Wer heute einen neuen Fernseher kauft, landet direkt bei einem Smart-TV. Diese Geräte sind internetfähig, in den meisten Fällen sind Apps für alle wichtigen Streaming-Dienste bereits vorinstalliert. Dennoch gibt es gute Gründe, sich einen Streaming-Stick oder eine Streaming-Box anzuschaffen. Beispielsweise, wenn ein alter Fernseher gar kein Streaming unterstützt oder bestimmte Apps auf dem Gerät nicht verfügbar sind. Hier lassen sich aktuelle Dienste und Funktionen im Handumdrehen nachrüsten. Die Leistungsfähigkeit der Streaming-Sticks und Boxen haben die Audio- und Streaming-Experten von STEREO für IMTEST ausführlich getestet.
Den Testsieg konnte sich der Telekom MagentaTV One 2.0* sichern, der günstige Waipu.TV 4K Stick* wurde Preis-Leistungssieger.
Folgende Streaming-Sticks haben am Test teilgenommen
- Amazon Fire TV Stick 4K Max
- Apple TV 4K WiFi + Ethernet
- Chromecast mit Google TV 4K
- Telekom MagentaTV One 2.0
- Waipu.TV 4K Stick
Inhaltsverzeichnis
- Die Testkandiaten im Überblick
- Die IMTEST-Favoriten im Überblick
- Weitere empfehlenswerte Streaming-Sticks
- Testergebnisse im Detail
- Auf den ersten Blick wenig Unterschiede
- Streaming Sticks: Einrichtung durchweg einfach
- Zwischen iOS und Android: So sehen die Unterschiede der TV-Oberflächen aus
- Fazit
- Affiliate-Disclaimer
Die Testkandiaten im Überblick
Der Mehrwert, den so ein Streaming-Stick bieten kann, beschränkt sich keineswegs auf das Bereitstellen aktueller Streaming-Apps. Wenn die Menüs bei einem älteren Smart-TV träge reagieren oder nur ein langsamer WLAN-Standard verbaut ist, können die kleinen Streaming-Geräte dank aktueller Technik unkomplizierte Abhilfe schaffen. Oder sie verwandeln einen Monitor in einen kleinen Smart-TV.
Dass der Markt der Streaming Sticks umkämpft ist, zeigte auch ein Patentrechtsstreit zwischen dem Telekommunikations-Konzern Nokia und Amazon. So darf der Shopping-Gigant den Fire TV Stick 4K Max aus diesem Test nicht mehr verkaufen. Konsequenterweise ist das Gerät aus den Amazon-Angeboten verschwunden und nur noch vereinzelt über Drittanbieter erhältlich. Als Alternative bietet Amazon den Amazon Fire TV Stick HD* zu einem Preis von aktuell 44,99 Euro an.
Die IMTEST-Favoriten im Überblick
Die Preisspanne bei den getesteten Streaming-Sticks ist groß. So schlagen die beiden Boxen, Apple TV und Magenta One, mit 189 Euro (UVP) bzw. 169 Euro (UVP) zu Buche. Die kompakten Streaming-Sticks von Waipu und Co sind teils deutlich günstiger.
Testsieger
Telekom MagentaTV One 2.0
Durchdachtes Komplett-Paket für alle, die eventuell auch klassische TV-Sender streamen wollen. Gute, leistungsfähige und erweiterbare Hardware.
- PRO
- Umfangreiche Fernbedienung, USB-Anschluss, Kabel im Lieferumfang.
- KONTRA
- Nicht für die Befestigung hinterm TV-Gerät gedacht, etwas groß.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,73
5. Platz und Preis-Leistungssieger
Waipu.TV 4K Stick
Günstige Lösung für ein komplettes TV-Erlebnis ohne Kabel oder Sat-Anlage. Gute Hardware, wenn auch nicht ganz in der Telekom- oder Apple-Liga.
- PRO
- Android-TV-Plattform, daher viele Apps verfügbar.
- KONTRA
- Bildoptimierungsverfahren nicht ganz so umfangreich.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,12
Weitere empfehlenswerte Streaming-Sticks
Unter den Plätzen zwei bis vier finden sich weitere interessante Testkandidaten von bekannten Herstellern wie Apple oder Google.
2. Platz: Apple TV 4K
Apple TV 4K WiFi + Ethernet
Streaming-Box mit sehr hohem Speicherausbau; 128 GB gibt es allerdings nur in der LAN-Variante. Leider kein HDMI-Kabel im Lieferumfang.
- PRO
- Sehr leistungsstarke Hardware, elegantes, wertiges Design.
