Um zu bewerten, wie gut ein Smartphone wirklich ist, reicht der Blick aufs Datenblatt nicht aus. Denn Zahlen allein, wie etwa die Akku-Kapazität oder die Kamera-Pixel, sagen wenig über die Qualität eines Smartphones aus. Ein cleveres Betriebssystem weiß auch mit einem kleinen Akku lange auszukommen. Die künstliche Intelligenz der Fotobearbeitung kann auch aus einer moderaten Auflösung ein scharfes Bild generieren.
Wie schlagen sich die Smartphones jenseits der Herstellerversprechen von Apple, Samsung und Co? Um das herauszufinden, müssen sich Smartphones im Testlabor von IMTEST einer ganzen Reihe von technischem Messungen stellen und sich zusätzlich auch im Praxistest bewähren. Dabei gelten für alle Kandidaten die gleichen Regeln, egal ob 2.000-Euro-Premium-Smartphone oder das günstige 200-Euro-Angebot. So sind die Testergebnisse auch abseits von Preiseinteilungen immer miteinander vergleichbar.
Welche Smartphones testet IMTEST?
Das Angebot an aktuellen Smartphones ist riesig und man könnte den Eindruck bekommen, dass wöchentlich mehr Geräte auf den Markt kommen. Aus dieser Vielzahl an Geräten wählt IMTEST die Testkandidaten gezielt aus. Neben den neuesten Geräten der großen Hersteller wie Apple, Google oder Samsung gehören dazu immer auch Smartphones mit besonders interessanten Eigenschaften wie einer herausragenden Kamera oder einer besonders langen Akkulaufzeit.
Was passiert vor dem Test?
Zunächst wird das Smartphone ausgepackt und das Zubehör gesichtet. Letzeres fließt zwar nicht direkt in die Testnote ein, wenn allerdings etwas besonders Nützliches dabei ist (wie hier das Schnellladenetzteil beim Poco F6) ist das durchaus eine Erwähnung im späteren Artikel wert.
Allerdings spielen Verpackungsmenge und -material für die Benotung eine Rolle: Je umweltfreundlicher die Verpackung gestaltet ist, desto besser. Dann erfolgt die Ersteinrichtung des Smartphones und das Updaten des Geräts auf den aktuellen Stand. Auch die vorinstallierten Apps erhalten bei Bedarf Updates.
Abmessungen und Gewicht: So schlank sind die Smartphones wirklich
Anschließend werden die Abmessungen und das Gewicht ermittelt. Gerade bei der Dicke des Smartphones kann es hier zu deutlichen Abweichungen zu den Herstellerangaben kommen. Häufig wird die Dicke des Gehäuses angegeben, IMTEST misst an der dicksten Stelle – in den meisten Fällen ist das das Kameramodul.
So testet IMTEST die Geschwindigkeit von Smartphones
Wie schnell das Smartphone ist, ermittelt IMTEST mit speziellen Apps, so genannten Benchmarks. Diese führen unterschiedliche Berechnungen und andere Aufgaben aus und errechnen so einen vergleichbaren Score. Geekbench dient zu Messung der Arbeitsleistung. Zusätzlich wird mit 3DMark auch die Spieleleistung in unterschiedlichen Szenarien ermittelt.
Den Bildschirm im Blick
Besonderen Augenmerk legt IMTEST auf die Messungen des Bildschirms. Immerhin ist das Smartphone mittlerweile in vielen Fällen das Gerät der Wahl, wenn es darum geht, Videos und Fotos anzuschauen, Social Media zu konsumieren oder im Internet zu surfen. Und damit die Inhalte auch so aussehen, wie sie aussehen sollen, ist ein gutes Display nötig.
Für die Messungen kommt ein Farbsensor von X-Rite samt Spezial-Software zum Einsatz. IMTEST misst und bewertet die maximale Helligkeit, den Kontrast und die Farbtreue des Displays. Außerdem fließen noch technische Details wie die Auflösung und die maximale Bildwiederholrate mit in die Note ein.
Viel Aufwand für die Kamera
Ein weiterer Testpunkt, der mit aufwendigen Messungen verbunden ist, ist die Qualität der Kamera. Auf dem Fotomessstand werden zunächst einmal Aufnahmen mit der Hauptkamera und der Selfiekamera gemacht. Dazu kommen noch Aufnahmen mit vierfachem Zoom.Danach erfolgt die Analyse der Aufnahmen mit spezieller Software. Bewertet werden die Detailauflösung, die Stärke des Bildrauschens, die Qualität der Farbwiedergabe und die Dynamik der Aufnahmen.
Auf ganz ähnliche Weise wird auch die Qualität der Videoaufnahmen ermittelt. Zu guter Letzt kommt die Bildstabilisierung bei Videos auf den Prüfstand. Hierzu nutzt IMTEST Handschuhe, die mittels leichter Stromschläge ein Zittern simulieren. Die mit diesen Handschuhen frei Hand aufgenommenen Aufnahmen werden ebenfalls per Software analysiert. Die auf dem Fotostand ermittelten Messwerte ergeben zusammen mit einem Sichttest die Note für die Kamera.
So testet IMTEST Akkulaufzeit und Ladedauer
Die Akkulaufzeit ermittelt IMTEST per Videoaufnahme. Zunächst wird die Helligkeit jedes Smartphones auf 300 Candela pro Quadratmeter eingestellt. So sind die Ergebnisse von verschiedenen Testkandidaten untereinander vergleichbar. Für de Test spielt das Smartphone ein 4k-Video per Stream ab, bis der Akku ist. Eine Kamera nimmt das Smartphone währenddessen auf.
Auf dem so entstandenen Video kann dann genau abgelesen werden, wann sich das Gerät abschaltet. Die Videoaufnahme zeigt auch, ob es Probleme beim Streaming gab oder sich das Gerät aus anderen Gründen zwischenzeitlich abschaltet.
Die Ladedauer misst IMTEST mit Hilfe einer Messsteckdose. Sinkt die Leistung, die das Netzteil aufnimmt auf Null, ist der Akku voll. Geladen wird mit dem mitgelieferten Netzteil. Sollte kein Netzteil beiliegen, nutzt IMTEST ein Standardnetzteil, das auch schnellladefähig ist.
Welche Punkte werden noch bewertet?
Neben den technischen Messungen im Labor gibt es noch zusätzliche Testpunkte und Funktionsabfragen. Hierzu gehören zu Beispiel:
- Funkstandards für WLAN und mobiles Internet
- IP-Zertifizierung für Schutz vor Wasser und Staub
- kabelloses Laden
- Größe des verbauten Speichers und Erweiterungsmöglichkeiten
- Fingerabdrucksensor und Gesichtserkennung
- Garantie
Außerdem gehören zu den Tests, die IMTEST durchführt, auch Praxistests. Hauptaugenmerk liegt hier auf der Kamera. Aber auch das Display und die Bedienbarkeit des Smartphones werden berücksichtigt. Gerade störende Ruckler oder ähnliches fallen beim normalen Nutzen schnell auf. Diese praxisnahen Erfahrungen helfen IMTEST dabei, die doch recht trockenen Messwerte für den Leser einzuordnen.
Von den Testergebnissen zum fertigen Artikel
Zu guter Letzt werden mit Hilfe der komplettierten Tabelle die Zwischennoten und auch die Endnote ermittelt. Aus dieser Tabelle, den einzelnen Messungen und den Erfahrungen in der Praxis entsteht am Ende ein lesenswerter und fundierter Artikel.