Über den Dächern von Paris, genau genommen im 22. Stock des altehrwürdigen Maison de la Radio, hatte das Traditionsunternehmen Thomson Großes zu verkünden. Unter dem Motto “Thomson renew” hat der Hersteller im Beisein von Journalistinnen und Journalisten seine neue Markenstrategie präsentiert – mit frischer Spitze, einer ganzen Reihe von neuen Produkten und einer Vision: TVs, Smartphones und Co. für vorher definierte Zielgruppen fertigen. IMTEST war live vor Ort und konnte bereits einen ersten Blick auf die Neuheiten werfen.
Inhaltsverzeichnis
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Neue Thomson-TVs: Von kompakt bis riesig
So viel ist sicher: Die TV-Offensive von Thomson ist groß. Denn das Line-up setzt sich sowohl aus kompakten TVs als auch aus sehr großen Fernsehern jenseits der 65 Zoll zusammen. Insgesamt sollen 2023 noch 40 Modelle starten. Das Flaggschiff hört dabei auf den Namen Thomson 85UA5S13. Die Spannweite reicht von 43 bis hin zu 85 Zoll, was einer Breite von 1,90 m entspricht. Deswegen nur logisch, dass der TV 4K-Auflösung bietet. Folglich sorgen 3.840 x 2.160 Pixel für die Bilderzeugung. Thomson wirbt dabei mit einer Farbtiefe von 10 bits, wodurch der TV imstande sein soll, mehr als eine Milliarde Farben darzustellen. Zur Maximalhelligkeit gibt es hingegen noch keine Angaben.
Klar ist hingegen, dass die gängigen Standards Dolby Atmos und Dolby Vision unterstützt werden. Außerdem kommt das Google-Betriebssystem Android TV 11 zum Einsatz. Nutzerinnen und Nutzer haben also Zugriff auf eine große Anzahl an Apps – etwa Netflix und Amazon Prime Video. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist hingegen die Bildwiederholrate. Denn der Fernseher schafft es gerade mal, bis zu 60 Bilder in der Sekunde darzustellen. Dazu passen auch die verbauten HDMI-2.0-Schnittstellen – denn die Version 2.1 bringt Unterstützung für 120 Hertz mit sich.
Auf eine andere Bauweise – nämlich auf QLEDs – setzt Thomson bei dem frisch vorgestellten 55QA7S13. Hier sorgen winzigkleine Nanopartikel – sogenannte Quantum Dots – für die Bilderzeugung. Dadurch sollen Farben noch natürlicher aussehen als bei herkömmlichen LED-Modellen. Den TV gibt es in 43, 50, 55, 65 und 75 Zoll – eine XXL-Variante mit 85 Zoll fehlt dementsprechend. Hinten am Gerät finden sich ebenfalls vier HDMI-Schnittstellen. Ein Highlight soll dabei die eingebaute Thomson-Soundbar sein, die ein räumliches Klangerlebnis ermöglichen soll.
Zum neuen Portfolio gehören aber nicht nur QLED- und herkömmliche LED-TVs. Auch Mini-LED- und die zurzeit sehr beliebten Fernseher der OLED-Bauweise will Thomson künftig anbieten. Letztere verzichten auf eine Hintergrundbeleuchtung und setzen auf selbstleuchtende Dioden. Dadurch soll die Bildqualität noch weiter steigen und eine dünne Bauweise wird ermöglicht.
Eine große Neuigkeit ist, dass Thomson seine Fernseher jetzt selbst fertigt, und zwar in einem Werk in Ungarn. Der Hersteller TCL ist somit nicht mehr zuständig. Ausschließlich die Panels stammen von einem Zulieferer aus China. In der Zukunft soll noch eine Fertigungsanlage in Spanien dazukommen.
Eine altersgerechte Fernbedienung
Eine Besonderheit des neuen TV-Lineups ist die hohe Varianz an angebotenen Fernbedienungen. Interessenten haben die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Modellen. So gibt es zwei ähnliche Varianten, die sich im unteren Tastenbereich unterscheiden. Während das eine Modell Shortcuts für Streaming-Dienste aufweist, gibt es bei der anderen Fernbedienung eine Steuerung für einen Blu-ray- oder DVD-Player. Hinzu kommt eine frei belegbare Favoritentaste. Spannender ist jedoch noch das Modell für ältere Menschen. Hier gibt es weitaus weniger Tasten, die sind jedoch deutlich größer und einfach verständlich beschriftet. Sogar einen “Rescue”-Knopf, um alle Einstellungen zurückzusetzen, gibt es.
Thomson will den Gaming-Markt erobern
Neben dem TV-Markt wagt sich Thomson auch in neue Gefilde – unter anderem ins Gaming-Segment. Den Aufschlag macht der Hersteller mit dem 32-Zoll-Curved-Monitor 32UGM2S13. Der soll eine Reaktionszeit von 5 Millisekunden haben und eine Bildwiederholrate von 144 Hertz bieten – beides wichtige Werte für Spielerinnen und Spieler. Die Auflösung liegt wie bei den TVs bei 4K, also 3.840 x 2.160. Praktisch sind die vier USB-Schnittstellen an den Seiten, etwa für Maus und Tastatur. Zudem gibt es eine HDMI-2.1-Schnittstelle.
Darüber hinaus hat Thomson noch einen Gaming-Controller gezeigt, der äußerlich erstaunlich an das Pendant der mittlerweile eingestellten Google Stadia erinnert. In den Händen gefiel die Haptik des Gamepads. Außerdem machten die jeweiligen Tasten und Sticks einen relativ hochwertigen Eindruck. Mit welchen Geräten sich der Controller genau verbinden lässt, ist jedoch noch unklar – aber auf jeden Fall mit dem PC.
Smartphones von Thomson
Und auch auf dem Smartphone-Markt will sich Thomson versuchen. Dabei gab es im Rahmen des Events zwei Modelle zu sehen: ein günstiges 4G- sowie ein etwas teureres 5G-Smartphone. Letzteres soll zum Markstart 179 Euro kosten, was im Vergleich zur Konkurrenz ziemlich günstig wäre. Um das Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch richtig einschätzen zu können, sind jedoch die technischen Spezifikationen nötig. Bei den auf dem Event gezeigten Modellen handelt es sich um Prototypen – eine Aussage ist also noch nicht möglich.
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Thomson-TVs: Marktstart in Deutschland in Q3 2023
Jedoch sind noch viele Fragen offen. Denn zurzeit ist Thomson dabei, die Vertriebskanäle in Deutschland zu klären. Ob und wann die Modelle also bei Elektronikfachmärkten wie Media Markt und Saturn erhältlich sind, ist dementsprechend noch unklar. Man rechnet jedoch damit, dass die TVs hierzulande im dritten Quartal 2023 starten sollen.