Das Windrad des spanisch-deutschen Konzerns Siemens-Gamesa hat an einem Tag genug Strom erzeugt, um einen Familien-Haushalt 100 Jahre lang mit Elektrizität zu versorgen. Damit hat die Windanlage einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Eine Kleinwindkraftanlage für zu Hause? Das müssen Sie beachten
Die Windkraft vor der Haustür nutzen, um sich mit Strom zu versorgen: Möglich mit Kleinanlagen – aber nicht immer empfehlenswert.
Innerhalb von 24 Stunden erzeugte die Prototyp-Windkraftanlage SG14-222 DD in Oesterlid (Dänemark) unglaubliche 359 Megawattstunden Strom. Diese Menge könnte einen Haushalt mit vier Personen (bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr) 100 Jahre lang versorgen. Oder anders gesagt: Mit so viel Strom könnte man die Welt mit einem E-Auto etwa 44 Mal umrunden.
Das Windrad ist mit einem Rotordurchmesser von 222 Metern wahrlich riesenhaft. Damit darf das Modell nach Angaben des Unternehmens als das weltgrößte Windrad gelten. Die einzelnen Rotorblätter sind 108 Meter lang. Das entspricht etwa der Länge eines Fußballfeldes im Europacup. Sie sind recyclebar und aus einem Guss gefertigt. Kolossal schwer ist sie außerdem: 500 Tonnen wiegt allein das Maschinenhaus auf dem 160 Meter hohen Turm. Die Anlage bringt damit bis zu 15 Megawatt Leistung zustande. 2024 soll die Serienproduktion der SG14-222 DD beginnen.
Nächster Windrad-Rekord schon in Aussicht?
Doch damit nicht genug. Obwohl die Leistung des Windrades schon überragend ist, ist noch Lust nach oben. Die Anlage ist für den Offshore-Betrieb entwickelt worden, wird derzeit aber an Land getestet. Da der Wind auf dem Meer stärker ist, können bei einer Testung fernab der Küsten vermutlich noch höhere Werte erzielt werden.
Siemens-Gamesa arbeitet darüber hinaus an einem noch größeren Modell namens SG 14-236 DD. Dieses Modell soll einen gigantischen Rotordurchmesser von 236 Metern haben und noch weitere fünf Prozent mehr Leistung erbringen.
Windräder gibt es übrigens auch für daheim – in einem vergleichsweise sehr kleinen Format, aber auch damit lässt sich Energie generieren. IMTEST berichtet, was es bei den Kleinwindkraftanlagen zu beachten gibt.