Im Rauchmelder-Test geht es um smarte Geräte, die nicht nur vor Ort Alarm schlagen können. Wenn man sanft vor sich hinschlummert, dann ist ein klassischer Rauchwarnmelder ohne Zweifel dazu geeignet, jemanden sehr schnell aus dem Reich der Träume in die dann unangenehme Realität zurückzuholen. So kann man im besten Fall die Familie und sich vor einem Feuer in Sicherheit bringen. Auch in den eigenen Firmenräumen können die Warner, insbesondere wenn sie untereinander vernetzt sind, Menschen vor Schaden bewahren, falls während der Arbeitszeit irgendwo unentdeckt ein Feuer ausbricht.
Diese „normalen“ Rauchmelder aber setzen aber alle voraus, dass überhaupt Menschen vor Ort sind, um den Alarm zu hören. Oder anders ausgedrückt: Sie warnen Menschen vor einem Feuer in ihrer Nähe, melden den Brand aber nicht über den Wirkungsbereich ihrer Sirene hinaus. IMTEST hat fünf Geräte getestet, die mehr können als das.
Rauchmelder im Test mit smarten Funktionen
In öffentlichen und Firmengebäuden gibt es so genannte Brandmeldeanlagen. Hier löst der Rauchmelder nicht nur einen Alarm aus, sondern benachrichtigt gleichzeitig auch eine Zentrale oder direkt die Feuerwehr. Letzteres ist für das Eigenheim vielleicht ein wenig zu überdimensioniert, zumal ein Ausrücken bei Fehlalarm schnell sehr teuer werden kann. Aber es wäre durchaus sinnvoll, wenn man im Büro erführe, dass zuhause gerade das Bügeleisen schmort. Hier helfen smarte Rauchmelder wie im Test. Also solche, die Smarthome-Technik nutzen, um dann zum Beispiel eine Meldung auf die Smartphones aller Familienangehörigen zu senden.
Und die smarten Exemplare können im besten Fall noch eine ganze Menge mehr. Zum Beispiel das Licht auf allen Fluchtwegen einschalten oder die Haustür entriegeln. Und sie beherrschen noch etwas: Entwarnung. Die Aufpasser teilen mit, wenn die Luft im wahrsten Sinne des Wortes wieder rein ist.
Die Rauchwarnmelder installieren
Damit das alles funktioniert, braucht es bei allen Geräten im Rauchmelder-Test mehr Technik als bei den einfachen Modellen, die einfach nur an die Decke geklebt oder gedübelt werden. So werden zwar auch die smarten Exemplare befestigt, aber irgendwie muss das jeweilige Gerät ja mit der Außenwelt kommunizieren.
- Bei Google und Netatmo genügt es, eine WLAN-Verbindung herzustellen.
- Bei Bosch, Abus und Homematic IP muss eine Zentrale als Gateway dazwischengeschaltet sein.
Letztlich ist dank der zugehörigen Apps die Einrichtung aber immer gut machbar. Bei Googles Nest Protect ist jedoch ärgerlich, dass er nur über die Nest- und nicht über die Home-App installiert werden kann. Darum können etwa neue Nest-Kameras nicht direkt verknüpft werden. Im Schnitt muss man pro Melder fürs Einrichten etwa fünf bis zehn Minuten zusätzlich zur Montage einplanen. Dann allerdings ist man mit allen Geräten gut geschützt, wie der Test zeigt.
Wann die Rauchwarnmelder auslösen
Durchweg alle Rauchmelder im Test arbeiten nach dem photoelektrischen Prinzip mit Rauchkammer, was bedeutet, dass nicht bei jeder kleinen Rauchschwade aus der Küche oder von einer eine Zigarette sofort die akustische Hölle losbricht. Googles Melder – der teuerste im Test – ermittelt die Rauchkonzentration mit zwei unterschiedlichen Wellenlängen, was höhere Zuverlässigkeit garantieren soll. Die Melder von Homematic und Netatmo lösen dagegen auch bei Wasserdampf aus, was aber nur ein theoretisches Problem ist. Denn damit das wirklich passiert, muss man schon mit einem Dampfreiniger zu Werke gehen. Übrigens: Auch eine hohe Staubkonzentration kann zum Problem werden, weshalb man die Rauchwarnmelder bei Renovierungsarbeiten besser demontieren sollte.
Rauchmelder: Test zeigt, wie gut sie Alarm schlagen
Wird Alarm ausgelöst, geben durchweg alle Rauchmelder im Test durchdringende Warntöne von sich. Die gemessenen Lautstärken von 90 Dezibel und mehr (vergleichbar mit Verkehrslärm) sind dabei weniger ausschlaggebend als die extrem durchdringenden Frequenzen des Alarms. Bei Google gibt es vor und während des Alarms noch Sprachansagen, wo gerade Rauch entdeckt worden ist. Auch smart: Der Alarm kann per App quittiert werden, sobald alle gewarnt sind. Einzige Ausnahme ist hier der Bosch: Vernetzte Rauchwarnmelder lassen sich per App stummschalten, der Initialmelder aber nicht.
FAZIT: Zuverlässige Rauchwarnmelder
Die smarten Rauchmelder können alle zuverlässig vor Brandrauch warnen. Und sie alle melden diesen Alarm auch an die entsprechende App. Wer im Alarmfalle ein Maximum an Folge-Aktionen auslösen möchte, der greift am besten zum Homematic IP-Gerät. Gerade in Verbindung mit der Zentrale CCU3 lassen sich Unmengen von individuellen Szenarien erstellen. Auch Bosch bietet hier eine ganze Menge Möglichkeiten. Für Kaminbesitzer empfiehlt sich Googles Nest Protect: Der besitzt noch einen CO-Melder.