Kranenberger, Leitungsheimer, Gänsewein – die Liste der wenig schmeichelhaften Bezeichnungen für Leitungswasser ließe sich beliebig verlängern. Dabei kann ein Leitungswasser richtig gut schmecken! Und wenn dann ein Schuss Kohlendioxid mit dem Wassersprudler eingedrückt wird, ist die prickelnde Erfrischung schnell und einfach zubereitet. Fünf dieser Geräte von 80 bis 200 Euro hat IMTEST getestet. Darunter sind neben dem Marktführer Sodastream Sprudler von Brita, Drinkmate, Sodapop und Aarke.
Wassersprudler-Kartusche ergibt sieben Kisten Wasser
Maximal etwa 60 Liter Leitungswasser lassen sich mit einer CO2-Kartusche nach Herstellerangaben aufsprudeln. Das entspricht fünf bis sieben Kisten Mineralwasser, die nicht auf Straßen transportiert und in die Wohnung getragen werden müssen. Dabei hängt die Ergiebigkeit mit einem Wassersprudler von verschiedenen Faktoren ab. Die Höhe des Drucks und die Druckdauer haben ebenso Einfluss wie die Wassertemperatur: Wer nur leicht kribbelndes Sprudelwasser bei Zimmertemperatur mag, kommt länger mit einer Kartuschenfüllung aus, als derjenige, der es stark perlend und richtig kalt mag.
Das macht ein Sprudler mit dem Wasser
Um in den sprudelnden Genuss zu kommen, wird in den Gerätekorpus eine CO2-Kartusche eingeschraubt oder -gespannt, und durch Druck auf einen Knopf oder Zug am Dosierhebel dann Gas ins Wasser gepresst. Das so behandelte Leitungswasser verwandelt sich durch den Zusatz zwar nicht automatisch in klassisches Mineralwasser mit all seinen spezifischen Bestandteilen. Doch die Wirkung der spritzigen Kohlensäurebläschen aus dem Wassersprudler ist gleich: Die Zunge wird gereinigt und kann feiner schmecken, zugleich steigert sich die Durchblutung im Mund, was die Arbeit der Sinneszellen verbessert. Und die empfundene Erfrischung ist größer als bei einem ungesprudelten Schluck.
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Sprudel-Teufel im Detail
Das feste Einschrauben der Gaskartusche in den Wassersprudler erfordert bei Hersteller Drinkmate eine Fingerverrenkung, da sich der Metallzylinder hier lediglich seitlich mit nur wenig Platz greifen lässt. Besser funktioniert das bei Brita, Aarke und Sodapop bei denen die Kartusche am unteren Ende gedreht wird. Sehr viel Komfort bietet Sodastream, dafür aber mit einem speziellen Ventilanschluss: Der Zylinder wird einfach in das Gehäuse eingestellt und mit einer Hebelgarnitur arretiert.
Auch bei der Standfestigkeit punktet der Sodastream durch die größte Standfläche im Test und rutschfesten Gummifüßchen. Auch der Sprudler von Aarke ist standsicher und punktet nebenbei mit dem schönsten Design im Test. Sodapop hingegen ist wegen der vergleichsweisen kleinen Standfläche etwas kopflastig und kippelig.
So handlich sind die Flaschen
Sind die Gaszylinder eingesetzt, kommt der nächste Schritt hin zum ersten prickelnden Schluck: Das Einsetzen der mit möglichst kaltem Wasser befüllten Flaschen. Die sind bei Sodapop aus Glas (zwei Stück) gefertigt, Sodastream liefert je eine aus Glas und eine aus Kunststoff. Die anderen Hersteller verwenden ausschließlich Kunststoff für die Flaschen ihrer Wassersprudler, wobei Brita und Aarke bei Deckeln und Böden auf Edelstahlverzierungen setzen.
Die Glasflasche von Sodapop darf aus Sicherheitsgründen nur mit der beigelegten Neoprenummantelung verwendet werden. Damit ist die Flasche etwas schlecht zu greifen. Auch hat der Bajonettverschluss am Flaschenhals viel Spiel in der Gerätehalterung und wackelt. Bei Aarke und Brita wird klassisch geschraubt, was aber immer zwei Hände bei der Handhabung erfordert. Damit ist das Einsetzen der Flaschen und Kartuschen im Vergleich etwas umständlich.
Sodastream bietet den größten Komfort
Bei der Handhabung sticht Sodastream mit einem Komfortmerkmal hervor: Die Wasserflasche wird in einen kippbaren Zylinder eingestellt, dann aufgerichtet und von oben ein Gerätekopf abgesenkt, der sich per Dreh verriegeln lässt. Dagegen bietet der Wassersprudler von Drinkmate eine aufwändige Spezialfunktion, bei der ein mit manuell zu bedienenden Druckablassventilen ausgestatteter Sprudlerknopf per Bajonett auf der Flasche verriegelt wird. Der Sprudlerknopf lässt sich separat reinigen, was den Vorteil hat, dass sich auch zuckerhaltige Getränke oder Bier wieder aufsprudeln lassen.
Wassersprudler und ihre CO2-Dosierung
Die individuelle Dosierung des CO2 in das Wasser erfolgt beim Wassersprudler von Aarke über einen seitlich angebrachten Hebel. Dagegen setzen die anderen Hersteller auf einen Sprudelknopf oben auf den Gehäusen. Um den zu bedienen ist bei Sodapop sehr viel Fingerkraft erforderlich. Bei den Modellen von Aarke und Brita lässt sich der CO2-Eintrag vergleichsweise fein regeln, andere Kandidaten hatten nach drei kräftigen Drückern auf den Sprudlerknopf mehr Gas ins Wasser gedrückt.
FAZIT
Alle Wassersprudler aus dem Testfeld erledigen ihre Aufgabe – Wasser sprudeln – gut bis sehr gut. Zwar fällt die Dosierbarkeit des CO2 bei dem Modell von Sodastream etwas grob aus, dafür überzeugt das Gerät umso mehr mit technischen Details und holt sich damit knapp den Testsieg. Auf Platz zwei folgt der Sprudler von Drinkmate, mit dem sich sogar zuckerhaltige Getränke aufsprudeln lassen. Der SodaOne von Brita sichert sich immerhin noch den Preis-Leistungs-Sieg. Er punktet mit guten Sprudelergebnissen, einem reduzierten Design und einer einfach zu reinigenden Sprudeltülle.