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Smartphone-Test: Günstige und hochpreisige Geräte im Vergleich

Smartphones gibt es für jede Geldbörse. Aber wie groß sind die technischen Unterschiede? IMTEST hat zehn smarte Begleiter für den Alltag von 89 bis 799 Euro im Smartphone-Test geprüft.

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Günstiges oder teures Smartphone? Test mit diesen Geräten

Dass es Smartphones bereits für um die 100 Euro gibt, ist nichts Neues. Dafür brauchen Interessenten nur ihren Blick im nächsten Elektronik-Fachhandel (oder online) schweifen zu lassen. Aber was können so günstige Geräte? Und wie groß ist der technische Abstand zu den hochpreisigen Smartphones wirklich? IMTEST klärt diese Fragen anhand von zehn Testkandidaten im Preisbereich von 89 bis 799 Euro. Die stellen sich dabei einem intensiven Akku-Test, der Prüfung von Bildschirm- und Kamera-Qualität, sowie herausfordernden Prozessor-Aufgaben. Der Smartphone-Test zeigt, was welche Modelle wie gut können – und was nicht.

Unter den fünf günstigen Smartphones bis 300 Euro sind Modelle namhafter Hersteller wie Samsung, Motorola und Nokia. Aber auch Poco und Wiko sind vertreten. Das Wiko Y81 ist mit gerade mal 89 Euro mit Abstand das preiswerteste Smartphone im Test. Bei den Geräten ab 300 Euro finden sich an der Preisspitze Modelle von Xiaomi und Vivo. Die getesteten Smartphones von Sony, Oppo und ZTE liegen preislich im Mittelfeld. Wie viel Nutzer für wie viel Geld von einem Smartphone erwarten dürfen, verrät der Test.

Weitere günstige Geräte hat IMTEST bereits in diesem Vergleichstest mit Smartphones bis 200 Euro getestet.

Smartphones bis 300 Euro

1 Arbeitstempo: getestet mit Geekbench 5.3.2, Multicore 

2 Grafikleistung: getestet mit 3DMark, Sling Shot Extreme

Günstige Smartphones mit LC-Display

Kaum eine Eigenschaft unterscheidet sich von Smartphone zu Smartphone so sehr wie die Bildschirmqualität. Nicht nur eine hohe Auflösung für ein scharfes Bild ist wichtig. Auch sollten Farben natürlich wiedergegeben werden und die maximale Helligkeit möglichst hoch sein. Wer sein Handy viel unter freiem Himmel nutzt, wird das Problem sicher kennen: An sonnigen Tagen ist auf dunklen Displays kaum noch etwas zu erkennen. Um den Preis niedrig zu halten, verzichten Hersteller bei ihren günstigen Geräten auf manche Spitzentechnik, wie der sogenannten OLED-Technologie für starke Kontraste und intensive Farben.

Sehr günstige Geräte bieten nicht diesen Luxus und setzen stattdessen auf das klassische LC-Display. Folge: etwas fahlere Farben und schwächere Kontraste. Leider ist das auch beim Galaxy A32 von Samsung der Fall. Schade, denn der Hersteller ist eigentlich bekannt für sein erstklassiges Super-AMOLED und spendierte dieses auch dem Vorgänger, dem Galaxy A31.

Die maximale Bildschirmhelligkeit beziffert
Die maximale Bildschirmhelligkeit beziffert IMTEST mit einem professionellen Messinstrument.

Top-Bildschirme bei teuren Smartphones

Wer starke Kontraste und intensive Farben auf seinem Smartphone sehen will, sollte auf Displays wie OLED achten. Mit diesen sind auch das Sony Xperia 10 II, das Oppo Find X3 Lite, das Xiaomi Mi 11 und das Vivo X51 5G ausgestattet. Auch die maximale Helligkeit erreicht nur bei den hochpreisigen Kandidaten Spitzenwerte: Das Xiaomi Mi 11 und das Vivo X51 5G strahlen hier um die Wette. Die Anzeige des Mi 11 punktet in allen Disziplinen und lässt kaum Wünsche offen. Mit 120 Bildern pro Sekunde blicken Nutzer hier außerdem auf ein besonders flüssiges Bild beim Scrollen und Spielen. Das Oppo Find X3 Lite reicht da zwar nicht heran. Farben, Helligkeit und Schärfe sind aber dank OLED trotzdem gut – und das bei einem deutlich günstigeren Preis.

