Intelligente Haushaltsgeräte sind äußerst praktisch, um das Putzen effizienter und unkomplizierter zu gestalten. Mit einem Saugroboter kann man sich zum Beispiel entspannen, während das Gerät die Reinigung übernimmt. Noch bequemer wird es, wenn der Roboter zusätzlich zum Staubsaugen auch den Boden wischen kann. Die Spitzenklasse bilden derzeit Modelle mit einer Station, die den Roboter nach der Reinigung säubert und mit frischem Wasser versorgt. Ein noch recht neuer Trend, der die Roboter noch hilfreichen machen soll, ist zudem mehr Bewegungsfreiheit. Viele der aktuellen Modelle können beispielsweise eine ihrer Wischplatten unter dem Körper des Reinigungshelfers hinausstrecken, um Kanten und Ecken noch besser zu erreichen.
IMTEST hat 5 brandneue Saugroboter mit Wischfunktion getestet, um zu klären, wer 2024 in Sachen Reinigung die Nase vorne hat.
Saug-Wisch-Roboter im Test: 24 Modelle mit und ohne Station
Saubermachen lassen: Moderne Technik macht es möglich.
Für den Vergleich hat IMTEST 5 aktuelle Modelle in den Test-Parcours geschickt, die preislich zwischen 250 Euro und 1.499 Euro liegen.
Der günstigste Saug-Wisch-Roboter im Test ist dabei der Medion X20 SW+, der zum Testzeitpunkt für 249,95 Euro verfügbar war. Deutlich teurer, aber gerade noch unter 1.000 Euro, liegen preislich der X10 Pro Omni von Eufy mit 799 Euro, sowie der Deebot T30 Pro Omni von Ecovacs und der QRevo MaxV von Roborock mit einem UVP von je 999 Euro. Am tiefsten müssen Kaufinteressierte hingegen für den Dreame X40 Ultra Complete in die Tasche greifen, der mit 1.499 Euro zu Buche schlägt.
Ob der teuerste Saug-Wisch-Roboter auch als Bester abschneiden kann, zeigt der Test.
Kurz und knapp: Die Testkandidaten in der Übersicht
Saugroboter mit Wischfunktion: Darauf kommt es an
Die Reinigungsleistung im Test: Saugen bis in jede Ecke?
Im IMTEST-Labor mussten sich die Saug-Wisch-Roboter in verschiedenen Test-Szenarien beweisen. Dazu wurde zunächst die Reinigungsleistung sowohl auf Teppich- als auch auf Hartboden mit unterschiedlichen Arten von Testschmutz auf die Probe gestellt. Als Testschmutz dienten Partikel unterschiedlicher Größe und Eigenschaften – darunter Salzkörner, Kleintier-Einstreu, Frühstücksflocken, lange Haare und Reis.
Die erste Aufgabe für die Saug-Wisch-Roboter im Test war, eine Fläche von 1 Quadratmeter kurzflorigem Teppichboden von Kleintier-Streu zu befreien. Als Vorgabe für die Reinigung wurden bei allen Modellen die Standard-Einstellungen genutzt. Daher fuhren die Testkandidaten zunächst die Kanten des Testquadratmeters ab und saugten anschließend im typischen Schlangenlinien-Muster über die Fläche. Aufgrund des kleinen Reinigungsbereichs entschloss sich der Deebot T30 Pro Omni von Ecovacs zudem, die Testfläche gleich doppelt abzufahren, um ein überkreuztes Saug-Muster mit noch besserer Abdeckung zu kreieren.
Dennoch verblieben bei allen 5 Modellen noch deutliche Reste auf der Testfläche. Bei den Modellen von Ecovacs, Roborock und Dreame waren vor allem am Rand der Fläche und in den Ecken Holzspäne übrig. Beim X10 Pro Omni von Eufy und dem X20 SW+ von Medion verblieben zudem auch auf der Fläche selbst noch einige Reste.
Die Rückkehr zur Ladestation funktionierte anschließend bei allen Testkandidaten problemlos.
Der IMTEST-Wischtest: Saug-wisch und weg?
Zusätzlich zum Test auf Teppichboden stellte IMTEST die Saug-Wisch-Roboter auch auf Hartboden auf die Probe. Hier mussten sie zum einen lange Haare sowie ein Gemisch aus Salz, Reis und Froot Loops aufsaugen. Zum Anderen gab es eine Nassreinigungs-Aufgabe mit angetrocknetem Senf und Haferbrei.
