Ein Weg, Energiekosten zu sparen, ist, Strom mit Kraft der Sonne selbst zu erzeugen. Balkonkraftwerke kommen für Wohnungen infrage, doch längst nicht für alle. Denn neben örtlichen baulichen Vorschriften und Genehmigungen können auch Vermieter oder Eigentumsvereinbarungen das Installieren einer Mini-PV-Anlage verhindern. In solchen Fällen bietet sich ein Solartisch an. Dieser erfordert keinen großen Installationsaufwand und auch keine Erlaubnis. Ist das also die perfekte Alternative zum Balkonkraftwerk?

Verschiedene Arten von Solartischen

Tatsächlich taugen längst nicht alle Solartische dazu, ein Balkonkraftwerk zu ersetzen. Für alle, denen dies aber vorschwebt, gibt es großflächige Modelle, die mit einer Leistung um die 400 Watt (W) durchaus an eine Mini-PV-Anlagen heranreichen. Darüber hinaus gibt es auch klappbare Campingtische mit integrierten Solarmodulen, die zwischen 50 und 100 W als Stromquelle kleiner Geräte wie Smartphone oder Bluetooth-Box dienen. Auch kleine Beistelltische, die mit ihrer Funktion lediglich für schöne Atmosphäre sorgen, sind erhältlich. Im Folgenden einige passende Solartische für jeden Bedarf im Überblick.

Großer und leistungsstarker Solartisch

• Größe: 173 x 114 x 84 cm
• Leistung: 410 W
• Extra-Funktionen: Solarmodul/Tischplatte hochklappbar

Über 400 W Leistung erzielt der in schickem schwarz kommende Solartisch TX-250 von Technaxx. Damit trägt das Modell zurecht die Bezeichnung Solar-Tischkraftwerk im Namen. Denn diese Leistung entspricht einem kleinen Balkonkraftwerk beziehungsweise oft einem Panel für den Balkon. Daher ist auch ein Wechselrichter von Hoymiles im Lieferumfang enthalten. Dieser liefert Daten zur gewonnenen Energie per WiFi und App aufs Smartphone. Der Wirkungsgrad der Solarzellen im Panel beziehungsweise in der Tischplatte liegt nach Angaben des Herstellers bei 20,97 Prozent, was hoch ist.

Geschützt werden die Solarzellen durch eine 3,2 Millimeter dicke Platte aus gehärtetem Glas. Somit steht der Nutzung als Tisch nichts im Weg. Besonders gut: Wird der Tisch nicht als solcher gebraucht, lässt sich das Solarmodul, also die Tischplatte, einfach in den Winkeln 20, 30 und 35 Grad aufstellen, um den Ertrag zu verbessern. Die hohe Leistung hat aber einen Nachteil: Es ist ein sehr großer Tisch, der nur auf weiträumigen Balkonen, Terrassen oder Dachterrassen Platz findet.

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Sonnentisch in Maßanfertigung

• Größe: 210 x 105 x 75 cm
• Leistung: 450 W
• Extra-Funktionen: keine

Während der TX-250 schon groß ist, kommt dieser Solartisch von Frerkes Metalldesign mit einer Länge von über zwei Metern. Und auch die Leistung ist etwas höher. Auch bei diesem Modell gibt es einen passenden Wechselrichter von Hoymiles im Lieferumfang dazu. Die Vorzüge der Leistungseinsicht und App-Steuerung sind auch hier vorhanden, wenn auch die WiFi-Fähigkeit erst noch mit einem passenden USB-Stick (Hoymiles DTU-WLite) nachgerüstet werden muss. Wie beim Technaxx besteht das Tischgestell aus wetterfestem Aluminium. Und das Solar-Tischkraftwerk entspricht ebenfalls den Vorschriften des VDE (Verband der Elektrotechnik), was eine sichere Nutzung garantiert.

Da es sich um ein Auftragsprodukt handelt, ist der Tisch kostspieliger als der von Technaxx. Wem der Solartisch zu groß ist oder wer eine andere Form für seinen Balkon, die Terrasse oder den Garten wünscht, der kann sich auch an den Hersteller wenden und einen individuellen Tisch in Auftrag geben.

Klappbarer Campingtisch

• Größe: ‎85 x 66 x 56 cm
• Leistung: 60 W
• Extra-Funktionen: klappbar, mit integrierten Geräteanschlüssen und Fächern

Während die zwei vorgestellten Solartische von Technaxx und Frerkes tatsächlich von der Leistung her mit kleineren Balkonkraftwerken mithalten können, aber entsprechend hochpreisig und vor allem groß sind, gibt es auch klappbare Solartische, die in kompakten Maßen kommen und für die Energieversorgung kleiner Geräte beim Camping, Angeln oder Festivalbesuch gedacht sind. Einer davon ist der faltbare Campingtisch TX-252 von Technaxx. Dieser bietet die mobilen Vorzüge herkömmlicher Campingtische. Zusätzlich ist die Tischplatte aus Polyester mit einem Solarmodul bestückt, das eine Leistung von 60 W hat.

