Egal, ob man ein Elektroauto oder einen Verbrenner besitzt – die Fahrt zur Tankstelle macht dieser Tage nicht so viel Freude. Sowohl die Preise für Benzin und Diesel als auch für Strom sind infolge des Kriegs in der Ukraine auf hohem Niveau. Wie sich die Energiekrise weiterentwickeln wird und ob sie eher Nutzer von Elektrofahrzeugen oder Verbrennern begünstigt, hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland jüngst für die “Ladestrom-Prognose 2023” untersucht.
Sinkende Strompreise ab 2024 erwartet
Eigentlich sollten Elektroautos mittelfristig Verbrennermodelle ablösen und damit einen signifikanten Schritt in der Verkehrswende darstellen. Doch viele Menschen fragen sich derzeit, ob sich ein E-Auto noch rechnet. Denn zu den steigenden Strompreisen kommt die sinkende Förderung für Elektroautos vom Staat.
E-Autos: Steigende Strompreise verteuern Fahrten und Unterhalt
E-Autos gelten als ein Eckpfeiler der Verkehrswende. IMTEST klärt auf, was sich durch die astronomisch steigenden Strompreise daran ändert.
PwC Deutschland hat sich in der Studie mit der Preisentwicklung des Ladestroms beschäftigt. Hier gibt die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft durchaus Grund zur Hoffnung. Zwar gehen die Experten davon aus, dass der Preis dieses Jahr noch steigen wird, doch spätestens 2024 vermuten sie, dass die Preise wieder sinken werden und sogar unter das Niveau von 2021 fallen könnten.
„Wir rechnen damit, dass der für die Energiekosten hochrelevante Ölpreis im Jahr 2023 aufgrund geopolitischer Entwicklungen auf dem hohen Niveau des Vorjahres bleibt. Ab 2024 sollte der Ölpreis allerdings sinken.“
Heiko Seitz, verantwortlicher Autor und eMobility-Leader bei PwC Deutschland
E-Autos fahren günstiger
Die Analyse-Ergebnisse zeigen auch, dass Elektrofahrzeuge aktuell kostengünstiger betrieben werden können als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge. Dazu hat PwC Rechnungen mit vier Beispielgruppen durchgeführt. Es wurde davon ausgegangen, dass die durchschnittlichen Ladestromkosten 75 bis 109 Euro pro Monat betragen, vorausgesetzt, der Nutzer lädt zum normalen Tarif. Dem gegenüber sollen die Energiekosten eines durchschnittlichen Verbrenners 166 Euro betragen. Selbst bei einem sparsamen Verbrenner-Neuwagen rechnet PwC mit Energiekosten von rund 126 Euro. Die Kosten-Vorteile für einen Elektrowagen sollen auch in den nächsten Jahren bestehen bleiben.
„Die zu erwartende Normalisierung der Strompreise wird die Nachfrage nach vollelektrischen Fahrzeugen weiter erhöhen. Die Hersteller sollten ein breites Modellangebot bereithalten – über alle Preissegmente hinweg.“
Heiko Seitz, verantwortlicher Autor und eMobility-Leader bei PwC Deutschland
Nicht nur aufgrund dieser Analyse fordert PwC, dass die Politik Anreize setzen muss, damit die Landeinfrastruktur weiter ausgebaut werden kann. Dazu zählt, zum einen Fläche zu schaffen sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen.