Ein Balkonkraftwerk bietet eine kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit, selbst erneuerbare Energie zu erzeugen und damit den eigenen Stromverbrauch zu decken. Die Auswahl des richtigen Wechselrichters für ein Balkonkraftwerk ist jedoch entscheidend für die Leistung und Effizienz der Solaranlage. Im Folgenden werden deswegen fünf beliebte Wechselrichter-Modelle näher betrachtet, ihre Vorzüge herausgestellt und potenzielle Nachteile beleuchtet.
Balkonkraftwerke im Test: Anlagen mit und ohne Speicher
IMTEST stellt 7 Modelle von Top-Marken, wie Jackery, Anker Solix und Kleines Kraftwerk, auf den Prüfstand. Es sind sowohl Modelle mit als auch ohne Speicher im Test dabei.
Wichtige Fakten zu Wechselrichtern:
- Ein Wechselrichter ist ein elektrisches Gerät, das die Stromform ändern kann. Auch als Inverter bezeichnet, wandeln sie beim Balkonkraftwerk den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom für den Haushalt um.
- Bei Balkonkraftwerken kommen meist sogenannte Mikrowechselrichter zum Einsatz, die nur mit einzelnen Modulen verbunden sind. Anders als bei der Verbindung von ganzen Strängen an Solarmodulen haben dadurch Verschattungen weniger Einfluss auf die Leistung der Anlage.
- Der Wechselrichter ist auch dazu da, das Balkonkraftwerk vom Netz zu trennen, falls ein Fehler auftritt. Dafür gibt es verschiedene Mechanismen, bei denen es im vergangenen Jahr bei einigen Modellen Probleme gab. Mehr dazu lesen Sie in diesem IMTEST-Artikel.
- Wird der Wechselrichter nicht im Set mit den anderen Bestandteilen des Balkonkraftwerks gekauft, ist es wichtig, die Kompatibilität zu überprüfen. Die wichtigsten Kenndaten sind dafür die erlaubte Eingangsleistung des Wechselrichters, also die Leistung, die von den Solarmodulen angeschlossen werden kann. Außerdem ist die maximale Ausgangsleistung des Wechselrichters interessant, um die erzeugte Solarenergie voll ausnutzen zu können, aber die Anlage gesetzeskonform zu betreiben.
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Solarstrom wird gefördert und damit auch kostengünstige Nachhaltigkeit.
EcoFlow: Der PowerStream-Wechselrichter
- Max. 800 Watt Ausgangsleistung
- Update-fähig (600 auf 800 Watt)
- Max. empfohlene Modulleistung: 2 x 400 Watt
- 234,45 Euro
Das Modell von EcoFlow überzeugt vor allem durch sein vergleichsweise schickes Design und eine benutzerfreundliche Installation. Da der Wechselrichter vor allem auf die gemeinsame Nutzung mit einem Speicher in Powerstation-Form ausgerichtet ist, kann der Wechselrichter einfach oben auf der Powerstation abgelegt werden. Die einzigartigen Anschlüsse sind zudem darauf ausgelegt, den richtigen Zusammenschluss so einfach und eindeutig wie möglich zu machen.
Gemeinsam mit den von EcoFlow empfohlenen Smart Plugs, also smarten Steckdosen-Adapatern zur Überwachung des Energiebedarfs im Haushalt, können in der EcoFlow-App die Verwendung des Solarstroms einfach und übersichtlich gesteuert werden.
Ebenfalls praktisch: Sobald in Deutschland die Einspeise-Obergrenze von derzeit 600 Watt auf 800 Watt angehoben wird, kann der EcoFlow-Wechselrichter per Update angepasst werden. So kann weiterhin das Maximum an Solarenergie genutzt werden.
Nachteile sind hingegen der vergleichsweise hohe Preis des Wechselrichters sowie die aufgrund der einzigartigen Anschlüsse eingeschränkte Kompatibilität mit Komponenten anderer Hersteller.
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Envertech: Der EVT300S-Wechselrichter
- Max. 300 Watt Ausgangsleistung
- nicht Update-fähig
- Max. empfohlene Modulleistung: 420 Watt
- 69 Euro
Der vergleichsweise günstige Wechselrichter von Envertech ist auf die Verbindung mit einem Solarmodul ausgelegt, dass eine Leistung von maximal 420 Watt erzeugt. Wer also zum Beispiel nur Platz für ein Modul hat, erhält hier einen Inverter mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer hingegen die erlaubten 600 Watt Einspeiseleistung mit mehreren Modulen ausnutzen möchte, muss dementsprechend mehrere EVT300S anschaffen und verbinden.
Praktisch kann dieser Wechselrichter zudem auch sein, wenn zwei Balkonkraftwerke an unterschiedlichen Seiten des Hauses – etwa bei Ost-West-Ausrichtung – angebracht werden sollen. Dann ist mit diesem Modell sichergestellt, dass man die maximale Einspeisung von 600 Watt nicht überschreitet. Ein Update auf 800 Watt, sobald dies erlaubt wird, ist aber nicht möglich.
Hoymiles: Der HM-800
- Max. 800 Watt Ausgangsleistung
- Update-fähig (600 auf 800 Watt)
- Max. empfohlene Modulleistung: 2 x 540 Watt
- 185 Euro
Hoymiles ist derzeit einer der verkaufsstärksten Wechselrichter-Hersteller, der zudem als sehr vertrauenswürdig gilt. Unter anderem besteht dieser Eindruck wohl, weil Hoymiles nicht von der Relais-Problematik betroffen war, die im letzten Jahr bei vielen Modellen anderer Hersteller festgestellt wurde.
Der HM-800 ist auf Balkonkraftwerke mit einer hohen Leistung der Solarmodule ausgelegt. Zwei Panels mit je bis zu 540 Watt können hier angeschlossen werden. Allerdings gibt der Hoymiles-Wechselrichter seinem Namen entsprechend auch 800 Watt an den heimischen Stromkreis weiter. Das ist in Deutschland derzeit aber noch nicht erlaubt, weswegen ein zusätzliches Drossel-Element für die gesetzeskonforme Installation nötig ist. Solch ein Zusatz-Zubehör ist bei Hoymiles zudem auch notwendig, wenn man die Daten per App auslesen möchte.
Aufgrund der notwendigen Drosselung kann es außerdem nötig sein, dass eine Fachperson die Anmeldung des Balkonkraftwerks erledigen muss. Das sollten Kaufinteressierte am besten mit dem zuständigen Netzbetreiben abklären.
Growatt: Der MIC 600TL-X
- Max. 600 Watt Ausgangsleistung
- Nicht Update-fähig
- Max. empfohlene Modulleistung: 1.050 Watt
- 255 Euro
Ein schlichtes Design bietet der MIC 600TL-X von Growatt, der eine glatte Oberfläche in schlichtem Weiß besitzt. Außerdem bietet das Modell von Growatt den Vorteil eines eingebauten Displays, dass beispielsweise die derzeitige Leistung des Wechselrichters anzeigt. Es gibt aber auch eine zugehörige App zur Auswertung und Steuerung. Für die Nutzung ist zwar ein zusätzlicher WIFI-Stick notwendig, dieser ist aber bei vielen Händlern bereits im Lieferumfang enthalten.
Zur Relais-Affäre im vergangenen Jahr stellte Growatt übrigens klar, dass der MIC 600TL-X alle baulichen Anforderungen erfüllt. Aufgrund von Software-Problemen kam es dennoch bei einigen Geräten zu einer verspäteten Abschaltung. Wer sich also für diesen Wechselrichter entscheidet, sollte unbedingt die neueste Software-Version installieren und nutzen.
Deye: SUN600G3-EU-230
- Max. 600 Watt Ausgangsleistung
- Nicht Update-fähig
- Max. empfohlene Modulleistung: 2 x 400 Watt
- 177,43 Euro
Deye ist einer der bekanntesten Hersteller von Wechselrichtern. Nicht nur unter dem eigenen Namen, sondern beispielsweise auch unter den Marken Bosswerk (vor allem im GreenAkku-Onlineshop erhältlich) und Revolt (vor allem beim Onlinehändler Pearl erhältlich) sind Inverter im Angebot. Allerdings war Deye auch einer der Hersteller, der massiv in die Relais-Debatte im vergangenen Jahr eingebunden war. Trotz mittlerweile erfolgter Nachbesserung hat die Marke daher an Vertrauen im Markt verloren.
Wen das nicht stört, bekommt mit dem SUN600G3-EU-230 einen vergleichsweise günstigen Wechselrichter fürs heimische Balkonkraftwerk. Dieser ist für bis zu zwei Solarpanels mit je 400 Watt Leistung ausgelegt und speist die erlaubten 600 Watt als Maximalleistung ins Hausnetz ein.
Beim Kauf sollte man aber auf jeden Fall darauf achten, dass das externe Relais als Nachbesserung im Lieferumfang enthalten ist.
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