Seit der US-Wahl am 5. November 2024 steht fest: Der 60. Präsident der USA wird erneut Donald Trump heißen. Zwar ist bis zur Amtseinführung im Februar 2025 noch etwas Zeit, die Welt bereitet sich aber schon jetzt auf einige drastische Änderungen in der US-Politik vor, die Trump im Wahlkampf angekündigt hat.
Ein wichtiger Punkt dabei: Schutzzölle für den US-Markt. Neben vielen Firmen, die in die USA exportieren, sind auch US-Firmen selbst betroffen. Besonders Tech-Unternehmen wie Apple könnten die neuen Zollabgaben treffen, denn iPhones, MacBooks und Co. werden aus dem Herstellungsland China importiert. Das könnte auch die Verbraucherpreise – zumindest in den USA – deutlich anheben.
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Wie hart treffen die neuen Zoll-Pläne den iPhone-Hersteller?
Auf den ersten Blick scheinen besonders die neuen China-Zölle ein Problem für Apple zu sein. Bis zu 60% sollen laut den Plänen des designierten US-Präsidenten auf Waren aus dem Reich der Mitte erhoben werden. Produkte aus anderen Ländern, darunter auch aus Deutschland, werden mit 20% Zoll bedacht. Da Apple nach wie vor bei Foxconn oder Luxshare produzieren lässt, wären kommende Produkte von diesen massiven Zöllen betroffen.
Doch wie Bloombergs Apple-Intimus Mark Gurman in seinem Newsletter berichtet, muss es so weit nicht kommen. Denn Apple CEO Tim Cook hatte zu Trump in der Vergangenheit wohl einen wesentlich besseren Draht, als zu Demokrat Joe Biden. Da bei der Politik von Donald Trump schon in der Vergangenheit viel von persönlichen Beziehungen abhing, vermutet Gurman, dass an Apple das Schlimmste vorbeigehen könnte. So habe Cook den umstrittenen Republikaner schon während der letzten Trump-Administration davon überzeugen können, dass höhere Zölle für Apple einen Sieg für Samsung und Co. darstellen würden – und der “America First”-Maxime von Donald Trump entgegenstünden.
Welche Argumente hat Tim Cook, um die Apple-Zölle zu vermeiden?
Laut Bloomberg hat Tim Cook vier wesentliche Argumente, um massive Strafzölle auf Apple-Produkte zu vermeiden.
- Apple produziere mittlerweile große Teile der iPhones in Indien. Präsident Narendra Modi gilt als Trump-Freund. Somit könnte der Apple-CEO weiterhin argumentieren, dass die Zölle nur US-fremde Konkurrenten bevorteilen würde.
- Der Mac Pro sei schon immer “made in USA”. Schon 2025 wird die nächste Generation der Profi-Macs erscheinen. Sollte diese Geräte weiterhin in den USA gefertigt werden, könne Cook Trump einen persönlichen Sieg schenken. Dies könne sich in Zukunft positiv auf Apple auswirken.
- Derzeit wird in Arizona eine Fabrik für Apple-Chips errichtet. Auch wenn hier vor allem der “Chips and Science Act” eine Rolle spielt, der unter Joe Biden verabschiedet wurde, wird Trump diesen Sieg vermutlich für sich verbuchen.
- Sollte Apple den seit Jahren geplanten Campus in North Carolina noch vor 2029 fertigstellen, könnte Cook dem US-Präsidenten auch hier seine Treue zum US-Standort beweisen
Kurz gesagt: Tim Cook hat durch persönlichen Einfluss die Möglichkeit, Sonderregelungen bei Donald Trump zu erwirken. Dann könnte der Zoll-Kelch an Apple vorübergehen – und das Preisniveau von iPhones und Co. auch für die Kunden einigermaßen stabil bleiben.