Das neue All-in-One-VR-Headset PICO 4 Enterprisese sei in Soft- wie Hardware eine vollständige Eigenproduktion des Unternehmens Pico, so Oliver Wöhler, Pico for Enterprise Lead EMEA bei einer Vorab-Präsentation. Das neue VR-Headset ist vor allem für Unternehmen gedacht, denen es optimale Vernetzung ermöglichen soll, so Pico.
Ausstattung von PICO 4 Enterprise
Das Headset PICO 4 Enterprise verfügt über 256 GB Speicher. Dazu kommen acht Gb LPDDR5 RAM Arbeitsspeicher, ein RAM mehr als in der Customer Version. Zudem finden Pancake Glances Verwendung. In Kombination mit dem 105 Grad Winkel und der 1200 PPI-Auflösung soll eine weitgehend realistische Perspektive geschaffen werden.
Die Akkulaufzeit beträgt dabei dank den 5.300 mAh Akku zwei bis drei Stunden. Um während dieser Zeit die Augen der Nutzer zu schützen, legte Pico in der Entwicklung Wert auf eine geringe Blaulicht-Strahlung, die der TÜV Rheinland zertifizierte.
Neben Hand- und Eye-Tracking gibt es im Gegensatz zu der Customer Version zusätzliches Face-Tracking, das besonders hohe Präzision verspricht. Am Rahmen des Headsets befinden sich außerdem vier SLAM-Kameras für ein verlässliches Tracking der Umgebung.
Die Controller zum Headsets unterstützen 6DoF und sollen durch präzise Treffererkennung die Nutzer in der Anwendung schützen. Auch soll hier durch Infrarotsensoren und einen HyperSense-Breitbandmotor ein möglichst authentisches, haptisches Feedback erzeugt werden.
Anwendungsbereich: Enterprise
Entsprechend dem Namen setzt PICO 4 Enterprise den Schwerpunkt nicht auf die private Nutzung, obwohl Wöhler anmerkt, das neue VR-Headset ließe sich durchaus als familiäres Heimkino nutzen. Zudem könne es sich in der Wireless-Funktion als mit dem Computer vernetzen.
Fokussiert wird bei Enterprise Produkten generell die Nutzung in größeren Gruppen. In diesem Fall geht es um rund 50 bis 100 Personen, so Wöhler. Beispielsweise benennt er die Möglichkeit für Unternehmen, seinen Mitarbeitenden virtuelle Trainings zur Verfügung zu stellen. Themenfelder sieht er besonders im Präsentationsbereich oder aber im Umgang mit kritischen Situationen. Auch Entertainment, etwa im Theater sei ein möglicher Anwendungsbereich oder schlicht besonders intensiv vernetzte Kommunikation, so das Unternehmen.
Neuer Enterprise Assistent
Hierfür stellt Pico auf all seinen Headsets den ebenfalls neuen Enterprise Assistent aus dem B2B-Bereich vor, also von Unternehmen für Unternehmen. Wöhler betont dazu, auch bei großen Gruppen sei es möglich, jedes Headset im Kiosk Mode einzeln zu steuern. Entsprechend kontrolliert eine Person, welche Inhalte auf den einzelnen Headsets zu sehen sind, beziehungsweise worauf die jeweilige Person Zugriff hat. Selbstverständlich ist es auch möglich, Personen direkt persönlich anzusprechen.
Um hier die Übersicht zu behalten, bietet der neue Enterprise Assistent die Option, den eigenen Home Screen selbst zu organisieren. Die einfache Bedienung sei hier entscheidend, so Pico, wie auch die Möglichkeiten für Streaming, beziehungsweise Broadcasting. Zudem seien einerseits alle vorhandenen Apps verifizierte Pure Enterprise Software. Jedoch bestünde andererseits die Option, neben dem Enterprise App Store des Headsets eigene Apps im Developer App Store zu installieren.
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Verfügbarkeit des PICO 4 Enterprise
Nach seiner offiziellen Präsentation am 20. Oktober wird PICO 4 Enterprise ab dem 01. November für Vorbestellungen im EMEA Raum freigegeben, innerhalb von Europa, Afrika und dem Nahen Osten also. Der Stückpreis beträgt 899 Euro. Wobei die ersten Lieferungen noch bis Anfang Dezember auf sich warten lassen werden.
Anschließend jedoch, so Wöhler, verspricht der Konzern Lieferzeiten von zwei bis drei Tagen, unabhängig davon ob “zwei oder 500 Headsets” bestellt würden. Das sei möglich, da Pico mit einer Vielzahl lokaler Teams zusammenarbeite, etwa in Spanien, Frankreich und seit neustem auch in Deutschland.
Dabei ist es Wöhler wichtig zu betonen, dass sich der Sitz von Pico for Enterprises in Spanien befindet und endsprechend an geltendes EU-Recht gebunden sei, insbesondere was den Datenschutz betreffe. Dass er dies hervorhebt, ist verständlich, bedenkt man, dass Pico grundsätzlich zu dem chinesischen Technischer-Riesen Bytedance gehört.