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Streaming-Sticks im Test: Die besten Modelle für smartes Fernsehen

Per Streaming-Stick lässt sich ein TV mit Online-Diensten wie Netflix einfach nachrüsten. IMTEST hat fünf Modelle getestet.

Rückseite eines Fernsehers an den unterschiedliche Streaming Sticks für die Nutzung von Online-Diensten wie Netflix oder Amzon Prime via USB-Steckplatz angeschlossen sind.
© IMTEST, Hersteller

Wer heute einen neuen Fernseher kauft, landet direkt bei einem Smart-TV. Diese Geräte sind internetfähig, in den meisten Fällen sind Apps für alle wichtigen Streaming-Dienste bereits vorinstalliert. Dennoch gibt es gute Gründe, sich einen Streaming-Stick oder eine Streaming-Box anzuschaffen. Beispielsweise, wenn ein alter Fernseher gar kein Streaming unterstützt oder bestimmte Apps auf dem Gerät nicht verfügbar sind. Hier lassen sich aktuelle Dienste und Funktionen im Handumdrehen nachrüsten. Die Leistungsfähigkeit der Streaming-Sticks und Boxen haben die Audio- und Streaming-Experten von STEREO für IMTEST ausführlich getestet.

Den Testsieg konnte sich der Telekom MagentaTV One 2.0* sichern, der günstige Waipu.TV 4K Stick* wurde Preis-Leistungssieger.

Folgende Streaming-Sticks haben am Test teilgenommen

  • Amazon Fire TV Stick 4K Max
  • Apple TV 4K WiFi + Ethernet
  • Chromecast mit Google TV 4K
  • Telekom MagentaTV One 2.0
  • Waipu.TV 4K Stick


Die Testkandiaten im Überblick

Der Mehrwert, den so ein Streaming-Stick bieten kann, beschränkt sich keineswegs auf das Bereitstellen aktueller Streaming-Apps. Wenn die Menüs bei einem älteren Smart-TV träge reagieren oder nur ein langsamer WLAN-Standard verbaut ist, können die kleinen Streaming-Geräte dank aktueller Technik unkomplizierte Abhilfe schaffen. Oder sie verwandeln einen Monitor in einen kleinen Smart-TV.

Ein Streaming Stick von Amazon ist in einen USB-Steckplatz an der Rückseite eines TV-Geräts eingesteckz
Wird aktuell nur von Dritanbietern verkauft: Der Amazon Fire TV Stick 4K Max. © IMTEST, Markus Mizgalski

Dass der Markt der Streaming Sticks umkämpft ist, zeigte auch ein Patentrechtsstreit zwischen dem Telekommunikations-Konzern Nokia und Amazon. So darf der Shopping-Gigant den Fire TV Stick 4K Max aus diesem Test nicht mehr verkaufen. Konsequenterweise ist das Gerät aus den Amazon-Angeboten verschwunden und nur noch vereinzelt über Drittanbieter erhältlich. Als Alternative bietet Amazon den Amazon Fire TV Stick HD* zu einem Preis von aktuell 44,99 Euro an.

Die IMTEST-Favoriten im Überblick

Die Preisspanne bei den getesteten Streaming-Sticks ist groß. So schlagen die beiden Boxen, Apple TV und Magenta One, mit 189 Euro (UVP) bzw. 169 Euro (UVP) zu Buche. Die kompakten Streaming-Sticks von Waipu und Co sind teils deutlich günstiger.

Testsieger

Durchdachtes Komplett-Paket für alle, die eventuell auch klassische TV-Sender streamen wollen. Gute, leistungsfähige und erweiterbare Hardware.    

  • PRO
    • Umfangreiche Fernbedienung, USB-Anschluss, Kabel im Lieferumfang.
  • KONTRA
    • Nicht für die Befestigung hinterm TV-Gerät gedacht, etwas groß.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,73

5. Platz und Preis-Leistungssieger

Günstige Lösung für ein komplettes TV-Erlebnis ohne Kabel oder Sat-Anlage. Gute Hardware, wenn auch nicht ganz in der Telekom- oder Apple-Liga.

  • PRO
    • Android-TV-Plattform, daher viele Apps verfügbar.
  • KONTRA
    • Bildoptimierungsverfahren nicht ganz so umfangreich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,12

Weitere empfehlenswerte Streaming-Sticks

Unter den Plätzen zwei bis vier finden sich weitere interessante Testkandidaten von bekannten Herstellern wie Apple oder Google.

2. Platz: Apple TV 4K

Streaming-Box mit sehr hohem Speicherausbau; 128 GB gibt es allerdings nur in der LAN-Variante. Leider kein HDMI-Kabel im Lieferumfang.

  • PRO
    • Sehr leistungsstarke Hardware, elegantes, wertiges Design.
  • KONTRA
    • Hoher Preis, etwas umständliche Einrichtung am Gerät selbst.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,98

4.Platz: Chromecast mit Google TV 4K

Chromecast mit Google TV 4K

Weißer Chromecast-Streaming Stick neben ebenfalls weißer Fernbedienung liegend auf einer weißen Oberfläche

Streaming-Stick ohne eigenes Film-Portal, aber mit guten App-Angebot für andere Dienste. Recht wenig Speicher, WLAN nicht mehr ganz aktuell.

