In China sollen sie schon weit verbreitet sein, nun plant offensichtlich ein französisches Unternehmen bereits in diesem Herbst die Einführung von Wasserstoff-Fahrrädern. IMTEST erklärt, wie sich diese neuen Räder zu E-Bikes unterscheiden und welche Vor- und Nachteile sie bergen.
Wasserstoff-Fahrrad in China an zahlreichen Mietstationen
E-Bikes erfreuen sich hierzulande immer größerer Beliebtheit, sodass bereits der Zweirad-Industrieverband prognostizierte, sie könnten dieses Jahr erstmals einen höheren Marktanteil als normale Fahrräder erzielen. Egal ob sportliche Trekking-E-Bikes oder gemütliche City-E-Bikes, der Trend geht tatsächlich durch alle Altersgruppen, das Image als “Seniorenrad” ist längst vergessen.
Als vermeintlich zukunftsweisende Alternative hat das chinesische Unternehmen Youon als Vorreiter nun Wasserstoff-Fahrräder auf den Markt gebracht, die an zahlreichen Mietstationen dort zu finden sind. Ausgestattet sind sie mit einer Brennstoffzelle und einem Wasserstoffspeicher anstelle eines Akkus. Von der Funktionsweise her soll der Wasserstoff in der Brennstoffzelle mit einem Oxidationsmittel (zum Beispiel Sauerstoff aus der Umgebungsluft) reagieren, wodurch Wasser, Strom und Wärme entstehen. Diese sogenannte “kalte Verbrennung” soll besonders effizient sein.
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Angeblich hohe Reichweite, aber kaum Tankmöglichkeiten
Aber welche Vorteile bietet diese neue Technologie? Angeblich soll die Wasserstoff-Brennzelle eine höhere Lebensdauer als ein normaler E-Bike-Akku aufweisen. Zudem soll sie bezüglich ihrer Umweltbilanz die Nase vorn haben, da im Gegensatz zum Akku kein Lithium abgebaut, verarbeitet und recycelt werden muss. Das Auftanken soll sehr viel schneller gehen, wenngleich es hier einen großen Haken gibt. Die Infrastruktur an Wasserstofftankstellen ist in Deutschland sehr dünn. Ein Vorteil für den E-Bike-Akku, der an jeder herkömmlichen Steckdose geladen werden kann. Ein Grund, weshalb Wasserstoff-Fahrräder in Deutschland nicht so schnell den Markt erobern dürften.
Wie es sich bei den Wasserstoff-Fahrrädern bezüglich Reichweite verhält, ist noch nicht bekannt. Allerdings soll diese Technologie, ähnlich wie bei E-Bikes, Geschwindigkeiten bis zu 24 Stundenkilometern unterstützen. Medienberichten zufolge plant Youon die Produktion einer Großserie und möchte bis 2025 eine jährliche Produktionskapazität von 200.000 Rädern erreichen.
Wasserstoff-Fahrrad für Europa
Aber auch im Nachbarland Frankreich wird an einem derartigen Fahrrad gefeilt. Das Unternehmen Pragma Industries soll mit dem Alpha 2.0 das erste frei verkäufliche Wasserstoff-Rad Europas planen. Nach eigenen Angaben soll das Zukunftsrad innerhalb von zwei Minuten vollgetankt sein und dann eine Reichweite von 150 Kilometern bieten. Ein Brose-Mittelmotor soll für die entsprechende elektrische Unterstützung sorgen. Wie teuer das Alpha 2.0 sein soll und wann es genau auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt.
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