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Ein Tresor für zu Hause? Auf diese 3 Dinge sollten Sie achten

Zum Schutz der Wertsachen sind Tresore eine sichere Option. Oder? Erfahren Sie, worauf es bei der Modellauswahl ankommt.

Ein Tresor, der in einem privaten Kleiderschrank steht.
© Getty Images

Die gute Nachricht: Seit 2016 nimmt die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ab. Die schlechte Nachricht: Es sind nach wie vor über 200 Einbrüche, die jeden Tag verübt werden. Da bleibt gerade in der dunklen Jahreszeit ein ungutes Gefühl, wenn man aus dem Haus geht.

Eine Möglichkeit, seine Wertsachen direkt zu schützen, ist ein Tresor für zu Hause. Ob Schmuck, Geld oder die wertvolle Münzsammlung – Tresore versprechen Sicherheit, selbst wenn Kriminellen das Einbrechen in Haus oder Wohnung gelingt. Allerdings gibt es große Unterschiede zur Widerstandsfähigkeit und Versicherung von Tresoren. Worauf es beim Kauf eines Safes ankommt und welche Modelle wie sicher sind, verrät IMTEST.

Diese Merkmale bei Tresoren sind wichtig

Wer sich einen Tresor für zu Hause kaufen möchte, steht im Internet schnell vor einer sehr großen Auswahl an Modellen, vor allem was kleinere Möbeltresore und Wertschutzschränke angeht. Genauso groß sind auch die Unterschiede, die die Sicherheit der Tresore betreffen. Denn nicht jeder erhältliche Wertschutzschrank trotzt Einbrechern gleich gut. Außerdem bewerten Versicherungen unterschiedlich. Achten Sie daher beim Kauf eines Tresors auf diese drei Dinge:

Prüfsiegel für Tresore

Es gibt zwei verschiedene Prüfsiegel, die Ihnen bestätigen, dass der Safe mit bestimmten Tests geprüft wurde: Das VdS- und das ECB-S-Zertifikat. Hinter letzterem verbirgt sich die European Certification Body GmbH, eine neutrale Zertifizierungsstelle des Sicherheitsverbandes ESSA. Das andere Zertifikat wird durch den Verband der Schadensversicherer Deutschland e.V. verliehen. Beide Institutionen prüfen Tresore nach festgelegten Normen. Die wichtigsten sind EN 1143-1 und EN 14450. Achten Sie beim Kauf auf Normangaben und auf die Prüfsiegel.

Dunkelblauer rechteckiger Sticker mit VdS-Logo und Merkmalen drauf
Das Prüfsiegel VdS befindet sich in der Tür-Innenseite des Tresors, damit es Einbrecher nicht sehen können. © VdS

Widerstandsgrade

Tresore unterscheiden sich nicht nur in der Größe, sondern vor allem in ihrer Bauart. Diese ist entscheidend für den Grad an Sicherheit und Widerstand, den ein Tresor gegen Einbrecher und Feuer leisten kann. Erkennbar ist das Schutzmaß an der Angabe der Sicherheitsstufe beziehungsweise des Widerstandsgrades. Es gibt fünf Widerstandsgrade von 0 (oder N) angefangen. Je höher der Widerstandsgrad bei einem Safe, desto größer der Schutz – und die Versicherungssumme für die Wertsachen. Weitere Details zu den Widerstandsgraden in der Tabelle unten.

Versicherung für Wertsachen

Wertsachen zu versichern, ist immer sinnvoll. Sollen diese in einem Tresor lagern, ist der Widerstandsgrad entscheidend für die Versicherungseinstufung. Je höher der Widerstandsgrad eines Tresors, desto höher ist auch die Versicherungssumme. Dabei gibt es allgemeine Summen zur Orientierung. Im Einzelfall sollten Sie aber immer mit der Versicherung Rücksprache halten, wie hoch die Versicherungssumme für welchen Widerstandsgrad ist.

WiderstandsgradBauart-Merkmale (Beispiele)Versicherungssumme*
0 (N)Tür und Korpus mehrwandig, umlaufender Feuerfalzbis 40.000 €
ITür und Korpus mehrwandig, Türspezialfüllung, umlaufender Feuerfalzbis 65.000 €
IITür und Korpus dreiwandig, umlaufender Feuerfalzbis 100.000 €
IIITür und Korpus mit Spezialfüllungbis 200.000 €
IVkomplett mit Spezialbeton gefülltbis 400.000 €
Vkomplett mit Spezialbeton gefülltnach Absprache mit Versicherer
*Die tatsächliche Versicherungssumme kann je nach Versicherung und Art der Wertsachen variieren. Genaue Informationen erhalten Sie bei Ihrer Versicherung.

So sicher sind diese Tresore – nach Widerstandsgrad

Es gibt einfache Möbeltresore je nach Größe schon für unter 100 Euro, wie das Modell Point Safe von Burg und Wächter. Diese sind in der Regel nicht nach den Normen geprüft und tragen keine Siegel. Dadurch ist das Maß an Sicherheit eher gering und auch die Versicherungssumme für die Wertsachen in diesen Tresoren dürfte niedrig ausfallen. Besser sind Tresore im mittleren Preissegment. Diese können bereits die Norm EN 14450 erfüllen. Der Safe Combi-Line hat sogar ein ECB-S-Zertifikat und bietet 30-minütigen Feuerschutz. Die Versicherungssumme kann bei solchen Modellen schon bis zu 20.000 Euro betragen.

Schwarzer kleiner Tresor mit halb geöffneter Tür; Uhr und blaues Kästchen drin
Der mittelpreisige Combi-Line Tresor schützt nachweislich ca. 30 Minuten vor Feuer. © Burg und Wächter

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Porträtfoto

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.