Lebensmittel, Benzin, sogar Streaming – und jetzt auch noch Flugreisen: Wie der Billigflug-Anbieter Ryanair bekannt gibt, wird auch das Fliegen künftig teurer. Ryanair-Deutschland-Chef Andreas Gruber ging schon im Juni des Jahres von steigenden Ticketpreisen aus. Jetzt zieht auch der Chef der irischen Billig-Airline, Michael O’Leary, nach. Er sieht in den kommenden Jahren keinen Spielraum für extreme Billigtarife unter 10 Euro. Grund dafür sei das dauerhafte Steigen des Ölpreises.
Ryanair: Geflogen wird trotzdem
Laut O’Leary lag der Durchschnittspreis für Ryanair-Tickets 2021 bei rund 40 Euro. Im Laufe der kommenden fünf Jahre werde sich ein durchschnittlicher Ticketpreis von 50 Euro einpendeln. Weniger Fluggäste fürchtet der Unternehmer aber nicht, im Gegenteil: “Ich denke, die Leute werden noch viel empfindlicher für Preise werden und daher ist es meine Sicht, dass viele Millionen nach günstigeren Tarifen Ausschau halten werden”. Die Corona-Pandemie bedeutete für viele Fluggesellschaften harte Jahre. Man strich unzählige Flüge und entließ tausende Mitarbeiter. Jetzt läuft der Betrieb aber wieder auf Hochtouren.
Flug fällt aus: Tool zur Berechnung der Entschädigung
Statt mit Erholung beginnt der Urlaub mit Ärger, denn der Flug fällt aus oder verspätet sich. Mit einer Anwendung von der Verbraucherzentrale lässt sich der daraus entstehende Anspruch berechnen.
Ähnlich wie in Deutschland haben auch britische Flughäfen mit dem Andrang Reisender zu kämpfen. O’Leary sieht die Verantwortung bezüglich überfüllter Sicherheitskontrollen und verstopfter Rollfelder aber beim Flughafen-Management. Die Airports hätten monatelang Zeit gehabt, um sich vorzubereiten. Auch läge es an den Flughäfen, sich um ausreichend Sicherheitspersonal am Boden zu kümmern. Dass Ryanair zuletzt verhältnismäßig wenige Flüge streichen musste, begründet O’Leary mit der Entscheidung, bereits im Herbst 2021 trotz der Omikron-Welle neues Kabinenpersonal und Piloten einzustellen und auszubilden.
Der EU-Austritt und seine Folgen
Doch mit steigenden Energiepreisen und der Corona-Pandemie nicht genug: Auch der Brexit macht Ryanair sichtlich zu schaffen. Der Austritt aus der EU sei ein reines “Desaster” für die Arbeitnehmerfreizügigkeit britischer Unternehmen. Es sei Zeit, darüber nachzudenken, die “Dummheit des Brexits” teilweise rückgängig zu machen. Man solle Großbritannien durch ein neues Freihandelsabkommen wieder näher an die EU führen, so der Ryanair-Boss.