- KONTRA
- Hoher Preis, etwas umständliche Einrichtung am Gerät selbst.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,98
4.Platz: Chromecast mit Google TV 4K
Chromecast mit Google TV 4K
Streaming-Stick ohne eigenes Film-Portal, aber mit guten App-Angebot für andere Dienste. Recht wenig Speicher, WLAN nicht mehr ganz aktuell.
- PRO
- Als Chromecast-Erweiterung auch für Beamer ideal.
- KONTRA
- Etwas langsamer WLAN-Standard, sehr schlichte Fernbedienung.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,99
Testergebnisse im Detail
Auf den ersten Blick wenig Unterschiede
Tatsächlich unterscheiden sich fünf Geräte zunächst einmal gar nicht so sehr voneinander. Die Sticks werden direkt in einen HDMI-Anschluss des TV-Geräts gesteckt, während man die beiden kleinen Boxen via HDMI-Kabel anschließt. Zudem verfügen die Apple TV-Hardware und die Magenta TV One-Box noch über eine LAN-Schnittstelle, bei letzter gibt es auch noch einen USB-Port. Allerdings lassen sich diese Funktionen bei den Sticks auch mit originalem Zubehör oder Drittanbieter-Hardware nachrüsten. Der augenfälligste Unterschied ist die Fernbedienung der Magenta TV One-Box und des Waipu-Sticks.
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Sie sehen als einzige aus wie die eines klassischen TV-Geräts, was damit zusammenhängt, dass beide Geräte als kompletter Ersatz für klassisches Fernsehen vermarktet werden. Dabei ist es keineswegs so, dass man die Waipu- oder die Magenta TV-App nicht auch auf allen anderen Plattformen installieren könnte. Und umgekehrt ist auch die Nutzung von Apple TV oder Prime Video möglich; neben allen anderen gängigen Streaming-Diensten. Im Klartext: Hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Funktionalität können alle fünf Geräte praktisch das Gleiche.
Streaming Sticks: Einrichtung durchweg einfach
Tatsächlich ist noch nicht einmal der Einrichtungsprozess besonders unterschiedlich, sieht man vom Chromecast ab, bei dem die Google Home App notwendig ist. Auch das Apple TV kann via App in Betrieb genommen werden, aber auch ganz konventionell mittels Fernbedienung und Benutzeroberfläche. Es folgen gegebenenfalls Systemupdates. Und nach der Anmeldung an die jeweiligen Dienste sind die Sticks nutzbar. Viel Konfigurationsaufwand ist hier durchweg nicht erforderlich, bis man sich ins Filmvergnügen stürzen kann. Ausgerechnet Apple allerdings macht bei der Einrichtung die Bedienung unnötig umständlich. Und das liegt an der Bildschirmtastatur, die eigentlich nur eine alphabetisch geordnete Reihe von Buchstaben ist. Man muss also, je nach einzugebendem Text, ständig hin und her springen, was durch die Touchelemente der sehr wertigen Fernbedienung nicht einfacher wird.
Letztlich bestimmen dann die installierten Apps wesentlich die Funktionalität der Sticks und Boxen. Nach der Ersteinrichtung sind bei Apple, Amazon, Waipu und der Telekom aus naheliegenden Gründen die Oberflächen auf die Streaming- oder TV-Dienste der jeweiligen Unternehmen fokussiert. Google TV auf dem Chromecast-Stick fungiert hingegen von vornherein als Aggregator verschiedener Plattformen. Mit entsprechenden Apps lassen sich aber am Ende alle Geräte maximal individualisieren, sodass sie zum Beispiel auch die Spielfilmsammlung vom Netzwerkspeicher etwa via VLC-Player abrufbar ist.
Zwischen iOS und Android: So sehen die Unterschiede der TV-Oberflächen aus
Fazit
Eim Endeffekt schlagen sich alle getesteten Geräte nicht schlecht. Das insgesamt rundeste Paket aber liefert die Telekom ab: Die MagentaTV One-Box ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch gut erweiterbar. Erfreulich ist, dass die Box zwar als TV-Komplettlösung gedacht ist, aber nicht zwingend mit einem MagentaTV-Abo genutzt werden muss.
Das gilt im Prinzip auch für den Preis-Leistungssieger von Waipu.tv. Zwar muss man sich sinnvollerweise bei Waipu anmelden, damit den Installationsprozess durchlaufen kann. Aber es reicht auch das einfache Gratis-Paket, wenn es einem nicht primär um den Betrieb von herkömmlichem Fernsehen geht.
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