Forscher der US-amerikanischen A&M University im Bundesstaat Texas arbeiten an einer Möglichkeit, den Anschlag einer physischen Taste auf dem Touchscreen zu simulieren. Ihr Ansatz: Temperaturveränderungen auf dem Touchscreen sollen das Gehirn täuschen. Die Temperaturveränderung erzeugt das Gefühl von Reibung auf der Haut. Das Gehirn setzt das Gefühl mit dem Anschlag einer physischen Taste gleich.
Muskulärer Impuls für schnelles Tippen
Der Mensch braucht einen physischen Widerstand, um schnell tippen zu können – physische Tastaturen. Diese liefern einen Widerstand, der einen muskulären Impuls hervorruft. Haptische Touchscreens gibt es bereits seit mehreren Jahren. Diese reagieren unter anderem mithilfe von Aktuatoren auf Berührungen auf dem Touchscreen. Genauer: Fährt man mit dem Finger über das Display, dehnen sich die Aktuatoren blitzschnell aus. Die Forscher der texanischen Universität bieten mit ihrer Forschung nun eine Alternative.
Das Gehirn lässt sich täuschen
Die Forscher fanden heraus, dass Wärme auf dem Touchscreen das Gehirn täuschen kann. Erhöht sich die Temperatur auf dem Display von 23 auf 42 Grad, steigt das Reibungsgefühl um bis zu 50 Prozent. Das Gehirn erkennt den Reibungsimpuls und täuscht sich zugleich. Es setzt den Reibungsimpuls mit einem Anschlag einer physischen Taste gleich. Damit bekommen die Nutzer das Gefühl, auf dem Display zu wischen, Tabs anzuklicken oder Tasten anzuklicken. Der aktuelle Temperaturunterschied bleibt jedoch unbemerkt. Besonders effizient ist die Technik, wenn sich die Wärme nur auf einen punktuellen Bereich auf dem Display beschränkt.
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Faltbare Geräte und Controller
Ist die physische Tastatur also bald obsolet? Und für welche Produkte könnte diese Technik interessant sein? Hersteller wie Huawei, die zuletzt mit dem Matebook E ein 2-in-1 Notebook vorstellten, könnten von der Technik profitieren. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch Gaming-Hersteller Joysticks und Tasten ersetzen können. Die Technik in Laptops oder andere Hardware zu integrieren kostet erstmal Zeit und Geld. Ist es jedoch möglich die Herstellungskosten zu senken und die Geräte mit der neuen Technik zu einem ansprechenden Preis zu verkaufen, könnte sich bald Hardware finden, die über haptisches Feedback per Wärme verfügt.