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Kettenloses Antriebssystem Free Drive von Schaeffler für Cargobikes

Erste Flottenkunden erhalten neuen elektrischen Cargo-Bike-Antrieb von Schaeffler.

E-Cargo-Bike mit großer Ladebox im Heck und Regenschutz für den Fahrer, Mann fährt auf diesem Bike
© Schaeffler (Daniel Karmann)

Elektrische Lastenräder mit speziellen Transportboxen bieten perfekte Lösungen für die urbane, umweltfreundliche Mikromobilität. Sie eignen sich besonders gut für die Auslieferung von zum Beispiel Lebensmitteln, Postsendungen oder Medikamente für die sogenannte “letzte Meile”. E-Cargo-Bike-Hersteller und Zulieferer arbeiten stetig daran, ihre Mobile und Komponenten zu perfektionieren. So hat Automobilzulieferer Schaeffler, zusammen mit der Heinzmann GmbH & Co. KG, einem Spezialisten für Zweirad-E-Antriebe, das kettenlose Antriebssystem Free Drive entwickelt.

Antriebssystem verspricht seltenere Wartung und geringeren Verschleiß

Das neue Antriebssystem besteht laut Schaeffler aus einem Pedalgenerator, einem Antriebsmotor und einer Batterie. Von Heinzmann kommt das sogenannte Human-Machine-Interface. Das Besondere des Free Drive-Systems: Es soll komplett ohne mechanische Antriebskomponenten wie Kette, Zahnkränze, Ritzel oder Riemen auskommen. Das bedeutet für die Kunden seltenere Wartung, geringerer Verschleiß sowie saubere Hosenbeine.

Der Pedalgenerator ist dafür verantwortlich, dass beim Treten ein gleichmäßiger Widerstand erzeugt wird. Zudem liefert er die Energie für den Elektromotor am Hinterrad. Im Gegensatz zu anderen Antrieben soll laut Schaeffler beim Treten deutlich weniger Muskelkraft benötigt werden als bei klassischen Kettenantrieben, was gerade bei langen Liefertouren mit schwerer Last zum Vorteil ist. Überschüsse Energie soll vom Akku gespeichert werden und kann so bei Bedarf wieder für den Antrieb genutzt werden.



Gangwechsel via Software

“Mit dem Antrieb ohne Kette sind gänzlich neue Fahrradarchitekturen und Pedalkonfigurationen möglich, auch für Anwendungen mit drei oder vier Rädern, mit Dach oder ohne”, erklärt Jochen Schröder, Leiter des Unternehmensbereichs Elektromobilität bei Schaeffler. Bei diesem Antriebssystem ist eine Software zum Beispiel für Gangwechsel und eine Änderung des Unterstützungsmodus zuständig. Die Komponenten des Heinzmann-Systems kommunizieren via CAN-Verbindung miteinander.

Mann fährt mit E-Cargo-Bike einen Anstieg hoch.
Je nach Kundenwunsch lassen sich eine Vielzahl an Transport- und Logistikszenarien umsetzen. © mocci (Adrien Crasnault)

Bereits im Sommer 2021 haben Schaeffler und Heinzmann das neue Antriebssystem vorgestellt und seitdem stetig weiterentwickelt. Nachdem die Tests erfolgreich waren, startet nun die Produktion für erste Flottenfahrzeuge. Der erste Kunde soll nach eigenen Angaben die CIP Mobility GmbH sein, die den Antrieb in seinem mocci Smart Pedal Vehical einsetzen will. Neben dem neuen Antriebssystem wird beim mocci auf einen leichten Aluminiumrahmen, recyclefähiges und äußerst robustes Kunststoff gesetzt. Zudem soll das E-Cargo-Bike voll vernetzt sein.


Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.