Durchschnittlich geben laut einer Studie von Statista deutsche Haushalte 15 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel aus. Auch wenn das ein verhältnismäßig geringer Anteil ist, machen sich die steigenden Preise für Lebensmittel dennoch für viele Menschen bemerkbar. Welche Nahrungsmittel besonders teuer geworden sind und wie man dennoch nicht auf eine gesunde Ernährung verzichten muss, verrät IMTEST.
Shoppen oder Sparen: Neue Studie zum Kaufverhalten der Deutschen
Die Inflation steigt für August auf 7,9 Prozent, die Prognose sieht nicht besser aus. Wie wirkt sich das auf die Ausgaben der Deutschen aus?
Dass die Inflation derzeit auf ein unüblich hohes Niveau ansteigt und dass man heute für das gleiche Geld weniger kaufen kann als vor einem Jahr, ist hinlänglich bekannt. Doch wie hat sich das Preisniveau von Lebensmitteln konkret verändert? Innerhalb der letzten 20 Jahre sind Lebenshaltungskosten nämlich generell angestiegen, allerdings höher als der Preisanstieg für Lebensmittel an sich. Während dieser normalerweise etwa 1,5 Prozent betrug, lag der Anstieg von August 2021 zu August 2022 bei ganzen 16,6 Prozent.
Allerdings ist dies ein Durchschnittswert, der allgemein für Lebensmittel gilt. Bei bestimmten Nahrungsmittelgruppen ist der Anstieg nämlich noch um einiges höher. Molkereiprodukte und Eier beispielsweise sind um 26,8 Prozent teurer geworden, Speisefette und Speiseöle sogar um 44,5 Prozent. Knapp über dem Durchschnittswert liegen Brot und Getreideerzeugnisse mit 17,1 Prozent.
Ursächlich für die Preissteigerungen sind verschiedene Faktoren. Steigende Kosten für Energie, Düngemittel und Futtermittel verschärfen die Situation in der Landwirtschaft. Ebenso spielt der Arbeitskräftemangel sowie der angestiegene Mindestlohn eine Rolle. Allerdings sind neben höheren Herstellungskosten auch Spekulationen um Rohstoffe sowie auch um Nahrungsmittel Schuld an steigenden Lebensmittelpreisen.
Was hilft bei steigenden Preisen für Lebensmittel?
Hamsterkäufe lohnen sich grundsätzlich nicht. Denn die Versorgung mit allen Lebensmitteln wird nach aktuellem Stand gewährleistet. Zwar brechen mit der Ukraine und Russland wichtige Weizenexporteure weg, gleichzeitig steht Deutschland nach Frankreich selbst an zweiter Stelle der größten Getreideproduzenten der Europäischen Union. Auch das Horten von Sonnenblumenöl ist unsinnig, da hierzulande auf Olivenöl oder raffiniertes Rapsöl zurückgegriffen werden kann. Hamsterkäufe sind insofern schädlich, da Lieferketten und Ölmühlen nicht auf kurzfristig steigende Nachfragen reagieren können und somit für leere Supermarktregale sorgen.
Doch wie kann man mit den bereits hohen und immer weiter steigenden Preisen umgehen, ohne auf eine gesunde Ernährung zu verzichten? Glücklicherweise gibt es oft Alternativen, wie beispielsweise für die derzeit fast drei Euro teure Butter. Günstiger und gesünder sind Pflanzenöle, so zum Beispiel Olivenöl, Leinöl oder Sojaöl. Zum Bestreichen von Brot und Brötchen bieten sich neben Margarine oder Frischkäse auch rein pflanzliche Gemüse-Aufstriche an.
Da sich die Preise für Fleisch und Fleischwaren sogar um 18,6 Prozent verteuert haben, bietet es sich an, hin und wieder auch hier auf alternative Proteinquellen zurückzugreifen. Geeignet dafür sind Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Kichererbsen, Sojabohnen und Lupinen. Neben Eiweiß enthalten sie Eisen, B-Vitamine sowie Ballaststoffe und sind insgesamt günstiger als Fleisch oder Fleisch-Ersatzprodukte.
Der Saisonkalender der Verbraucherzentralen gibt außerdem Auskunft darüber, welche Obst- und Gemüsesorten derzeit Saison haben. Wählt man solche, spart man aufgrund kurzer Transportwege Geld und schont gleichermaßen die Umwelt.