  • PRO
    • Als Chromecast-Erweiterung auch für Beamer ideal.
  • KONTRA
    • Etwas langsamer WLAN-Standard, sehr schlichte Fernbedienung.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,99

Testergebnisse im Detail

Auf den ersten Blick wenig Unterschiede

Tatsächlich unterscheiden sich fünf Geräte zunächst einmal gar nicht so sehr voneinander. Die Sticks werden direkt in einen HDMI-Anschluss des TV-Geräts gesteckt, während man die beiden kleinen Boxen via HDMI-Kabel anschließt. Zudem verfügen die Apple TV-Hardware und die Magenta TV One-Box noch über eine LAN-Schnittstelle, bei letzter gibt es auch noch einen USB-Port. Allerdings lassen sich diese Funktionen bei den Sticks auch mit originalem Zubehör oder Drittanbieter-Hardware nachrüsten. Der augenfälligste Unterschied ist die Fernbedienung der Magenta TV One-Box und des Waipu-Sticks.



Sie sehen als einzige aus wie die eines klassischen TV-Geräts, was damit zusammenhängt, dass beide Geräte als kompletter Ersatz für klassisches Fernsehen vermarktet werden. Dabei ist es keineswegs so, dass man die Waipu- oder die Magenta TV-App nicht auch auf allen anderen Plattformen installieren könnte. Und umgekehrt ist auch die Nutzung von Apple TV oder Prime Video möglich; neben allen anderen gängigen Streaming-Diensten. Im Klartext: Hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Funktionalität können alle fünf Geräte praktisch das Gleiche.  

Detailaufnahme von der Rückseite einer Streaming Box (Magenta TV). Zu sehen ist, dass unterschiedliche Kabel und Adaper in die Box eingestöpselt sind
Der USB-Port bei der Magenta-Box von der Telekom ist sinnvoll, aber in der Breite sehr knapp bemessen.
HDMI-Adapter und Fire TV-Streaming Stick von Amazon liegen auf einer weißen Oberfläche.
Der Amazon Fire TV-Stick 4K Max lässt sich über einen HDMI-Adapter (links im Bild) bequem an einen entsprechenden Steckplatz an einem TV-Gerät anstöpseln
Weißer Streaming Stick Chromecast mit Google TV 4K ist via Kabel mit einem Adapter verbunden, der neben einem Netzwerkkabel-Steckplatz auch Anschlüsse für USB und HDMI bietet
Weißer Streaming Stick Chromecast mit Google TV 4K ist via Kabel mit einem Adapter verbunden, der neben einem Netzwerkkabel-Steckplatz auch Anschlüsse für USB und HDMI bietet
Detailaufnahme Hand steckt Kabel in entsprechende Steckplätze an Streaming Box von Apple
Die Apple TV 4K WiFi + Ethernet-Box bietet Steckplätze für HDMI und Netztwerk-Kabel (LAN)

Streaming Sticks: Einrichtung durchweg einfach

Tatsächlich ist noch nicht einmal der Einrichtungsprozess besonders unterschiedlich, sieht man vom Chromecast ab, bei dem die Google Home App notwendig ist. Auch das Apple TV kann via App in Betrieb genommen werden, aber auch ganz konventionell mittels Fernbedienung und Benutzeroberfläche. Es folgen gegebenenfalls Systemupdates. Und nach der Anmeldung an die jeweiligen Dienste sind die Sticks nutzbar. Viel Konfigurationsaufwand ist hier durchweg nicht erforderlich, bis man sich ins Filmvergnügen stürzen kann. Ausgerechnet Apple allerdings macht bei der Einrichtung die Bedienung unnötig umständlich. Und das liegt an der Bildschirmtastatur, die eigentlich nur eine alphabetisch geordnete Reihe von Buchstaben ist. Man muss also, je nach einzugebendem Text, ständig hin und her springen, was durch die Touchelemente der sehr wertigen Fernbedienung nicht einfacher wird.

Zwei Fernbedienungen (eine in schwarz, eine in silber) liegen nebeneinander auf einer weißen Oberfläche
Apple-typisch ist die Metall-Fernbedienung minimalistisch. Nutzt man einen TV-Dienst wie Waipu.tv oder MagentaTV mit Senderspeicher, ist jedoch ein Ziffernblock durchaus von Vorteil. © IMTEST, Markus Mizgalsik

Letztlich bestimmen dann die installierten Apps wesentlich die Funktionalität der Sticks und Boxen. Nach der Ersteinrichtung sind bei Apple, Amazon, Waipu und der Telekom aus naheliegenden Gründen die Oberflächen auf die Streaming- oder TV-Dienste der jeweiligen Unternehmen fokussiert. Google TV auf dem Chromecast-Stick fungiert hingegen von vornherein als Aggregator verschiedener Plattformen. Mit entsprechenden Apps lassen sich aber am Ende alle Geräte maximal individualisieren, sodass sie zum Beispiel auch die Spielfilmsammlung vom Netzwerkspeicher etwa via VLC-Player abrufbar ist.

Zwischen iOS und Android: So sehen die Unterschiede der TV-Oberflächen aus

Screenshot der Apple-TV-Oberfläche mit Bildschirmicons.
Die Apple-TV-Oberfläche, die aussieht, wie die große Version eines iPads.
Screenshot der Amazon Fire-TV-Oberfläche mit Bildschirmicons.
Bei Fire OS ist der Homebildschirm genau wie bei Android TV etwas kleinteiliger, aber dennoch übersichtlich.

Fazit

Eim Endeffekt schlagen sich alle getesteten Geräte nicht schlecht. Das insgesamt rundeste Paket aber liefert die Telekom ab: Die MagentaTV One-Box ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch gut erweiterbar. Erfreulich ist, dass die Box zwar als TV-Komplettlösung gedacht ist, aber nicht zwingend mit einem MagentaTV-Abo genutzt werden muss.

Das gilt im Prinzip auch für den Preis-Leistungssieger von Waipu.tv. Zwar muss man sich sinnvollerweise bei Waipu anmelden, damit den Installationsprozess durchlaufen kann. Aber es reicht auch das einfache Gratis-Paket, wenn es einem nicht primär um den Betrieb von herkömmlichem Fernsehen geht.

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Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.