Die Kugel Eis kostet heute bis zu 1,80 Euro, eine dreikuglige Erfrischung summiert sich mit Sahne und Topping schnell auf fünf Euro. Durchschnittlich werden in Deutschland acht Liter oder 113 Kugeln pro Jahr und Kopf verschleckt, da kommt ein stolzes Sümmchen zusammen. Doch mit selbstkühlenden Eismaschinen lässt sich der kühle Genuss auch zu Hause herstellen. Und zwar mit bekannten und besten Zutaten in unendlichen Variationen. IMTEST hat fünf Modelle zwischen 180 Euro und 450 Euro getestet.
Die Testkandidaten im Überblick
Selbstkühlende Eismaschinen mit Kompressor sind sofort startklar, hier muss kein Kühlakku-artiger Topf viele Stunden vor dem geplanten Eisgenuss im Tiefkühler versenkt werden. Der Luxus der spontanen Eisfreude kostet aber mindestens doppelt so viel wie eine Kühlakku-Maschine. Auch die Abmessungen sind deutlich größer und die Geräte wiegen bis zu 14 Kilogramm. Dafür können Modelle wie das von Graef, Springlane oder Severin nicht nur zahllose Eiskreationen zusammen rühren, sondern auch Joghurt bei bis zu 40°C bereiten.
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Einfache Bedienung der selbstkühlenden Eismaschinen
Vier Touch-Felder, Druck- oder Drehschalter genügen, um die Programme zu starten, einzig das Modell von Sage fällt etwas aus der Reihe und will mit insgesamt neun Knöpfchen und Schaltern gesteuert werden. Ebenso übersichtlich fällt die Bedienung aus: „Vorkühlen“, „Rühren“, „Eiszubereitung“ und vielleicht noch „Joghurt“ lauten die wählbaren Programmpunkte, viel falsch machen lässt sich da nicht.
Die Ausstattung der einzelnen Modelle
Bei der Ausstattung der Hardware wie Topf, Deckel und Rührarm sind die Unterschiede der selbstkühlenden Eismaschinen gravierender. Und auch beim Zubehör gibt es kleine, aber entscheidende Differenzen. Eigentlich liegt die Vermutung nahe, dass hohe schmale Töpfe wie der von Sage besonders effektiv sind. Schließlich befindet sich das Eis hier an jeder Stelle im Topf vergleichsweise nahe an den aktiv gekühlten Wänden. Dass das allein aber nicht zwangsläufig zum schnellen Erfolg führt, beweist die Maschine von Graef, in deren Topf mit großem Durchmesser die Eiszubereitung besser gelingt. Hier spielen das Topfmaterial, die Kühlleistung und die Form des Rührarmes die entscheidende Rolle. Die großen, mit bis zu 1,4 Liter Flüssigkeit befüllbaren Edelstahl-Töpfe von Graef und Springlane speichern Kälte nicht nur besser als die Aluminium-Behälter der anderen Hersteller, sie sind auch spülmaschinen-geeignet und damit einfacher zu reinigen.
Selbstkühlende Eismaschinen: die Kühlleistung ist ein wichtiger Faktor
Die Kühlleistung selbstkühlenden Eismaschinen ist der zweite wichtige Faktor bei der Eiszubereitung, hier gilt schlicht „je mehr, desto besser“. Die gemessenen rund 90 Watt bei Sage sind knapp bemessen im Vergleich zu 118 Watt bei Graef. Nicht zuletzt hat die Form der Rührarme großen Einfluss auf eine möglichst gleichmäßige Umwälzung der stetig härter werdenden Eismasse.
Graef und Springlane haben hier die besten Kompromisse gefunden, nach nur knapp 60 Minuten präsentieren sie cremiges und zugleich vergleichsweise festes Vanille-Eis. Ähnlich schnell rühren Medion und Severin. Sage benötigt gut 80 Minuten und lässt Eisfreunde lange warten. Die größere und schnellere Erfrischung als Speiseeis lieferte in der heißen Testphase übrigens ein Zitronensorbet: Hier toppte Medion die anderen Kandidaten mit sehr kurzen 38 Minuten Rühr- und Gefrierzeit! Bei ihrer Arbeit sind die Maschinen nicht zu überhören: Doch wo das Gerät von Graef mit nur 71 dB beinahe flüsterleise ist, rauschen und brummeln Medion und Springlane mit bis zu 78 dB vor sich hin und stören deutlich.
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Rührvorgang nicht unterbrechen
Gegen Ende der Eiszubereitung, wenn die Rührarme Berge der eisigen Masse vor sich herschieben, sollte man nicht der Versuchung erliegen, den Rührvorgang zu stoppen, um das Eis vom Arm zu kratzen und zum Boden des Topfes zu streichen: In dieser kurzen Pause kann es passieren, dass der Rührarm festfriert und sich beim Neustart vom Motor nicht mehr drehen lässt. Und wer sein Eisvergnügen eher härter mag, sollte die gerührte Eismasse für etwa eine halbe Stunde in den Tiefkühler stellen. Zwar verfügen alle Geräte über eine Kühlfunktion, die die Eismasse kalt hält und sogar weiter herab kühlt, das jedoch geschieht sehr ungleichmäßig und am Rand wird das Eis deutlich härter als in der Mitte des Topfes.
Der beste Deckel für den Topf
Auf jeden Topf gehört ein Deckel, und zwar am besten einer mit Scharnierklappe, durch die Eismasse oder Zutaten wie Früchte oder Kekskrümel zugegegeben werden können. Einzig Graef hat diese Klappe so konstruiert, dass sie vollständig abnehmbar ist. Beim Befüllen des Topfes ist es passiert, dass die Klappe durch die Deckelöffnung in den Topf mit drehendem Rührarm gefallen ist und sich beinahe mit ihm verkeilt hätte. Bei Materialbruch wäre das Eis-Vergnügen vorbei gewesen.
Als sehr praktisch hingegen haben sich die schmalen, leicht abgewinkelten und zugleich stabilen Spatel erwiesen, mit denen man das Eis vom Rührarm und aus dem Topf schabt. Bis auf den sehr einfach gestalteten Rührer von Sage sind alle Mixarme mehr oder weniger stark verwinkelt. Dort das fertige Eis heraus zu kratzen gelingt mit einem normalen Löffel, Messer oder eher weichen Standard-Teigschaber nur sehr mühsam und zeitaufwändig, das Eis schmilzt schnell davon. Nur Springlane und Sage haben dieses kleine aber sehr hilfreiche Zubehörteil beigelegt.
Testergebnisse im Detail
Fazit
In diesem Test gibt es einen knappen Sieger: Die IM 700 von Graef. Dicht gefolgt von der Elisa/Springlane, die knapp 200 Euro weniger kostet. Die beste Kombination aus Preis und Leistung zeigt Medion, die zugleich die günstigste Maschine im Test ist.