Die langen Haare und auch die verstreuten Reiskörner stellten für keinen der Testkandidaten ein Problem dar. Hier saugten alle 5 Modelle die Fliesen gründlich sauber. Das verstreute Salz schien hingegen eine größere Herausforderung zu sein, die nur der Ecovacs Deebot T30 Pro Omni und der QRevo MaxV von Roborock zufriedenstellend meisterten. Dafür ließ Letzterer die Froot Loops übrig, die offenbar zu groß für seine Reinigungsbürste und/oder den Weg zum Staubbehälter waren. Der Saug-Wisch-Roboter von Ecovacs konnte somit alle Saug-Aufgaben sehr gründlich erledigen.
Auch die Nassreinigung bereitete dem Ecovacs-Modell weniger Probleme als der Konkurrenz im Testfeld. Während bei den anderen Kandidaten noch viele Reste von den auf dem Hartboden verblieben, waren beim Deebot T30 Pro Omni keine Spuren mehr vom angetrockneten Senf zu finden. Und auch der Haferbrei war zum größten Teil aufgewischt, sodass nur sehr wenige Reste übrig waren.
Wichtig zu erwähnen ist hierbei jedoch, dass alle Saug-Wisch-Roboter im Test nur mit klarem Wasser reinigen durften. Beim Dreame X40 Ultra Complete ist aber vom Hersteller beispielsweise vorgesehen, das mitgelieferte Boden-Reinigungsmittel zu verwenden. Das kann die Leistung noch einmal verbessern.
Saug-Wisch-Roboter im Hindernisparcours
Wer einen mehrstöckigen Wohnbereich besitzt, macht sich möglicherweise Gedanken, ob eine Sturzgefahr für den Roboter besteht. IMTEST testet daher bei allen Saug-Wisch-Roboter stets, ob sie Treppenabsätze zuverlässig erkennen. Für die 5 Modelle im Test stellte das keine Herausforderung dar. Sicher und souverän näherten sie sich immer wieder der Kante und legten immer rechtzeitig den Rückwärtsgang ein. So konnten sie die gesamte Fläche reinigen, ohne dass je eine Absturzgefahr bestand.
Im IMTEST-Hindernisparcours gab es hingegen eine größere Bandbreite an Testergebnissen. Das Hindernis, das wirklich alle Roboter übersahen und daher im Raum verschoben, war das aufgestellte Sektglas. Das ist allerdings ein sehr verbreitetes Phänomen unter Reinigungsrobotern. Offenbar bedeutet hier durchsichtig für die meisten Modelle auch unsichtbar. Einer der wenigen, die das Glas bisher sicher verschonten, war der Jet Bot AI+ von Samsung.
Ein ebenfalls herausforderndes Hindernis war das ausgelegte Ladekabel, das zumindest dem Deebot T30 Pro Omni von Ecovacs und dem Medion X20 SW+ Schwierigkeiten bereitete. Beide Saug-Wisch-Roboter übersahen das Kabel, fuhren darüber hinweg und saugten es dabei ein. Zwar führte es bei keinem der beiden Modelle zu einer Fehlermeldung oder einem Abbruch der Reinigung, da sie es einfach mitnehmen konnten. Ist das Kabel zuhause aber in eine Steckdose eingesteckt, kann es hier zu größeren Problemen kommen.
Die Modelle von Roborock, Eufy und Dreame erkannten hingegen das Ladekabel, umfuhren es umsichtig und verzeichneten es sogar mit einem spezifischen Symbol auf der Smartphone-Karte.
Der Mülleimer und auch der Schreibtischstuhl stellten die einfachsten Hindernisse im Parcours dar. Dennoch schaffte es der Medion X20 SW+ diese bei der Reinigung leicht zu verschieben und sich sogar auf einer der Rollen-Abdeckungen des Bürostuhls festzufahren. Hier musste händisch eingegriffen werden, damit der Roboter die Reinigung fortsetzten konnte.
