIAOMI / IMTEST

Neuester Prozessor, großer Akku, schnelles Laden

Der starke Prozessor, ein Snapdragon 8+ Gen 1, ist die verbesserte Version des ohnehin sehr schnellen Snapdragon 8 Gen 1 und soll für rasante Rechenleistung sorgen. Dank des Fertigungsverfahren von nur 4 Nanometer ist der Chip besonders klein und in der Theorie deshalb ebenso sparsamer wie schneller. Ein neues, ausgeklügeltes Kühlsystem soll Überhitzung vorbeugen. An neun Stellen des Smartphones messen Sensoren kontinuierlich die Temperatur. Als Speicher stehen 256 Gigabyte zur Verfügung.

Mit 5.000 Milliamperestunden ist der Akku gemessen an der Display- und Gerätegröße nicht überdimensioniert. Damit soll das Gerät die beste Akkulaufzeit unter den Xiaomi-Flaggschiffen bieten mit 13:30 Stunden – bei pausenloser Nutzung. Per 120 Watt Schnelllade-Technologie soll der Tank flott wieder aufgeladen sein, vollständig in nur 19 Minuten. Kleines Manko: Kabelloses Laden ist nicht unterstützt. Auch auf eine Klinkenbuchse verzichtet Xiaomi. Für kabellose Verbindungen stehen Bluetooth 5.2, WiFi 6 und 5G zur Verfügung.



Xiaomi 12T Serie: Modelle und Preise

Neben dem Xiaomi 12T Pro ist das Xiaomi 12T eine etwas abgespeckte Version. Der Prozessor stammt hier von MediaTek und dürfte etwas langsamer sein. Der Kamerasensor fasst überdies 108 Megapixel statt 200 Megapixel.

Beide Modelle sind ab sofort vorbestellbar, Verkaufsstart ist der 13. Oktober 2022.

Das Xiaomi 12T ist mit 8GB Arbeitsspeicher und 128GB-Variante zu einer UVP von 599,90 Euro erhältlich. Mit 256GB Speicher kostet 649,90 Euro. Das Xiaomi 12T Pro gibt es mit 8GB und 128 Gigabyte für 749,90 Euro, mit 256GB zu einer UVP von 799,90 Euro.

Xiaomi 12T Pro Rückseite in Blau
Xiaomi 12T Pro Rückseite in Schwarz
Xiaomi 12T Pro Rückseite in Silber

Einschätzung von IMTEST

Teure Top-Modelle unterscheiden sich von günstigen Mittelklasse-Smartphones neben kleineren Extras vor allem durch bessere Displays und noch deutlicher durch eine bessere Kamera-Ausstattung und Fotoqualität. In beiden Disziplinen konnten Xiaomis letzte Top-Modelle mithalten, kosteten dabei aber deutlich weniger als vergleichbare Modelle von Apple, Samsung oder Oppo. Die Kamera technisch weiter in den Fokus zu rücken, ist konsequent wie sinnvoll. Mit 200 Megapixeln ist die Auflösung des Kamerasensors des Xiaomi 12T Pro beeindruckend hoch. Wie gut sich das auf die Bildqualität auswirkt, muss aber erst noch der Test zeigen. Dass sehr viele Pixel nicht automatisch eine hohe Bildschärfe bedeuten, zeigen Modelle mit hoher Auflösung, doch geringer Bildschärfe im Test ebenso wie Modelle mit verhältnismäßig geringer Pixelzahl, doch hoher Bildschärfe wie das iPhone 14. Genau das macht den anstehenden Test des Xiaomi 12T Pro umso spannender.

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.