Smartphone Test Sony Xperia
Sonys Xperia 10 II achtet auf eine schlanke Linie: Es ist schmaler und höher als andere Smartphones.

Smartphones ab 300 Euro

1 Arbeitstempo: getestet mit Geekbench 5.3.2, Multicore 

2 Grafikleistung: getestet mit 3DMark, Sling Shot Extreme

Smartphone-Test belegt: Tempo ist teuer

Die Zeiten, in denen günstige Smartphones unzumutbar langsam arbeiten, sind vorbei. Zumindest alltägliche Aufgaben wie Mails schreiben, surfen, Musik hören und chatten gehen meist problemlos. Bei sehr günstigen Geräten wie dem Wiko Y81 und dem Nokia 5.4 führen allerdings auch solche Aufgaben zu Ladezeiten. Für aufwendige 3-D-Spiele sind solche Handys ungeeignet, wie die Test-Ergebnisse des Smartphone-Tests Ergebnisse für Grafikleistung belegen.

Das können die Smartphones ab 300 Euro besser und laufen insgesamt etwas flotter. Im mittleren Preisbereich des Testfelds stechen hier das Oppo Find X3 Lite und das Moto G 5G hervor. Die Bedienung geht zügig und flüssig von der Hand, auch Spielfreudige kommen auf ihre Kosten. Das Xiaomi Mi 11 stellt dann aber klar, dass Höchstgeschwindigkeit nur hochpreisige Modelle erreichen.

Smartphone Test Fingerabdrucksensor
Der Fingerabdrucksensor fehlt bei manch günstigen Geräten. Nokia platziert ihn beim 5.4 rückseitig

Auch günstige Smartphones bieten 5G

Anders sieht es mit der Internetgeschwindigkeit aus: Zwei der fünf Kandidaten unter 300 Euro unterstützen 5G: das Galaxy A32 und das Moto G 5G. Der neue Mobilfunkstandard sorgt für rasante Geschwindigkeiten im mobilen Internet. Wichtig: Hierfür braucht es auch einen passenden 5G-Tarif. Das Netz befindet sich deutschlandweit im Ausbau und ist vor allem in Städten schon vorzufinden. Im Smartphone-Test zeigte sich das Geschwindigkeits-Plus vor allem im Vergleich zum klassischen LTE deutlich: Das Galaxy A32 5G erreichte im LTE-Netz von Vodafone nur 135 Megabit pro Sekunde (Mbit/s), via 5G waren es 852 Mbit/s. Das Moto G 5G brachte es auf 79 Mbit/s (LTE) und 700 Mbit/s (5G). Im heimischen WLAN sind alle Kandidaten schnell genug, die Spanne reicht hier von 390 bis 1.600 Mbit/s.

Smartphone Test Akku und Tempo

Smartphones im Akku-Test

Ein großer Akku ist gut, hilft aber wenig, wenn der Prozessor viel Energie verschlingt und das Betriebssystem nicht ressourcensparend arbeitet. Auf das Zusammenspiel kommt es an. Nicht selten profitieren günstige Geräte von ihrer geringeren Arbeitsleistung und erreichen dadurch lange Laufzeiten. So auch im Smartphone-Test. IMTEST prüfte die Laufzeiten bei intensiver Dauernutzung. Am längsten hielt das Poco M3 durch mit 13:10 Stunden, dicht gefolgt vom Galaxy A32 mit 12:47 Stunden. Das Oppo Find X3 Lite (11:31) und das Moto G 5G (11:50) liefern noch gute Werte.

Am schlechtesten schneiden das günstigste Gerät und auch das teuerste Smartphone ab: Das Wiko Y81 (08:55 Stunden) und das Xiaomi Mi 11 (09:02 Stunden) machen etwas zu schnell schlapp. Immerhin: Das Mi 11 gleicht das mit seiner sehr kurzen Ladezeit von nur 47 Minuten aus. Um ein Smartphone in so kurzer Zeit aufzuladen, bedarf es großer Mengen an Ladestrom per Netzteil und der richtigen Ladetechnik am Smartphone. Zwei Dinge, die neben dem Mi 11 auch das Oppo Find X3 Lite (mit 51 Minuten) und das Vivo X51 5G (1:04 Stunde) mitbringen.