Alle Testergebnisse auf einen Blick
Das ist außerdem wichtig: Verschiedene Stationen
Eine richtige Rundum-Sorglos-Station bieten 4 der 5 Saug-Wisch-Roboter im Test. Sowohl bei Ecovacs als auch bei Dreame, Eufy und Roborock entleert sich hier demnach nicht nur der Staubbehälter des Roboters. Darüber hinaus wird auch die Wischeinheit versorgt – also Frischwasser in den Tank des Roboters nachgefüllt und die Wischtücher ausgewaschen sowie getrocknet. Nutzende müssen sich daher um fast nichts mehr kümmern, außer die Station ab und zu zu betreuen. Dazu gehört das Nachfüllen des Frisch- und das Ausleeren des Schmutzwassertanks sowie, regelmäßig die Abtropfschale unter dem Roboter zu reinigen.
Eine weitere, spannende Funktion beim Dreame X40 Ultra Complete ist zudem, dass der Saug-Wisch-Roboter seine Wischblätter selbstständig an- und abmontieren kann. Liegt eine Reinigungsaufgabe an, bei der der Roboter ausschließlich staubsaugen soll, lässt er die Aufsätze einfach in der Station liegen. So besteht noch weniger Gefahr für Teppiche, nass zu werden, als bei Modellen, die die Wischtücher lediglich anheben können.
Das einzige Modell im Vergleich, das eine kleinere Station besitzt, ist der Medion X20 SW+. Hier kann der Saug-Wisch-Roboter lediglich seinen Staub loswerden und den Akku nachtanken. Die Wischeinheit muss hingegen von der Besitzerin oder dem Besitzer versorgt werden. Das macht die Nutzung des Roboters etwas aufwendiger, die Station aber auch kleiner als bei der Konkurrenz.
Die App-Steuerung der Saug-Wisch-Roboter
Alle Testkandidaten bringen eine Smartphone-App mit, mit der sich die Saug-Wisch-Roboter steuern und überwachen lassen. So bieten sie die gängigen Standardfunktionen, wie etwa Start/Stopp oder die Rückkehr zur Ladestation. Außerdem lässt sich bei allen Modellen im Test der Reinigungsfortschritt auf der Karte überwachen.
Zudem lassen sich verschiedene Reinigungsmodi und Saugstärken auswählen und es können Vorgaben für die Reinigungsfahrt, die Reinigungsreihenfolge oder Verbotszonen gemacht werden. Wird beispielsweise ein Bereich in der App ausgewählt, in der der Saug-Wisch-Roboter reinigen soll, fährt das Gerät nur dort entlang.
Der QRevo MaxV von Roborock ermöglicht es zudem als einziges Modell im Testfeld, die eingebaute Kamera auch als Videoüberwachung zu nutzen. So lässt sich über die App eine Verbindung zum Roboter aufbauen und das Zuhause aus seiner Sicht anschauen. Zudem gibt es die Möglichkeit, beispielsweise mit Angehörigen oder Haustieren zu sprechen – also eine Art einseitige Video-Telefonie durchzuführen.
Fazit
Ein Reinigungsroboter kann im Haushalt viel Arbeit übernehmen. Besonders autonom arbeiten dabei Saugroboter mit Wischfunktion und Selbstreinigungsstation. Unter den 5 getesteten Modellen in diesem Testfeld schnitt der Deebot T30 Pro Omni von Ecovacs am besten ab. Er erzielte zumindest auf Hartboden sehr gute Reinigungsergebnisse, nur auf Teppich verblieben noch einige Reste an Kanten und in Ecken. Besonders komfortabel ist zudem die Reinigungsstation, die nicht nur den Staubbehälter des Roboters entleert, sondern auch die Wischeinheit versorgt. Dazu gehört das Auswaschen der Wischtücher mit heißem Wasser sowie die anschließende Trocknung, damit kein Schimmel auftreten kann.
Der Preis-Leistungssieger von Medion reinigte im Test etwas oberflächlicher und saugte nur auf Fliesenboden wirklich gründlich. Zudem bietet die Station nur eine Entleerung-Funktion, während die Wischeinheit händisch gereinigt werden muss. Dafür ist sie aber auch platzsparender als die Stationen der Mitbewerber im Testfeld. Zudem kostet der X20 SW+ nur knapp 1/4 des Preises, den der Testsieger von Ecovacs aufruft. Im Vergleich zum teuersten Modell im Test, dem Dreame X40 Ultra Complete mit einem UVP von 1.499 Euro, können Medion-Kaufinteressierte sogar bis zu 1.250 Euro sparen.