Ob Smartphone, Lautsprecher, Tablet oder Powerbank: Kleine Geräte lassen sich so mit Strom versorgen. Dafür ist der Solartisch mit zwei USB-A- und einem USB-C-Anschluss versehen sowie einem DC5521-Ausgang (18 V), der über ein mitgeliefertes Adapter-Kabel auch mit XT60-, DC7909-, MC4- und Anderson-Anschlüssen kompatibel ist. Der Wirkungsgrad soll dabei 19 Prozent betragen. Die Geräte können während des Ladens auch in den zwei Fächern oder auf der Netzablage Platz finden. Mit der Tragetasche lässt sich nach Gebrauch der gesamte Tisch einfach transportieren und lagern.

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Dekorativer Beistelltisch mit LEDs und Lautsprecher

• Größe: 53 x 75 cm
• Leistung: 8 W (Lautsprecher), 20x 0,06 W (LEDs)
• Extra-Funktionen: RGB-LED-Lichter, Bluetooth-Lautsprecher

Neben den großen Solartischen, die als Kraftwerk fungieren, und den praktischen Klapptischen fürs Camping gibt es auch kleine Beistelltische, die mit Solarmodulen bestückt sind, beispielsweise das Modell von ETC. Dieses kommt in modernem Design mit dünnen, schwarzen Beinen und einer zylinderartigen, runden Tischplatte in Weiß. Das kleine Solarmodul auf der Tischfläche dient in erster Linie dazu, den Tisch selbst mit Energie zu versorgen. Dieser kann nämlich in verschiedenen Farben leuchten und hat Lautsprecher an Bord. Über Bluetooth lässt sich so Musik abspielen. Bis zu acht Stunden soll der Dekotisch mit einer Ladung für stimmungsvolles Ambiente sorgen.

Da die Lautsprecher recht viel Energie brauchen, gibt es die Option, sie mit einem Ladekabel und über die USB-Schnittstelle aufzuladen, wobei die Ladezeit bis zur vollständigen Aufladung fünf Stunden beträgt. Über eine Fernbedienung lassen sich sowohl die Beleuchtung als auch die Lautsprecher steuern. Die LEDs können in verschiedenen Farben leuchten, entweder in einem automatischen Farbwechsel oder in einer festgelegten Farbe. Zudem sind sie dimmbar. Die gesamte Konstruktion entspricht der Schutzart IP44 und ist demnach wetterfest.

Einen Solartisch selbst bauen

Für einen Solartisch braucht es nicht sehr viele Komponenten: ein Solarpanel, ein Gestell oder Tischbeine, einen Wechselrichter und entsprechende Verkabelung. Daher bauen sich einige findige PV-Fans ihren Sonnentisch ganz einfach selbst und können dabei günstiger wegkommen als beim Kauf eines fertigen Solartisches. Je nachdem, welches Solarmodul zum Einsatz kommt, ist es sinnvoll, eine Glasplatte in den gleichen Maßen draufzulegen. Denn nicht alle Module sind von Haus aus von Glas geschützt. Während der aktiven Nutzung als Tisch wie beim Essen beispielsweise, ist zudem eine Tischdecke klug. Zum einen schützt diese vor Kratzern und zum anderen kann ein Solarpanel in der Sonne sehr warm werden.

Im Internet gibt es einige Anleitungen, Ideen und Tipps, um einen Solartisch selbst zu bauen. Dies setzt aber auch handwerkliches Geschick voraus und eine gute Recherche der einzelnen Teile, damit alles zusammenpasst und am Ende auch läuft.

Solartisch: Eine echte Alternative zum Balkonkraftwerk?

Große Solartische wie die zwei erstgenannten kommen auf eine Leistung zwischen 400 und 500 W, was der eines kleinen Balkonkraftwerks entspricht. Damit lassen sich bei optimalem Standort und guter Wetterlage mehrere hundert Kilowattstunden im Jahr erzeugen, womit der Nutzer auf eine Stromkostenersparnis von circa 100 bis 150 Euro im Jahr kommen würde. Diese kommen also tatsächlich als Alternative zum Balkonkraftwerk infrage. Allerdings braucht es dafür ordentlich Platz auf dem Balkon oder der Terrasse und, wenn der Tisch keine Funktion zum Aufstellen der Platte beziehungsweise des Moduls hat, kann die Ausrichtung nicht optimal sein.

Mobile Modelle wie ein Campingtisch mit Solarmodulen sind auf jeden Fall für Ausflüge eine praktische Lösung. Natürlich machen sie sich auch auf einem Balkon gut. Richtige Ersparnisse sind damit im Vergleich zum Balkonkraftwerk oder großen Solartischen allerdings nicht einfahrbar.