“LANGE LAUFZEIT, SCHARFES DISPLAY: DAS POCO M3 EIGNET SICH GUT FÜR ALLE EINSTEIGER.”

Timur Stürmer
IMTEST-Experte © IMTEST

Auf die Hauptkamera kommt es an

Drei bis vier Kameras sind in heutigen Smartphones keine Seltenheit mehr. Neben Haupt- und Selfiekamera sind oft auch eine Ultraweitwinkel-Kamera und ein Tiefensensor für Porträt-Aufnahmen mit verschwommenem Hintergrund vorzufinden. Die zusätzlichen Kameras sind ein nettes Beiwerk, aber auf die Qualität der Hauptkamera kommt es an. Hier gibt es deutliche Unterschiede. Die besten Ergebnisse erzielten das Xiaomi Mi 11, das Vivo X51 5G und das Oppo Find X3 Lite. Die Fotos zeigten viele Details, eine gute Schärfe und meist natürliche Farben. Unter den günstigen Smartphones sorgte das Poco M3 für Überraschungen. Trotz des geringen Preises von unter 180 Euro lieferte es eine ordentliche Bildschärfe ab.

Gebüsch oder Moos? Die Makro-Kamera des Galaxy A32 erlaubt Aufnahmen aus geringster Entfernung.

Smartphone-Test zeigt: Diese Kameras können Nachtaufnahmen

Klare, scharfe Aufnahmen auch bei sehr wenig Licht, etwa bei Nacht, ist die Königsdisziplin. Hier bedienen sich Smartphones einiger Software-Tricks wie einer längeren Belichtungszeit, Nachschärfung und künstlicher Aufhellung. Das bringt aber wenig, wenn der Kamera-Sensor das wenige Umgebungslicht nicht einzufangen weiß. Das Xiaomi Mi 11 zeigt im Smartphone-Test mit seinem großen 108-Megapixel-Sensor auch bei Nacht scharfe und detailreiche Aufnahmen ohne Bildrauschen. Das Galaxy A32 5G lieferte bei Tageslicht eine gute Fotoqualität, sowohl mit der Haupt- wie auch Selfiekamera. Porträt-Fotos mit unscharfem Hintergrund gelangen gut.

Ein faszinierendes Extra bietet das ZTE Axon 20. Dank ausgeklügelter Bildschirm-Technologie bleibt die Kamera nahezu unsichtbar und blickt bei Benutzung durch den Bildschirm. Vorteil: mehr Bildschirmfläche und keine lästige Aussparung (Notch). Innovativ ist auch das Vivo X51 5G. Für Videoaufnahmen setzt es auf eine aufwendige Bildstabilisierung, die auch turbulenten Situationen standhält.

DAS IMTEST-FAZIT

Im Preisbereich über 300 Euro des Smartphone-Tests holt sich das Xiaomi Mi 11 den Testsieg mit dem besten Gesamtpaket aus Kamera, Display und Arbeitsleistung. Das Oppo Find X3 Lite überzeugt mit Qualitäten, die sonst nur teuren Smartphones vorbehalten sind, und liefert das beste Preis-Leistungs-Ergebnis in dieser Preisklasse. Unter den Geräten bis 300 Euro siegt Samsungs Galaxy A32 5G, dank langer Laufzeit, 5G und tauglicher Kamera. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hier hat der günstige Dauerläufer Poco M3.

Fotos: IMTEST, Hersteller

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Timur Stürmer startete 2021 als angestellter Redakteur für IMTEST. Redaktionell widmete er sich der Test-Entwicklung, der Video -Produktion und -Moderation sowie der Publikation von Print- und Online-Artikeln.

Seit 2022 ist er als Leiter FOTOTEST für die redaktionelle Leitung des Magazins zuständig und testet im professionellen Testlabor der Redaktion vorwiegend Kameras und Objektive.

Jenseits der Technik-Welt begeistert er sich für Film, Philosophie und Videospiele. Sie erreichen ihn via E-Mail.