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Connected Biking: Bosch bringt KI ins E-Bike

Künstliche Intelligenz als Hilfsmittel bei Routenplanung und Navigation.

Frau fährt mit einem Fahrrad durch die Stadt
© Bosch eBike

Künstliche Intelligenz wird in unserem Alltag immer mehr zum Hilfsmittel. Auch im E-Bike-Sektor, speziell beim smarten System von Bosch, erhält es nun Einzug und soll den Fahrer beispielsweise bei der Navigation und Routenplanung unterstützen. Mehr Details und weitere Neuheiten kennt IMTEST.

Verschmelzung von analoger und digitaler Radwelt

Connected Biking – so nennt Bosch es selbst, wenn der Fahrer immer mehr mit seinem E-Bike verschmilzt. Schaltzentrale ist dabei die eBike Flow App, die sozusagen die analoge Welt des Radlers mit der digitalen des E-Bikes verbindet. Die neuen, KI-basierten Lösungen für das smarte System sollen nun Nutzungsverhalten erkennen. Daraus soll das System lernen und beispielsweise eine intelligentere Routenplanung und Navigation ermöglichen.

“Wir sind überzeugt: Connected Biking ist die Zukunft. Erst durch das Verschmelzen von physischem Fahrerlebnis und digitaler Welt entfaltet sich das volle Potenzial unserer eBike-Systeme. Mit der Integration von KI gehen wir den konsequenten nächsten Schritt in der Entwicklung und schaffen einen wertvollen Mehrwert für eBiker*innen: Das eBike lernt von Kilometer zu Kilometer dazu und wird ganz nebenbei zum smarten und vernetzten Begleiter.“ 

 Gregor Dasbach, Vice President Digital Business bei Bosch eBike Systems 
Man sitzt auf seinem Fahrrad, ein Bein auf eine Mauer gelehnt und schaut auf sein Smartphone
Dank KI soll die Routenplanung und Navigation Hilfestellung bieten. © Bosch eBike


“Range Control”-Funktion: KI überwacht Akkustatus

Mit der neuen KI-basierten Range Control-Funktion sollen sich Radfahrer keine Sorgen mehr um den Akkustand des E-Bikes machen müssen. Mithilfe der Routenplanung in der App soll der Fahrer immer sehen können, mit wie viel Prozent Akkustand er voraussichtlich am Ziel ankommen wird.

Um dies zu ermitteln, soll das smarte System Informationen wie Systemgewicht, Höhenprofil der Route und das individuelle Fahrverhalten der letzten Fahrten zusammenziehen. Dabei soll die Prognose von Fahrt zu Fahrt immer präziser werden, da das System dazulernt. Darüber hinaus soll sich die Prognose auch während der Fahrt aufgrund des Fahrverhaltens aktualisieren können.

Mit der neuen Funktion soll es sogar möglich sein, einen gewünschten minimalen Akkustand für das Ziel festzulegen. Das kann sehr praktisch sein, wenn man den Akku unterwegs nicht laden kann. Dieses Feature kann in der App dank eines Switch-Buttons aktiviert werden. Hier lässt sich dann zudem feststellen, mit welcher Art an Unterstützung das System die Route plant. Unterwegs kann die KI dann die Unterstützung nach Fahrverhalten und Bedingungen anpassen.

Weitere Bosch-Neuheiten, die die Planung und Navigation vereinfachen

  • Personalisierte Ankunftszeit: Ähnlich wie man es schon bei der Navigation im Auto kennt, soll mit der Routenplanung des smarten Systems von Bosch nun auch eine erwartende Ankunftszeit ermittelt werden können.
  • Routenvorschläge gemäß der Vorlieben: Das System soll lernen können, welche Straßentypen, welchen Untergrund und welche Steigungen der Fahrer bevorzugt und gibt entsprechende Empfehlungen.
  • Feature “Aktueller Ladestand”: Nutzer können während des Ladens den aktuellen Akkustand über die eBike Flow App live verfolgen können.
  • Erweiterte Navigation: Diese neue Funktion soll eine verbesserte Navigationsdarstellung auf den Displays Kiox 300 und Kiox 500 bieten. Neben der geplanten Route sollen hier auch Kreuzungen und Nebenstraßen für eine bessere Orientierung dargestellt werden. Die beiden letzten neuen Funktionen können allerdings nur im Rahmen des Aboservices Flow+ in Anspruch genommen werden.
Smartphone Bildschirm, der die App von Bosch zeigt
Über die Bosch eBike Flow App soll man stets den aktuellen Ladestatus einsehen können. © Bosch eBike


Neue Fahrstatistiken für abgeschlossene Fahrten

  • Bremsmanöver vergleichen: Wer das Bosch eBike ABS an seinem E-Bike verbaut hat, kann sich anzeigen lassen, welche Bremsmanöver er mit und ohne ABS absolviert hat. Darüber hinaus sieht er sofort beim Fahren im Display, wenn sich das ABS aktiviert.
  • Nutzung Fahrmodi: Zeigt nach der Fahrt an, zu welchem Anteil der Fahrer welche Unterstützungsstufe genutzt hat.
  • Leistungsaufteilung: Gibt Einblicke in die durchschnittliche Eigenleistung der Fahrer im Vergleich zur Durchschnittsleistung der Antriebseinheit. Das soll helfen, den Fitnesslevel zu verbesser und das Training zu optimieren. Die Nutzung der Fahrmodi und die Leistungsaufteilung sind ebenso nur für Flow+-Nutzer verfügbar.

Neuer Eco+-Modus

Der neue Eco+-Modus soll die Grenzen zwischen unterstütztem und normalem Fahrradfahren verschwimmen lassen. Er soll Radler ansprechen, die eigentlich überwiegend ohne Antrieb fahren möchten, dieses Hilfsmittel aber dennoch bei Anstiegen oder Gegenwind schätzen. Je nach Fahrleistung soll der Motor so lange komplett ausgeschaltet bleiben, bis eine in der App individuell angepasste Aktivierungsschwelle überschritten wird. So lässt sich Energie einsparen und die Reichweite vergrößern. Der neue Modus soll für alle Drive Units verfügbar sein und kann selbst installiert werden.

E-Bike Display von Bosch
Mit dem neuen Eco+-Modus kann der Nutzer festlegen, wann der Motor Unterstützung leisten soll. So lässt sich die Reichweite erhöhen. © Bosch eBike

Display Bosch Purion 200: Individualisierung möglich

Wie beim Kiox 300 und Kiox 500 soll nun auch das Display Purion 200 individualisiert und nach eigenen Vorlieben angepasst werden können. Welche Info soll rechts, welche links stehen? Gibt es Screens, die stören oder sollen sie in einer anderen Reihenfolge erscheinen? Über die eBike Flow App soll die Anpassung möglich sein.

Portrait Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.