Die eine Tablette morgens und abends, das ist noch leicht. Gesellen sich weitere hinzu, ist das Chaos verständlicherweise vorprogrammiert. Schließlich unterscheidet sich pro Medikation häufig auch der Rhythmus und die Menge der Einnahme. Polymedikation heißt der Umstand, wenn fünf oder mehr Medikamente zeitgleich eingenommen werden müssen. Dabei den Überblick zu behalten, kann für Betroffene und Angehörige eine wahre Herausforderung sein, die bei Nicht-Einhaltung im schlimmsten Fall gesundheitsgefährdend ist. Das deutsche Healthtech-Start-up tantum sana präsentiert mit dem intelligenten Tablettenspender maja sana eine Lösung.
Medikamente aus dem Internet: Darauf vertrauen die Deutschen
Während der Pandemie war der Zutritt zur Arztpraxis oft nicht möglich. Viele bestellen seitdem rezeptfreie Medikamente aus Versandapotheken.
Der Tablettenspender basiert auf einem individuell zugeschnittenen Medikationsplan, der ärztlich erstellt und später pharmazeutisch begleitet wird. Hier ergibt sich auch eine der wichtigsten Schnittstellen von maja sana, nämlich mit Apotheken. Per Post, Fahrdienst oder nach Abholung wird der Tablettenspender mit der korrekten Medikation für wahlweise sieben oder 14 Tage gefüllt. Zuhause in das Gerät eingearbeitet, gibt es zu einer vorher festgelegten Tageszeit die genau richtige, eingeschweißte Dosis an Tabletten heraus. Das Display wird dabei lediglich mit einem Knopfdruck bedient. Der Clou dabei: Sobald die Tabletteneinnahme nicht passiert, geht automatisch eine Benachrichtigung an Angehörige, Pflege- oder Notdienste.
Kontrolle über Tabletten hilft allen Beteiligten
Bei der Verwendung des digitalen Tablettenspenders profitieren gleich mehrere Parteien. Die teilnehmenden Apotheken, welche neben der medikamentösen Betreuung auch als Vermieter des Geräts fungieren, schaffen eine stärkere Kundenbindung. Außerdem hilft maja sana Betroffenen selbst sowie Angehörigen. Letzteren wird nämlich eine große Sorge abgenommen, denn eine falsche Tabletteneinnahme ist praktisch ausgeschlossen.
„Hierzulande nehmen knapp 21 Millionen Menschen täglich drei und mehr Medikamente ein – Tendenz steigend. Damit diese auch weiterhin sicher und selbstbestimmt im eigenen zu Hause leben können, ergibt sich ein steigender Bedarf an Orientierungs-, Unterstützungs- und Hilfsangeboten”, so Gerd Meyer-Philippi, Geschäftsführer der tantum sana. Da die technologiebasierte Lösung so vielen Betroffenen potenziell hilft, wurde die Entwicklung mit einem sechsstelligen Betrag durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. „Fehldosierungen und andere Probleme der Polymedikation werden damit deutlich reduziert. Was bleibt, ist ein sicheres Gefühl für alle Beteiligten.”