1,4 Millionen Euro Schaden und 15.000 Rückbuchungen von Deutschlandtickets, das meldet der Dresdner Verkehrsbetrieb DVB. Im großen Stil wurden bei Buchungen von Deutschlandtickets falsche oder gestohlene Kontodaten angegeben. Betroffen ist daher nicht nur der DVB, sondern auch zahlreiche Privatpersonen, deren Daten von Kriminellen abgegriffen und für die Transaktionen verwendet wurden. “Das ganze Ausmaß der gestohlenen Kontodaten ist schwer abzuschätzen, weil die Opfer den Betrug zunächst bemerken und dann das falsch abgebuchte Geld zurückfordern müssen”, hieß es dazu in einer Mitteilung des DVB.
Deutschlandticket: Harte Kritik der Verbraucherzentrale
Das Deutschlandticket bleibt wie hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Deutschlandticket-Betrug: Was jetzt zu tun ist
Der Verkehrsbund warnt, dass nicht nur Kundinnen und Kunden aus Dresden betroffen seien. Ähnliche Fälle tauchten deutschlandweit bei unterschiedlichen Verkehrsbetrieben auf. Betroffen waren unter anderem auch der Rhein Main Verkehrsbund sowie die Regionalverkehr Erzgebirge GmbH. Entsprechend rät der DVB Bürgerinnen und Bürgern ortsunabhängig einen Blick auf das eigene Konto zu werfen. Tauchen in den Transaktionen ungewollte Buchungen mit dem Betreff “Deutschlandticket” auf, sollten sich Betroffene unmittelbar an den DVB wenden, um eine Rückbuchung einzufordern. Konkret nennt der Betrieb die folgenden Kontaktmöglichkeiten für Betroffene:
- Telefon: 0351 857-1011
- E-Mail: service@dvbag.de
Präventiv hat der DVB angekündigt, beim Kauf eines Deutschlandtickets vorläufig keine SEPA-Zahlungen bei Neukunden mehr zu akzeptieren. So sollen weitere Betrugsfälle unterbunden werden.
Verdachtsfall im Februar aufgedeckt
Erst im Februar konnte die Polizei in Sachsen-Anhalt einen 15-Jährigen ausfindig machen, auf dessen Smartphone die Beamten mehrere hunderte Deutschlandtickets mit unterschiedlichen Namen sicherstellten. Der Jugendliche wird verdächtigt, illegal mit den Fahrkarten gehandelt zu haben. Dass der aktuelle Fall einen ähnlichen Hintergrund hat, ist denkbar, wurde bislang aber nicht bestätigt.